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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Mathian vom Feuer
abwandte und Haladhan ansah.
»Was denkst du?«
»Dasselbe wie du«, erwiderte Haladhan. »Das ist vielleicht die
letzte Gelegenheit, bevor es zu spät ist!«
Haladhans tiefe Stimme klang belegt von dem leidenschaftlichen
Fanatismus, der in ihr pulsierte, und Festian riss sich zusammen,
um nicht das Gesicht zu verziehen. An der Wahrheit von Haladhans
erstem Satz zweifelte er keineswegs. Der junge Ritter war Mathians
Cousin, aber wenn er jemals auch nur zwei Kormaks hätte aneinan
der reiben können, wäre das ein Novum gewesen. Dafür sah er bes
ser aus als sein wohlhabender Cousin und war außerdem muskulö
ser. Doch hätte Mathian den Erlass herausgegeben, dass die Sonne
ab morgen im Westen aufging, hätte Haladhan dasselbe verkündet,
nur lauter. Was es umso bedauerlicher machte, dass Mathian seinen
Cousin zum Marschall von Kleinharrow befördert hatte, seinem
obersten Feldherrn.
»Das ist wahr … vielleicht.« Mathian rieb sich das Kinn mit der
rechten Hand, und der Rubin in dem Siegelring des Lordhüters von
Kleinharrow funkelte wie Blut im Licht der Kerzen. »Wenn wir je
doch diese Gelegenheit nutzen wollen, müssen wir sehr schnell han
deln«, erklärte er nachdenklich.
»Milord«, begann Festian, »bevor wir etwas tun, wäre es da nicht
klug, wenn wir …?«
»Ich denke nach, Festian!« Der ältere Ritter schloss erneut den
Mund und wünschte sich nicht zum ersten Mal, Herr Gardian möge
sich nicht so stumpfsinnig ums Leben gebracht haben. Zwar hätte
niemand behauptet, dass Gardian die Dinge sorgfältig durchdacht
hätte, aber er hörte gelegentlich wenigstens auf einen Rat, wenn ihm
den nur jemand laut genug ins Ohr brüllte!
»Wie viele Männer können wir zusammenziehen?« fragte Mathian
nach einem Augenblick Haladhan.
»Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte sein Cousin. Er kratzte sich
die Nase. »Das hängt vom Zustand der Straßen ab. Es ist immer
noch ziemlich schlammig da draußen, vor allem …« Er warf Mathi
an einen scharfen Blick zu, »nördlich von Kleinharrow.«
»Das stimmt«, knurrte Mathian. »Wir müssen versuchen, so vielen
Landjunkern wie möglich eine Nachricht zu senden.«
»Ich glaube …« begann Haladhan, aber Festian fiel ihm ins Wort.
»Verzeiht mir, Milord«, sagte er sehr förmlich, »aber verstehe ich
richtig, dass Ihr tatsächlich erwägt, allein aufgrund der Aussagen
dieses Spions gegen die Hradani einen Feldzug zu führen?«
»Und wenn?« erwiderte Mathian hochmütig.
Weil wir seit über fünf Jahren Frieden mit ihnen haben und Ihr ge
rade dabei seid, den zu brechen, Ihr unreifer Trottel!, dachte Festian.
Und nur weil Ihr für Euren Teil das Glück hattet, noch nie in einer
richtigen Schlacht gegen sie zu fechten, bedeutet das nicht, dass wir,
die wir bereits gegen sie gekämpft haben, geradezu darauf brennen!
Natürlich konnte er das nicht laut sagen.
»Milord, Ihr seid der Lordhüter von Kleinharrow«, erwiderte er
stattdessen, »und ich habe Euch Treue geschworen, wie schon Eu
rem Vater. Aber jetzt erwägt Ihr einen sehr folgenreichen Schritt. Ihr
solltet es zumindest mit Herrn Kelthys besprechen. Außerdem muss
Baron Tellian in Kenntnis gesetzt werden.«
»Natürlich berichte ich Baron Tellian!« fuhr ihn Mathian scharf an.
»Und wie Ihr ganz richtig sagtet, bin ich hier der Lordhüter. Diese
Aufgabe gibt mir das Recht, in Ermangelung direkter Befehle von
Baron Tellian die Truppen von Kleinharrow bei einem Notfall auf
Grund meiner Autorität zu mobilisieren, oder etwa nicht?«
Er schaute Festian böse an und wartete auf eine Antwort. Der älte
re Ritter seufzte.
»Das seid Ihr und Ihr habt auch das Recht dazu, Milord«, gab er
nach. »Allerdings bedeutet ›Notfall‹, dass jemand einen unprovo
zierten Angriff gegen Euch führt, Ihr Narr. Aber Ihr habt das Recht
dazu, und ich nicht die Befehlsgewalt, um Euch das zu untersagen.«
»Gut!« schnaubte Mathian verächtlich und fuhr dann in einem et
was weniger scharfen Ton fort. »Was Herrn Kelthys angeht, so habt
Ihr allerdings Recht. Bitte sendet einen Boten zu ihm und fordert ihn
auf, so rasch wie möglich zu uns zu stoßen.«
Mit einem Nicken verabschiedete er Festian, und der Ritter erhob
sich, während er seinen Ärger im Zaum zu halten suchte. Er war
kein Page, den man auf Botengänge schicken konnte, doch er ver
mutete, dass er vor allem deshalb weggeschickt wurde, damit Ma
thian und Haradahn unbehindert von seiner Anwesenheit die Köpfe
zusammenstecken und etwas aushecken konnten. Trotzdem

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