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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Überraschung nicht abschütteln, dass sich
die Sothôii entschieden hatten, diesen Weg zu nehmen.
Bedauerlicherweise hatten sie jedoch genau das getan, denn das
untere Ende der Rinne befand sich kaum fünfundzwanzig Werst
von Hurgrums Mauern entfernt. Falls eine Streitmacht der Sothôii
den Abstieg schaffte, konnte sie ungehindert durch das Herz von
Prinz Bahnaks Reich galoppieren, ohne von feindlichen Kriegern
aufgehalten zu werden. Armeen der Sothôii waren schon früher
durch diesen Weg eingedrungen und hatten jedes Mal ein grauen
volles Werk der Verheerung hinterlassen, nicht jedoch in den letzten
drei Generationen. Selbst wenn Bahnak Churnazhs Armee zer
schmetterte, würde er feststellen müssen, dass sein eigenes Land
hinter seinem Rücken Feuer und Schwert zum Opfer gefallen war.
»Wie tief in der Rinne befinden sie sich?« fragte Arthanal mit ihrer
sanften Stimme.
»Sie haben sie noch gar nicht erreicht, jedenfalls nicht, als Garuth
diese Nachricht losgeschickt hat«, antwortete Marglyth. »Er hat in
zehn Werst Entfernung vom Zugang auf der Ebene des Windes
Wachposten stationiert, die jede Bedrohung ausspionieren sollten.
Bis heute Morgen sind die Sothôii nicht zur Rinne gelangt. Sie haben
sich Garuths Vorposten erst bis auf fünf Werst genähert.«
»Wie viele Krieger hat er bei sich?« wollte Bahzell wissen.
    »Nicht annährend genug«, antwortete Hurthang grimmig an Stelle
seiner Schwester. »Er war nur als ein vorgeschobener Kundschafter
eingesetzt. Es würde mich überraschen, wenn er mehr als vierzig
Leute bei sich hätte.«
    »Das wissen die Sothôii allerdings nicht«, erklärte Marglyth.
»Aye. Die Rinne ist auch für eine Hand voll Krieger kein so
schlechter Platz, um selbst eine ganze Armee eine Weile aufzuhal
ten«, meinte Bahzell leise. Er lehnte sich zurück und rieb sich das
Kinn, während er nachdenklich mit den Ohren spielte. Er kannte
zwar Garuth nicht so gut wie einige andere altgediente Offiziere sei
nes Vaters, aber nach allem, was er von dem Mann wusste, war er
ein besonnener, listenreicher Befehlshaber. Ihm musste niemand er
klären, wie er seine Pflicht zu tun hatte, und ihm war sicher jeder
Trick vertraut, den Feind davon zu überzeugen, dass er mehr Leute
bei sich hatte, als es tatsächlich der Fall war. Sollten die Sothôii je
doch in großer Stärke anrücken, würde er sie niemals aufhalten kön
nen, wie gut die Rinne auch zu verteidigen sein mochte. »… mit
Verstärkung?« Er riss sich aus seinen Gedanken, als er merkte, dass
seine Mutter mit Marglyth sprach. Er sah seine Schwester an.
»Wir haben keine, Mutter«, erwiderte sie schlicht. »Wir haben
zwar das Bataillon hier in der Stadt, aber sie können einen ernsthaf
ten Angriff nicht aufhalten. Ihn verlangsamen, das schon, aber auf
halten? Nein«, sie schüttelte den Kopf, »wir werden sie hier dringen
der benötigen, wenn die Sothôii bis Hurgrum vordringen wollen.«
»Marglyth hat Recht«, stimmte ihr Hurthang unglücklich zu. »Und
auch dieses Bataillon wird uns in dem Fall nicht viel nützen, nicht
einmal hinter einer Mauer.«
»Das stimmt«, hörte sich Bahzell sagen. »Aber ich glaube, uns
bleibt noch eine bessere Möglichkeit.«
»Ich könnte mir jedenfalls nur schwer eine schlechtere vorstellen.«
Sein Cousin lachte bellend. Dann bemerkte er Bahzells Miene und
sah ihn an. »Willst du behaupten, du hast dir wirklich was ausge
dacht?«
»Ich will nicht sagen, dass es der beste Gedanke ist, den die Götter
einem Mann je eingeflößt haben, aber er ist sicherlich besser als
nichts.« Bahzell drehte sich zu seiner Schwester herum. »Du solltest
sofort einen Kurier losschicken, Marglyth. Sag Garuth, dass er alles
in seinen Kräften Stehende unternehmen soll, um die Sothôii aufzu
halten. Aber er darf auf keinen Fall eine offene Schlacht riskieren. Er
kann kleinere Scharmützel anzetteln, wenn es gar nicht anders geht,
aber er soll nichts tun, was verrät, wie schwach seine Truppe eigent
lich ist. Sag ihm, ich will ihn morgen Mittag nicht tiefer in der Rinne
sehen als bis zu Charhans Monument.«
»Und warum sollten wir ihm das sagen?« erkundigte sich Hur
thang.
»Weil du und Gharnal und ich bis dahin die gesamte Streitmacht
des Ordens zu Charhans Monument geführt haben«, erklärte ihm
Bahzell schlicht.
»Aber Erselbst hat doch gesagt …« begann Hurthang.
»Erselbst hat gesagt, dass wir in den Kämpfen zwischen Pferdedie
ben und Blutklingen nicht Partei ergreifen dürfen«, unterbrach ihn
Bahzell. »Das tun wir auch

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