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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Blö
cken der nächsten Einheiten freiließen. Der Spalt war genauso breit
wie die Einheit selbst. Die Schlachtreihe dahinter war ebenso aufge
stellt, aber auf Lücke, so dass die Einheiten der zweiten Reihe die
Spalte füllten, die die erste Reihe freiließ. Diese Torren konnte von
Einheiten in Bataillonsstärke bis hin zur Manipelstärke eingenom
men werden, und es war sogar üblich, dass sich ein Bataillon in
kompaniegroße Blöcke aufstellte, auch wenn die Größe eigentlich
keine Rolle spielte. Diese scheinbar so einfache Formation war das
Erfolgsgeheimnis dieser Armee. Außerdem war sie, wie Prinz Bahn
ak bei der Entwicklung seiner eigenen Taktik für die Pferdediebe
feststellen musste, weit weniger einfach, als sie aussah. Nur ausge
zeichnet ausgebildete Truppen konnten sie erfolgreich einsetzen.
    Ihnen allerdings gewährte die Torren eine bis dato unerreichte Be
weglichkeit auf dem Schlachtfeld. Ihre viereckigen Blöcke konnten
in jede Richtung marschieren, indem sie sich einfach nur umdreh
ten. Die Lücken zwischen den Einheiten erlaubten ihnen, dem
Druck des Feindes nachzugeben, weil sie wussten, dass die Kamera
den rechts und links ihre Flanken decken würden. Ebenso konnte
die Frontlinie den Feind beschäftigen, während die erste und zweite
Reihe durch die Lücken stieß und den Gegner überfallartig angriff.
Aus diesem Grund betrachteten weniger gut ausgebildete Feinde
die Lücken der Torren oftmals als Gelegenheit, in die Schlachtreihe
des Feindes einzudringen, und mussten dann erleben, wie die zwei
te und dritte Reihe ihre eigenen Flanken zerrieb.
    Als wären die taktischen Vorteile der Torren nicht genug, war je
der Infanterist der Axtmänner mit einem schenkellangen Ketten
hemd, einem stählernen Brustpanzer und Stahlschienen zum Schutz
von Schenkeln und Schienbeinen ausgerüstet. Damit waren sie weit
besser gewappnet als die meisten anderen Armeen – wie zum Bei
spiel die vom Reich des Speers, die sich bei der Aufstellung ihrer
Armeen auf die Kontingente der einzelnen Feudalherren stützen
mussten. Selbst für den wohlhabendsten Baron oder Grafen der
Speermänner wäre die Ausrüstung der Königlich-Kaiserlichen Ar
mee zu kostspielig gewesen. So ausgezeichnet ihre Ausrüstung auch
sein mochte, die wichtigsten Verteidigungsmittel der »Maultiere Ih
rer Majestät« waren die großen, zylindrischen Schilde, mit denen sie
sich vom Hals bis zu den Knien schützten und mittels derer sie in
Gefechtsformation einen undurchdringlichen Schildwall bildeten.
    Verborgen hinter diesen Schilden attackierten sie ihre Feinde mit
Speeren und Kurzschwertern. Die Speere warfen sie bei einem An
griff und überschütteten den Feind bei einem Vorstoß mit einem
tödlichen Geschosshagel. Genauso oft setzten sie sie jedoch als Nah
kampfwaffen ein. Dabei stieß ein Mann aus der hinteren Reihe mit
seinem Speer durch einen Spalt zwischen seinem Schild und dem
des Mannes rechts von ihm. Die Länge seines Speeres verlieh ihm
dabei einen Vorteil in der Reichweite, den nur wenige, ausschließ
lich mit Schwertern bewaffnete Feinde ausgleichen konnten. Selbst
wenn er ihn geschleudert oder zerbrochen hatte konnte niemand an
seinem Schild vorbeikommen, solange seine Einheit ihre Formation
hielt. Sein Kurzschwert war vor allem für Stöße ausgelegt. Die Klin
ge war nur wenig mehr als vierzig Zentimeter lang, doch in der
Hand eines gut ausgebildeten Kämpfers wurde sie zu einer tödli
chen Waffe.
    Von ebenso großer Bedeutung – wenn auch weniger spektakulär –
waren die Quartiermeister und Pioniere des Reiches. Die einzige
Schwäche der Axtmänner war tatsächlich das Fehlen von Kavallerie.
Die Königlich-Kaiserliche Berittene Infanterie war genau das, was
ihr Name ahnen ließ: Infanteristen zu Pferde. Ihre Pferde oder Maul
tiere boten ihnen zwar einen größeren Wirkungskreis, aber sie
kämpften zu Fuß. Sie waren eben keine Kavalleristen, obwohl sie
auch vom Pferderücken aus kämpfen konnten, falls es nötig war. Es
gab so etwas wie eine leichte Kavallerie der Axtmänner, doch ihre
Gesamtstärke machte weniger als zehn Prozent des Stehenden Hee
res des Reiches aus.
    Zum Leidwesen seiner Feinde benötigte das Haus Kormak keine
eigene Kavallerie. Denn es verfügte über eine, die einfach nur je
mand anderem gehörte. Das Reich der Axt und das Königreich der
Sothôii waren seit achthundert Jahren Verbündete, und nur ein Ver
rückter hätte sich freiwillig einem Heer aus Axtmann-Infanteristen
gestellt, das von Bogenschützen aus

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