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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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im Namen
des Barons persönlich für Prinz Bahzell, und erklärt, warum er in
Balthar war, als ich dort eintraf.« Er deutete auf die noch ungeöffnete Botschaft Schwertwebers in Edinghas’ Hand. »Um für mich selbst
zu sprechen«, fuhr er noch entschiedener fort, »kann ich nur sagen,
dass diese Männer, ob Hradani oder nicht, keinen Augenblick gezögert haben, die Warmen Quellen so schnell wie möglich zu erreichen. Milord, sie sind den ganzen Weg von Balthar bis hierher gerannt!«
    Edinghas hob unwillkürlich die Brauen. Sothôiis Pferdemeister
und Landjunker waren ein robuster, unabhängiger Menschenschlag,
vor allem in einer nördlichen Gemarkung wie den Warmen Quellen.
Das lag sicherlich an den endlosen einsamen Stunden im Sattel, die
sie auf der grasigen Unendlichkeit der Ebene des Windes verbrachten. Oder an dem heulenden Chaos der Winterstürme. Dennoch war
Edinghas von dem beinahe tadelnden Unterton in Alfars Stimme
überrascht.
    Er schüttelte sich und sah den Hradani an. Nein, verbesserte er
sich, Prinz Bahzell.
»Ich erbitte noch einmal Eure Verzeihung, Milord Paladin«, sagte
er. Diesmal klang seine Stimme etwas natürlicher in seinen eigenen
Ohren. »Alfar hat Recht. Ich sollte wenigstens die Nachricht von Sir
Schwertweber lesen. Auch wenn ich von Euerm… unerwarteten
Eintreffen höchst überrascht bin, kann meine Verblüffung meine
Unhöflichkeit doch keineswegs entschuldigen.«
»Ich würde Euch nicht unhöflich nennen«, antwortete Bahzell und
grinste. »Ihr habt mir zwar nicht das herzlichste Willkommen erwiesen, das mir jemals gewährt wurde, aber auch bei weitem nicht das
kühlste, Milord.«
»Sehr freundlich von Euch.« Edinghas erwiderte unwillkürlich
Bahzells Lächeln und gab sich erneut einen Ruck. »Mit Eurer Erlaubnis, Prinz Bahzell, möchte ich Alfar bitten, Euch zum Gutshaus
zu eskortieren. Er kann Euch und Eure Männer dort unterbringen,
während ich meinen Irrtum korrigiere und lese, was Sir Schwertweber mir schreibt. Und…«, er sah Bahzell gelassen an, »während ich
mit meinen Männern spreche.«
»Keine schlechte Idee«, stimmte ihm der Pferdedieb knurrend zu.
»Danke.« In Edinghas’ Tonfall schwang aufrichtige Dankbarkeit
über die gelassene Haltung des anderen mit. Er sah Alfar an. »Bringt
Prinz Bahzell und seine Männer zum Haus«, befahl er ihm. »Sagt
Lady Sofalla, dass sie während der nächsten Tage unsere Gäste sein
werden.«
Alfar nickte, aber Edinghas wandte sich bereits wieder Bahzell zu.
Der Hradani erwiderte seinen Blick beinahe ausdruckslos. Dann, als
er verstand, verbeugte er sich nur knapp. Die Entscheidung des
Lordhüters, dem Hradani keinen weiteren Bewaffneten als »höfliche
Eskorte« zum Sitz seiner Familie mitzuschicken, war die deutlichste
Art, in der er Bahzell sein Vertrauen ausdrücken konnte.
»Wir sind Euch sehr dankbar«, brummte Bahzell, drehte sich um
und folgte Alfar zu dem Herrenhaus, das mit Mauern bewehrt war
und in den Warmen Quellen einem befestigten Burgfried gleichkam.
    Lady Sofalla Bardiche war eine stämmige, attraktive und dennoch
schlichte Frau, deren kastanienbraunes Haar von silbernen Fäden
durchzogen war. Statt eines prachtvollen Gewandes, das hochrangigere Adlige der Sothôii bevorzugt hätten, war sie in eine praktische
und dennoch weiblich wirkende Hose gekleidet, über der sie eine
lange, bunt bestickte Toga trug. Die Stickereien schienen ein wenig
vornehmer und farbenfroher als die, mit denen die Gattin eines
wohlhabenden Bauern ihre Gewänder geschmückt hätte. Aber sie
konnten mit der Seide und dem Satin, den Perlen und den Halbedelsteinen eines vornehmen Adelshauses nicht mithalten. Außerdem
legte Sofalla ein fast brüskes, sachliches Verhalten an den Tag, das
Bahzell stark an Tala erinnerte. Vielleicht nahm sie das plötzliche
Auftauchen eines Lehnsmannes ihres Gatten, der acht Hradani im
Schlepptau hatte, deshalb weit gelassener auf, als man hätte erwarten können.
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich mir jemals hätte träumen lassen, Hradani in meinem Haus zu empfangen, Prinz Bahzell«, sagte
sie, nachdem Alfar seine hastige Erklärung heruntergespult hatte.
»Jedenfalls nicht auf dieser Seite der Mauern.« Bei diesen Worten lächelte sie. Bahzell grinste. »Aber wenn Lord Edinghas Euch in den
Gästequartieren unterbringen möchte, so soll es mir recht sein. Ich
fürchte jedoch, dass es hier in den Warmen Quellen etwas weniger
vornehm zugeht als in Balthar!«
    »Milady«, erwiderte Bahzell, »wir sind Hradani.

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