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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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Ich habe ja eben bereits erklärt, warum Quaysar für
uns so wichtig ist. Falls sich Trisu und seine Gesinnungsgenossen
mit ihrem rücksichtslosen Verhalten uns gegenüber durchsetzen,
könnte das vielleicht andere inspirieren, ihnen nachzueifern. Das allein wäre schon bedenklich, aber ehrlich gesagt mache ich mir noch
größere Sorgen darum, wie die Kriegsbräute antworten. Sehen wir
den Tatsachen ins Auge: Die meisten von uns haben etwas gegen
Männer, jedenfalls, wenn sie sich in Machtstellungen befinden. Falls
Trisu unser schwelendes Misstrauen durch sein Verhalten bestätigt,
wird dies nur dazu führen, dass sich unsere Haltung ihm gegenüber
verhärtet. Ich versichere Euch, dass einige der Kriegsbräute ebenso
verbittert und mit Vorurteilen gegen die Trisus dieser Welt beladen
sind, wie Trisu sie gegen uns hegt. Viele dieser Frauen werden aus
dieser Verbitterung heraus reagieren, wenn sie das Gefühl haben,
dass man ihnen in diesem Fall keine Gerechtigkeit gewährt. Sollte es
so weit kommen, steht alles auf dem Spiel, was wir in den letzten
zweihundertfünfzig Jahren erreicht haben.«
Kaeritha nickte und überdachte ernst die Spirale aus Misstrauen,
Feindseligkeit und Gewaltbereitschaft, die Yalith beschwor.
»In diesem Fall, Domina«, erwiderte sie ruhig, »sollten wir wohl
dafür sorgen, dass es nicht so weit kommt, richtig?«
23
    E DINGHAS B ARDICHE WUSSTE , dass seine Miene nicht gerade besonders
taktvoll wirkte, aber er konnte nichts dagegen tun. Er starrte einfach
nur seine eben eingetroffenen… Gäste ungläubig an.
    Der Lordhüter der Warmen Quellen stand in der schlammigen
Koppel vor dem Hauptstall und war sich der beobachtenden Blicke
seiner Männer nur zu bewusst, die das Gebäude immer noch schützend umringten. Alfar Axtschneide stand vor ihm, die Zügel eines
geliehenen Pferdes in der Hand, und hinter ihm hatten sich acht…
Hradani aufgebaut, von denen auch noch sieben die Farben vom Orden des Tomanâk trugen. Edinghas wollte zwar nicht nicht geradeheraus abstreiten, dass es schon einmal irgendwo im Königreich der
Sothôii einen noch unwahrscheinlicheren Anblick gegeben haben
mochte. Er konnte sich nur beim besten Willen nicht vorstellen, wo
und wann das gewesen sein sollte.
    Nachdem er einen endlos scheinenden Augenblick lang nur
schweigend und bestürzt gegafft hatte, gelang es ihm schließlich,
seine Zunge zu bewegen.
    »Ich erbitte Eure Verzeihung… Milord Paladin!«, stieß er hervor.
»Doch als ich Alfar zum Baron entsendet habe, hatte ich wirklich
nicht erwartet, dass er mit einem… das heißt also, ich habe keinen
Paladin des Tomanâk erwartet.«
    Seine Aufmerksamkeit war auf den hünenhaften Hradani vor ihm
gerichtet, aber aus den Augenwinkeln bemerkte er die Miene auf Alfars Gesicht. Er konnte nicht annährend alle Gefühle entschlüsseln,
die sich darauf abzeichneten, aber Verlegenheit und so etwas wie
Ärger stachen ohne Zweifel hervor.
    Sein Gefolgsmann setzte zum Reden an, aber bevor er etwas sagen
konnte, warf ihm der Hradani einen kurzen Blick zu und schüttelte
fast unmerklich den Kopf. Alfar schloss mit einem vernehmlichen
    Klacken den Mund.
»Was Ihr meint, Milord Hüter, ist doch«, antwortete der Pferde
dieb in einem tiefen, rumpelnden Bass, der gut zu seiner titanenhaften Gestalt passte, »dass Ihr keinen Hradani-Paladin erwartet habt.«
Edinghas fühlte, wie er rot anlief, doch der Hradani klang fast vergnügt. Es war eine trockene Belustigung jenseits jeglichen Humors.
Aber er antwortete nicht zornig, obwohl ihn die Worte des Lordhü
ters leicht hätten wütend machen können.
»Ja, das… das meinte ich wohl«, gab er zu.
»Nun«, erwiderte der Hradani, »ich will nicht behaupten, dass
mich das mit wohliger Behaglichkeit erfüllt, Milord. Andererseits
überrascht es mich auch nicht. Ich wäre genauso verblüfft, wenn ich
in Euren Stiefeln steckte. Dennoch, hier stehe ich, und ich habe den
Eindruck, dass die Vorfälle, die sich hier zugetragen haben, zu den
Dingen gehören, die einer Seiner Paladine untersuchen sollte.«
»Dagegen kann ich kaum etwas einwenden«, erklärte Edinghas.
»Ich will Euch nicht beleidigen, aber ich muss Euch sagen, dass meine Männer wahrscheinlich noch… überraschter sind als ich.«
»Milord.« Alfars Stimme klang höflich, aber entschlossen. Eding
    has sah ihn an, überrascht von der Unterbrechung. »Milord«, wiederholte Alfar, als er sich der Aufmerksamkeit seines Lehnsherrn sicher war. »Sir Jahlahan, Baron Tellians Seneschall, bürgt

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