Weber's Classics: Die besten Originalrezepte der Grill-Pioniere (GU Weber Grillen) (German Edition)
„Grillen über direkter Hitze“ verlangt, bedeutet das, dass sich die Hitzequelle des Grills – glühende Grillkohle oder angezündete Brenner eines Gasgrills – direkt unter dem Grillgut befindet. Diese direkte Hitzezufuhr karamellisiert die Oberfläche des Grillguts und sorgt für das typische Grillmuster. Grillen über direkter Hitze funktioniert am besten mit dünneren, zarteren Zutaten, die nur kurze Zeit zum Garen benötigen: Steaks, Burger, Geflügelteile ohne Knochen, Fischfilets, Muscheln und Garnelen oder klein geschnittenes Gemüse und Obst.
Technisch gesehen wird bei direkter Hitze die Energie durch Wärmestrahlung und Wärmeleitung übertragen. Das Kohle- oder Gasfeuer heizt den Grillrost auf, der die Hitze direkt auf die Oberfläche des Grillguts leitet und ihm ein typisches, schmackhaftes Muster verleiht. Die Strahlungswärme wird bei geschlossenem Deckel wie im Backofen durch die heiße Luft übertragen, die durch den Grill strömt. Voraussetzung dafür ist: ein geschlossener Deckel. Bis auf wenige Ausnahmen sollte der Deckel so häufig wie möglich geschlossenen bleiben. Bei geschlossenem Deckel wird nicht nur die Sauerstoffzufuhr vermindert, was die Flammenbildung eindämmt, sondern ein geschlossener Deckel sorgt auch dafür, dass das Grillgut sowohl von oben als auch von unten Hitze bekommt und gar wird. Da das Grillgut allerdings auf der Unterseite immer schneller gart als auf der Oberseite, muss es im richtigen Moment gewendet werden. Ein geschlossener Deckel sorgt letztendlich auch für eine kürzere Garzeit, da Strahlungswärme von allen Seiten auf das Grillgut trifft. Eine kürzere Garzeit wiederum bedeutet ein geringeres Risiko des Verbrennens oder Austrocknens der Zutaten, und schneller in ihren Genuss kommt man ebenso.
Wenn Sie mit Holzkohle grillen, empfiehlt sich die Zwei-Zonen-Glut, bei der die Grillkohle nur auf einer Seite des Kohlerosts angeordnet wird. Selbst wenn man ohne indirekte Hitze auszukommen plant, ist diese zweite Zone nützlich, sollte das Grillgut zu stark und schnell bräunen oder anzubrennen drohen. Beim Gasgrill gilt für direkte Hitze das gleiche Prinzip. Zunächst werden alle Brenner auf die gewünschte Temperaturstufe gestellt und die Hitze dann bei Bedarf angepasst. Ist der Grill zu heiß, stellt man die Brenner entweder auf kleinere Stufe oder stellt einige Brenner ganz aus.
Das Grillen mit zwei Zonen ist vor allem auch für Steak-Fans von Vorteil. Für die Grillmethode, bei der erst scharf angebraten und anschließend sanft fertig gegrillt wird, ist eine Zwei-Zonen-Glut unerlässlich. Insbesondere dickere Steaks oder Koteletts sollte man am besten einige Minuten auf jeder Seite kräftig anbraten und dann über indirekter Hitze sanft fertig garen. Das ist das Geheimnis perfekt gegrillter Steaks.
Sicherlich haben Sie mittlerweile das Prinzip der indirekten Hitze durchschaut. Während bei direkter Hitze das Grillgut direkt über der Wärmequelle liegt, liegt es bei indirekter Hitze neben der Wärmequelle. Diese Methode eignet sich besonders für größere Fleischstücke, die etwas länger brauchen, etwa Braten, ganze Hähnchen oder Rippenleitern. Mit der indirekten Methode wird es kaum ein Problem mit übergartem, ausgetrocknetem Grillgut geben, da die sanftere Strahlungswärme während des Garens überwiegt. Braten Sie das Fleisch dennoch erst über direkter Hitze an und ziehen Sie es erst dann in die indirekte Zone. Damit vereinen Sie das Beste beider Welten: außen ein kräftiges, aromatisches Grillmuster und innen sanft gegartes, saftig zartes Fleisch.
DIE WARTUNG DES GRILLS
Gegrilltes Essen ist köstlich! Wie steht es mit der Pflege des Grills?
Den Grillrost sollte man vor jedem Grillen säubern. Zum einen, um ein schönes Grillmuster zu erhalten, zum anderen, damit die Speisen nicht am Rost haften, und nicht zuletzt, damit vom gestrigen Braten nichts am heutigen Burger klebt. Dazu heizt man den Grill 10 Min. bei geschlossenem Deckel auf etwa 260 °C vor. Anschließend zieht man sich einen Grillhandschuh über und bürstet den Grillrost mit einer langstieligen Grillbürste ab. Die verkohlten und anhaftenden Speisereste lassen sich auf diese Weise entfernen. Das war's schon.
Ungefähr einmal im Monat sollten Sie Ihren Grill etwas gründlicher reinigen (auch hier hält sich der Zeitaufwand in Grenzen). Lesen Sie dazu auf alle Fälle die Empfehlungen Ihres Herstellers in der Bedienungsanleitung. Grundsätzlich muss der Grill außen hin und wieder
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