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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufheben tun… aufheben würde.
    Igitt! Jetzt wartete er schon nicht mehr darauf, daß Chena ihn verbesserte, er tat – tat es selbst! Einfach ekelhaft. Mittlerweile war der Luftdruck stark angestiegen. David hielt den Atem an und blies sich die Ohren frei – eigentlich war er froh, diese Unbequemlichkeit zu erdulden.
    Keaira holte die Leine mit den beiden Stäben ein, wobei sie dafür sorgte, daß sie immer beisammen blieben. Dann schlug Chena mit den Flügeln und näherte sich langsam dem Auge.
    Happy Bottom hatte noch nicht begriffen, was ihr widerfahren war, und deshalb blieb das Auge zunächst so, wie es war. Als die fünf sich näherten, wich es vor dem Hochdruckgebiet zurück.
    So funktionierte es wunderbar. Jedesmal, wenn das Auge zu expandieren versuchte, wurde es von dem Kehrholz wieder komprimiert, und auf diese Weise konnte es nicht entkommen. Sie trieben es nach Norden über die Ungeheuere Schlucht. Dort überraschte sie die Nacht; sie konnten beobachten, wie der Vorhang der Finsternis im Osten vom Himmel fiel und die Sonne, die sich vor der Dunkelheit fürchtete, nach Westen floh. Bei Nacht wäre es sicherlich schwieriger, Happy Bottom zu treiben, aber selbst wenn sie begriff, daß sie sich zurückzogen, würde sie sie wahrscheinlich nicht nach Süden verfolgen.
    Sie folgten daher Gerte, die von allen das Gelände am besten kannte, nach Süden. Um die Wolkenschichten machten sie sich wenig Sorgen, denn nachdem das Auge sein Zutun verloren hatte, schien der Sturm viel von seiner Aggressivität eingebüßt zu haben.
    Es war schon dunkel, als sie das Wohnmobil endlich erreichten. Zum Glück war dort das Licht noch an, und sie konnten es aus der Ferne sehen. Sie landeten sicher neben dem Fahrzeug.
    Sean mußte sie kommen gehört haben, denn er stand schon draußen, um sie in Empfang zu nehmen. Gerte warf sich in seine Arme.
    Daraufhin folgte lange, abstoßende Momente gegenseitigen Ansichdrückens, Abknutschens und atemloser Liebesbekundungen. David nahm sich fest vor, niemals in der Nähe eines Liebesquells zu baden.

15
Rückwärts
    Dieses magische Land Xanth gefiel Tweeter sehr gut, denn Vögel genossen hier außerordentlichen Respekt. Roxanne Rokh kennenzulernen und mit Sim Küken zu spielen hatte ihm große Freude bereitet, und dafür hatte er Sim einige schmutzige Vögelwitze beigebracht, die kein Nichtvogel je verstehen würde. Trotzdem freute er sich schon auf sein Zuhause, wo alles doch einen etwas geordneteren Gang nahm. Denn eigentlich war er gar kein abenteuerlustiger Vogel – einen Tag, an dem er anständige Körner erhielt, ihm ein verschlafener Vormittag im Käfig und ein wenig Spaß mit Karen am Nachmittag vergönnt waren, nannte er einen guten Tag. Selbst diese Sache mit der Intelligenz… allmählich wurde sie ihm ein wenig lästig, zumal sie ihm auch zu viele Dinge zu Bewußtsein brachte. Wie sollte sich ein Vogel denn auch glücklich und zufrieden fühlen in seiner Unwissenheit, wenn er dazu einfach zu schlau war? Sicherlich war es ganz nett, Woofer und Midrange etwas besser kennenzulernen, und darüber hinaus hatten sie sich als loyale Freunde erwiesen, aber alle drei erkannten sie immer deutlicher, daß sie nicht nach unabhängiger Existenz strebten. Sollten sich doch die Menschen mit den mannigfaltigen Lasten des bewußten Daseins plagen!
    Mittlerweile dämmerte es, und die drei geflügelten Monstren – eine hübsche Umschreibung – brachen mit David und Keaira auf, um Happy Bottom endgültig in die Region der Luft zu treiben. Bei Sonnenuntergang wäre dieser Job erledigt und Xanth damit gerettet. Morgen könnten sie nach Hause zurückkehren.
    Die fliegende Schar rückte ab. David fühlte sich unverkennbar sehr wichtig, denn niemand anderes als er hatte herausgefunden, wie man das Kehrholz benutzen konnte, um das Auge des Hurrikans an der Flucht zu hindern. Happy Bottom blieb keine andere Wahl, als sich immer weiter nach Norden treiben zu lassen, bis sie schließlich in der Region der Luft gefangen war, so daß Fracto sie verführen und zähmen würde. Fracto ging es vermutlich viel mehr darum als um die Rettung Xanths, aber indem er sein Eigeninteresse verfolgte, half er ihnen beim der Erreichen ihres Ziels. Man gebe der streitlustigen Wolke eben, was der Wolke ist.
    Mit dem Rückzug des Sturms hatten auch die Böen abgenommen, und der Zauberstaub senkte sich wieder herab, düngte das Land mit einer kräftigen Portion Zauberkraft, wodurch die Pflanzen sich rasch erholten und

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