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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein. »Ich bin nur David, ein einfacher Mundanier.«
    »Ein Mundanier!« rief eine andere begeistert. »Laßt uns ausprobieren, ob unsere Magie bei ihm funktioniert.«
    »Wahrscheinlich nicht besonders gut«, sagte David voller Verzweiflung und blieb stehen. Ihm blieb keine Wahl, denn sonst wäre er in die eine hineingerannt, die ihm direkt den Weg versperrte.
    »Das werden wir ja sehen«, sagte die dritte. »Hallo, David Mundanier. Ich bin Sherry. Mein Talent besteht darin, Dinge zum Schrumpfen zu bringen.« Sie berührte ihn mit der Fingerspitze – und plötzlich war er nur noch halb so groß wie zuvor. »Du hast recht – meine Magie wirkt nicht besonders gut. Ich wollte einen Däumling aus dir machen.«
    »Laßt mich doch gehen«, schrie er. Er machte sich gewaltige Sorgen. Vu hatte zwar gesagt, Chena werde ihn bald finden, aber nicht, in welchem Zustand.
    »Aber wir sind noch nicht mit dir fertig«, wandte die zweite junge Frau ein. »Ich bin Terry, und ich kann Dinge wachsen lassen.« Sie bückte sich und berührte ihn. Plötzlich war David doppelt so groß wie normalerweise. »Ach ja, es ist wahr – ich wollte dich so groß machen wie den Unsichtbaren Riesen, und nun bist du gerade einmal ein Ogerbaby.«
    David war klar, daß er in seiner gegenwärtigen Größe einfach über sie hinwegspringen und fliehen konnte, aber er wollte nicht so bleiben, wie er war. »Ich möchte doch nur Xanth retten!« rief er flehentlich.
    »In diesem Fall sollten wir dich doch besser wiederherstellen«, beschloß die erste. »Ich bin Merry, und darin liegt mein Talent.« Sie berührte ihn am Bein, und plötzlich war er wieder normal groß.
    Erleichtert hastete er an den dreien vorbei und floh auf dem Pfad. »Ach, komm und spiel noch ein wenig mit uns«, rief Sherry ihm hinterher. »Wir können auch noch andere Spiele!«
    »Ganz tolle Spiele«, fügte Terry hinzu.
    »Ideal für einen Mann und drei Frauen!« schloß Merry.
    »Nicht, ohne die Erwachsenenverschwörung zu übertreten!« rief David zurück und genoß den Triumph, als die drei einander erschrocken ansahen. »Na, ich hoffe, jetzt habt ihr euch in die Hosen gepiepst ! «
    Nicht mehr lange, und Chena würde ihn finden. David eilte den Pfad entlang und hoffte inständig, nicht noch mehr Weibsvolk mit nichts als Unfug im Kopf zu begegnen.
    Ein gellendes Heulen erschreckte ihn. Es klang wie eine Mischung aus dem Geräusch, das die am schlechtesten geölte Tür der Welt machen würde, und dem Laut des hungrigsten aller Wölfe. Wer mochte solch einen Ton von sich geben?
    Eine gewaltige, einem Hund ähnelnde Kreatur, stellte sich heraus. Allerdings bestand sie nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Holz; die Beine sahen aus wie entwurzelte Setzlinge, der Leib wie ein Ausschnitt aus einem Baumstamm, und die Zähne wie geschärfte Holzpflöcke, von denen der Pflanzensaft tropfte. Das war das xanthische Äquivalent eines Timberwolfs!
    David war sich nicht sicher, ob er stocksteif stehenbleiben und hoffen sollte, daß das Monster ihn nicht sah, oder ob er besser beruhigend auf das Untier einredete, um sich vielleicht mit ihm anzufreunden. Deshalb wählte er einen Kompromiß: Er rannte wie der Pieps!
    Und er hörte, daß der Timberwolf ihm hinterherhetzte. David rannte, so schnell er nur konnte, was recht schnell war, weil er ja noch immer kaum Gewicht aufwies, und doch näherte sich das Ungeheuer mit lauten Sprüngen von hinten immer mehr.
    »Hilfeeeee!« brüllte er darum.
    Eine geflügelte Gestalt glitt zu ihm herunter. »Ah, da bist du ja!« rief Chena. Sie umarmte ihn, zog ihn hoch und schlug dabei mit den Flügeln. Der Timberwolf sprang auf und schnappte nach ihnen, aber sie waren gerade außerhalb seiner Reichweite. Mann, das war knapp! dachte David.
    »Setz dich wieder auf meinen Rücken«, forderte die Zentaurin ihn auf und schob ihn nach hinten. Er gehorchte und setzte sich ordentlich hin.
    Dann stiegen sie in den schützenden Nebelschleier auf. Erst da begriff David, daß eine seiner Phantasien vorhin wahr geworden war – ohne daß er es bemerkt hätte. Chena hatte ihn an ihre bloße Vorderseite gepreßt, als sie ihm vom Boden hochhob. Und er war durch den Timberwolf dermaßen abgelenkt gewesen, daß er allem anderen keine Beachtung geschenkt hatte. Er war ein schöner Trottel!
    Er versuchte, sich seinen Verdruß nicht anmerken zu lassen. »Wie hast du mich gefunden?« fragte er.
    »Fracto hat dir Deckung verschafft und auch gewußt, wo du bist. Nachdem wir

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