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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kräften der Natur erhalten hatten.
    Dann setzten sie die vier Passierscheinviertel zusammen. Gemeinsam bildeten sie eine vollständige Lizenz, einmal komplett wider die Natur zu handeln.
    Chlorine setzte das Datum ein, das Nimby ihr vorgab: 19. Apull 900. Dann setzte sie sich auf Nimbys Rücken, Tweeter hockte sich in ihr Haar, und sie beging das Verbrechen wider die Natur. »Laßt uns in die Vergangenheit passieren«, sagte sie und meinte es ernst.
    Plötzlich befanden sie sich auf einer anderen Wiese, oder besser gesagt, derselben Wiese, aber 196 Jahre früher, und ringsum erhoben sich andere Bäume. Da sie vier Viertelpassierscheine bekommen hatten, standen ihnen vier Viertelstunden zu Verfügung, um ihre Mission auszuführen. Danach würden sie, erfolgreich oder nicht, in die Gegenwart zurückkehren.
    »Hoffentlich laufen wir nicht dem Vampir über den Weg«, sagte Chlorine mit einem weiteren Erschauern, und Tweeter stimmte ihr zu. »Vielleicht finden wir den Faden in seinem Versteck, während er woanders jemanden aussaugt.«
    Nimby schrieb einen Zettel. Wie stets, nahm Chlorine ihn entgegen und las. »Er trägt den Faden bei sich«, erklärte sie dann. »An seinem Cape ist ein widerspenstiger Knopf, aber er ist mit dem Faden angenäht, und die Magie des Fadens kehrt den Knopf um und sorgt dafür, daß er es leicht zu knöpfen ist. Deshalb hat der Vampir ihn immer bei sich. Wie kommen wir jetzt an den Faden, ohne daß der Kerl uns das Blut aussaugt?«
    Nimby sah Tweeter an. O nein! Tweeter spürte, wie ihm die winzigen Knie weich wurden. Er hätte sich denken können, daß man ihn nicht nur mitgenommen hatte, damit er sich eine schöne Zeit machte.
    Und das war noch nicht einmal alles: Nimby schrieb wieder etwas, und Chlorine las es vor. »›Ich kann euch zu dem Vampir führen, dessen Name Gestalt lautet. Aber leicht wird es nicht, ihm den Faden abzunehmen, denn er schätzt ihn sehr.‹« Chlorine hob ruckartig den Kopf, und Tweeter mußte sich rasch einen neuen Halt suchen, um nicht aus ihrem Haar hinauszufallen. »Das ist kein Problem für mich, glaube ich; ich stelle mich vor den Vampir, und dann lähme ich ihn dadurch, daß ich ihm meine Wäsche zeige…« Sie verstummte, denn Nimby schüttelte den Kopf. Sie blickte wieder auf den Zettel und las weiter, wo sie unterbrochen hatte. »Oh. Wäsche haut einen Vampir also nicht um. Nur saftige, pulsierende, blühende Hälse.« Wieder sah sie auf, aber diesmal hatte Tweeter damit gerechnet. »Nun, dann entblöße ich eben meinen saftigen, pulsierenden, blühenden Hals, und…« Ein erneutes Kopfschütteln ließ sie wieder weiterlesen. »Oh. Ich darf das Wasser in seinem Körper nicht vergiften, weil dadurch die Geschichte Xanths in unvorhersehbarer Weise verändert werden kann.« Erneut sah sie auf, und ganz automatisch verlagerte Tweeter sein Gewicht. »Aber nur durch ihn wird Xanth von diesen hungrigen Moskitos geplagt! Können wir denn nichts dagegen tun?« Ein erneutes Schütteln mit dem Kopf brachte sie dazu, mit der Lektüre fortzufahren. ›»Eine Reihe besonderer Wesen lebt ausschließlich von Moskitos, zum Beispiel eine feine Netzart und verschiedene Repellents…‹« Sie sah auf. »Einem Repellent bin ich mal begegnet, und der war ganz abstoßend. Aber ich nehme an, Netze sind recht nützlich.« Sie las weiter. ›»Ferner würde eine Eliminierung der Moskitos Xanth in unvorhersehbarer Weise durcheinanderbringen. Sie könnte sogar den Handlungsfaden stören, auf dem wir uns befinden, und uns als Figuren ausschalten.‹« Sie schluckte und sah wieder auf. Tweeter wurde allmählich seekrank. »Jetzt begreife ich endlich! Wir befinden uns in der Vergangenheit, und jede Änderung hier kann unser Leben in der Gegenwart beeinflussen. Und das dürfen wir auf keinen Fall zulassen, denn es könnte bedeuten, daß wir überhaupt nicht mehr existieren, und unser großes Abenteuer wäre getilgt, bevor es überhaupt begonnen hätte. Was also sollen wir tun?« Sie warf wieder einen Blick auf den Zettel. ›»Wir müssen Gestalt den Faden abnehmen, ohne daß er es bemerkt.‹« Und wieder sah sie auf; zum letzten Mal, hoffte Tweeter. »Das ist es also: Wir dürfen ihn nicht verletzen oder zuviel Staub aufwirbeln, sonst gefährden wir unsere eigene Existenz. Das macht mir angst.«
    Tweeter stimmte ihr aus vollem Herzen zu. Er war zwar kein Geschöpf Xanths, aber auch auf ihn wirkte Xanth sich aus, denn was würde geschehen, wenn die Familie Carlyle das Land erreichte

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