Wechsel-Wind
beiden nach. »Also, ich würde mich ja auch gerne von einem Wesen wie ihr sauberschrubben…« Er verschluckte den Rest der Bemerkung ein wenig (aber eigentlich nicht hinreichend) verlegen, als er den Blick seiner Mutter auf sich lasten spürte.
Jim und Mary zogen sich in das Elternschlafzimmer zurück und schlossen die Tür. Sie betraten das Badezimmer und ließen den Blick über die gewaltige Badewanne schweifen.
»Wer als erster?« fragte Mary.
»Warum nicht zusammen?« entgegnete Jim.
Er hatte recht. »Zusammen«, entschied sie. »Aber werd bloß nicht frech.« Dann ließ sie Wasser ein.
Was sich als recht interessant erwies. Es gab nur einen Hahn, aber als Mary ihn öffnete, floß Wasser von genau der richtigen Temperatur heraus. Die beiden Handtücher waren winzig, aber als sie eins davon mit der Hand berührte, trocknete es die Hand auf der Stelle. In der Seifenschale lag nur ein winziges Stück Seife, das wie ein Stein geformt war – offenbar ein Seifenstein. Als sie ihn ins Wasser tunkte, entstand sofort dicker Schaum aus duftenden Blasen. Ganz offensichtlich war auch hier Magie im Spiel. Nun, daran gewöhnte sie sich ja langsam, und immerhin war dies die erste angenehme Überraschung, die dieses magische Land für sie bereithielt.
Schon bald saßen sie beide in der Wanne und schrubbten sich gegenseitig, und es war einfach wundervoll. Jim wurde Marys Warnung zum Trotz frech, und sie hatte nichts einzuwenden, denn sie kam sich vor, als sei sie in den Flitterwochen. »Wenn doch alle Tage wären wie dieser«, seufzte sie.
»Ich glaube fast, wir haben Xanth voreilig beurteilt«, stimmte Jim ihr zu. »Fast kommt es mir vor wie ein neues mächtiges Computerprogramm: Zuerst stolpert man über sämtliche Fußangeln, und das macht einen fertig und treibt einen in den Wahnsinn, aber dann dringt man richtig in die Sache ein und stellt fest, wie gut es sein kann.«
»Mmmmm«, antwortete Mary.
Danach gerieten die Dinge ein wenig außer Kontrolle, aber das war gut so. Jedenfalls so lange, wie keines der Kinder hereinplatzte.
Als die Stunde vorbei war, waren Mary und Jim fertig, gutgelaunt, sauber und steckten in frischer Kleidung. Erstaunlicherweise die Kinder auch. Und die Tiere ebenfalls – ganz offensichtlich wollten sie sich ihnen auf dem Gang nach unten anschließen.
»Aber…«, setzte Mary an. Dann fiel ihr wieder ein, wie weit sich die Tiere entwickelt hatten. »… selbstverständlich.« Die anderen sahen sie erstaunt an, erhoben jedoch keine Einwände.
Prompt erschien Stilla. »Hier entlang, bitte«, sagte sie und führte sie in einen überaus hübschen Speiseraum, der genau die richtige Größe für die Gesellschaft aufwies. Stilla verschwand in der benachbarten Küche. Als sie zurückkam, schob sie einen Rollwagen mit einer Anzahl von Platten und Karaffen vor sich her. Auf den Platten lag eine reichhaltige Auswahl an Fleisch, Gemüse, Pasteten und Brot, die Karaffen enthielten verschiedene Getränke. »Normalerweise würde ich euch vorlegen, aber da ich mich mit dem Geschmack der Mundanier nicht auskenne, bringe ich eine Auswahl, von der ihr euch bedienen mögt«, erklärte sie. »Gerne beantworte ich Fragen, sollte euch etwas unvertraut sein.«
Jim deutete auf eine Karaffe. »Das kommt mir bekannt vor. Was ist das?«
»Dampfbier«, erhielt er zur Antwort.
Er öffnete den Deckel und sagte dabei: »Aha – au! Das ist ja heiß!«
»Natürlich – wie soll es denn dampfen, wenn es nicht heiß ist?«
Er schloß den Deckel wieder – der Geruch nach heißem Bier war nicht allzu appetitlich.
Karen kicherte. »Dampfbier. Das geschieht dir recht.«
Auf einer Platte lagen dampfende Steaks, und an ihnen war etwas Seltsames: Sie schienen sie mit Blicken aus den Fettaugen zu verfolgen. Immerhin, wenigstens sprachen sie nicht und priesen nicht ihre eigene Köstlichkeit an.
Mary beschloß, trotz des irritierenden Blickkontakts ein Steak zu probieren, und wurde mit einem köstlichen Hauptgericht belohnt. Die anderen schlossen sich ihr an und schienen das eigenartige Mahl wirklich zu genießen. Zum Nachtisch gab es eine Eisbombe, die sich durch eine harmlose Explosion in eine Eissplittertorte verwandelte. Sie schmeckte allerdings genau wie ihre Namensvetterin in Mundanien.
Als das Mahl beendet war, kam Imp Osant wieder zu ihnen. »Ich werde mich nun um euch kümmern, während Stilla abwäscht«, sagte er.
»Vielleicht sollten wir wenigstens beim Abwasch helfen«, schlug Mary vor, denn sie fühlte
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