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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nach Norden, zum Fort King. Unterwegs wurden sie von Seminolen aus dem Hinterhalt überfallen. Nur drei Mann haben den Angriff überlebt. Einer starb auf der Rückreise nach Tampa, der zweite kann nicht mehr sprechen, und der dritte jagte uns allen kalte Angst ein. Nun bereiten wir uns auf eine gewaltige Attacke vor. Bald wirst du eine Gelegenheit finden, mit dem armen, übel zugerichteten Soldaten zu reden, der praktisch auf allen vieren in die Stadt zurückgekrochen ist. Die Indianer töteten unsere Soldaten, dann wurden die Leichen von entlaufenen Sklaven verstümmelt. Nun, du weißt ja, wie das ist, Jarrett. Ein paar Neger-Seminolen leben schon sehr lange bei den Indianern und haben sich deren Lebensart angeeignet. Jetzt sind sie keine Sklaven mehr, aber sie erinnern sich gut genug an das Unrecht, das ihnen von gewissen Plantagenbesitzern zugefügt wurde. Wann immer sie sich an weißen Männern rächen können, nutzen sie die Gelegenheit. Auch Wiley Thompson ... Verdammt, Jarrett — die Ladys ...«
    »Sprich weiter, Josh!« drängte Nancy. »Jarrett muß erfahren, was geschehen ist.«
    Nur widerstrebend gehorchte ihr Mann. »Wie wir alle wissen, konnte Osceola nicht hinnehmen, was Wiley ihm angetan hatte. Einen Seminolen darf man nicht in Ketten legen, das hätte Wiley Thompson bedenken müssen. Die Indianer fielen außerhalb des Forts über ihn her und ermordeten ihn, zusammen mit einigen Soldaten. Und jetzt wird ein Krieg ausbrechen, Jarrett, das läßt sich nicht verhindern.«
    In seiner Verzweiflung fand Jarrett keine Worte.
    »Großer Gott!« wisperte Tara.
    »Ma'am, es tut mir so leid«, versicherte Josh. »Aber ich konnte Ihnen die Wahrheit nicht ersparen. Möchten Sie hier jemanden besuchen? Hoffentlich keinen der armen Soldaten, die Major Dade begleitet haben ...«
    »Nein«, fiel Jarrett ihm müde ins Wort, »sie ist meine Frau.«
    »Deine Frau!« Verwirrt schnappte Nancy nach Luft. »Oh, und wir haben das arme Mädchen zu Tode erschreckt. Du hättest uns warnen müssen, Jarrett. Dann hätten wir sie ganz anders begrüßt ...«
    »Menschenfreundlicher«, ergänzte Josh.
    »Jetzt sehen wir erst mal, daß wir von hier wegkommen«, schlug Nancy vor. »Oh, ich bedaure das alles wirklich zutiefst, Mrs. — McKenzie.« Offenbar fiel es ihr schwer, den Namen auszusprechen.
    »Tara«, erklärte Jarrett. »Sie heißt Tara.«
    »Bringen wir sie in die Taverne, bevor sie zusammenklappt«, schlug Nancy vor.
    Obwohl Tara leichenblaß war, erweckte sie nicht den Eindruck, sie könnte die Besinnung verlieren. Herausfordernd schaute sie ihren Mann an, der diesen Blick richtig deutete. »Keine Bange, sie ist robuster, als sie aussieht«, verkündete er. »So leicht fällt sie nicht in Ohnmacht.«
    »Kommen Sie, meine Liebe!« Nancy nahm Taras Arm. »Da vorn liegt die Taverne, nur ein Stück die Straße runter. Wenn Sie's schaffen ...«
    »Oja, sie schafft es«, wurde sie von Jarrett unterbrochen.
    »Und sie kann für sich selber sprechen!« fauchte Tara.
    Während die Damen vorausgingen, wandte sich Jarrett zu seinen Männern und beauftragte sie, das Gepäck in die Taverne zu bringen. Dabei begegnete er Roberts Blick. »Es tut mir so leid«, versicherte sein Freund. »Aber wir haben es kommen sehen.«
    Wortlos nickte Jarrett. Die Kriege, die Ermordungen, der Haß — auch in vermeintlichen Friedenszeiten hatte es niemals richtig aufgehört.
    »Argosy wartet auf dich«, fügte Robert hinzu und zeigte auf den Captain, der immer noch auf dem Dock stand, etwas abseits von der Menge.
    »Gut, ich rede mit ihm. Begleite Tara zu Mrs. Conollys Taverne, ich komme euch bald nach.«
    Bedrückt schüttelte Argosy die Hand seines Freundes. »Vermutlich hast du die Neuigkeiten schon gehört, Jarrett. Im ganzen Land breitet sich Panik aus. Einige Plantagenhäuser wurden niedergebrannt, und die Weißen schreien lauthals nach Rache. Alle Florida-Indianer sollen nach Westen deportiert werden, keine einzige Rothaut darf Zurückbleiben.«
    »Jetzt geht's uns an den Kragen, Tyler. Du weißt nicht, wie hartnäckig die Seminolen sind. Viel zu lange mußten sie von einem Ort zum anderen fliehen. Wir haben sie belogen und verraten, dafür präsentieren sie uns nun die Quittung. Was ihre Kampfstärke betrifft, sind sie uns überlegen, trotz ihrer Unterzahl — weil sie das Land viel besser kennen als wir. Ein langer, blutiger Krieg steht uns bevor.«
    »Die ortsansässige Miliz macht bereits mobil, und wir erwarten Verstärkung aus Washington.

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