Weck mich am Arsch!
Einwände der Traditionalisten und träumen von einer Welt, in der man auch sonntags seinen Ausweis verlängern lassen kann. Eine Welt, in der man dabei auf einen städtischen Mitarbeiter trifft, der einen schnell und zuvorkommend bedient, weil er jeden Tag ausgeschlafen erst um 12 Uhr seine Arbeit beginnen muss und vielleicht schon am Dienstag wieder freihat. Und er wäre nur einer von vielen. Denn es dürfte jedem einleuchten, dass ausgeschlafene, glückliche Menschen gesünder leben, weniger Drogen konsumieren, aufmerksamer am StraÃenverkehr teilnehmen, mehr Mitgefühl für ihre Nachbarn aufbringen und sich generell mehr um ihre Umwelt sorgen. Und wenn es weniger Kranke, Unfälle und Verbrechen gibt, braucht man auch nicht so viele Ãrzte, Sanitäter, Anwälte, Richter, Polizisten und all die anderen, die sich tagtäglich mit den Auswirkungen von zu wenig Schlaf herumschlagen müssen. Also noch weniger Arbeit und mehr Freizeit für alle. Fangen wir endlich an, diese perfekte Welt zu erschaffen!
Und bis es so weit ist, quasi als eine Art Erste Hilfe, hier einige Tipps, damit der Wochenstart einigermaÃen erträglich bleibt:
1.Wenn Sie Arbeitnehmer sind: Setzen Sie alles daran, Ihren Chef davon zu überzeugen, dass Sie montagmorgens freibekommen müssen. Argumentieren Sie damit, dass Sie bemüht sind, seinem Unternehmen immer 100 Prozent Ihrer Arbeitskraft zu geben, Ihnen dies an einem Montagmorgen jedoch schlichtweg unmöglich ist. Notfalls machen Sie ein paarmal von Sonntag auf Montag durch, um Ihrer Aussage die nötige Glaubwürdigkeit zu verschaffen. Sollte Ihr Chef dennoch uneinsichtig bleiben, suchen Sie sich einen verständnisvollen Arzt, der Ihren Hang zu Depressionen am Montagmorgen nachvollziehen kann und Ihnen regelmäÃig mit dem einzig wirksamen Mittel gegen dieses spezielle Lei den Linderung verschafft, dem gelben Schein. Wenn das Ihren Chef noch immer nicht beeindruckt: Besorgen Sie sich einen neuen Job.
2.Falls Sie selbstständig sind: Gehen Sie als leuchtendes Vorbild voran und geben Sie sich und Ihren Mitarbeitern montagmorgens frei. Sowohl Ihre eigene Gesundheit wie die Ihrer Mitarbeiter wird es Ihnen danken und Sie werden feststellen, dass sich dieser Schritt über kurz oder lang auch finanziell für Ihr Unternehmen auszahlt. Wenn Sie nicht gerade eine Fernfahrertankstelle oder einen Kurierdienst betreiben, können Sie die Langschläfer-Freundlichkeit Ihres Unternehmen sogar an die groÃe Glocke hängen und die daraus entstehende PR als kostenlose Eigenwerbung nutzen.
3.Sollten Sie trotz aller Gegenwehr montagmorgens zur Arbeit müssen, gehen Sie alles sehr bedächtig an. Ob im StraÃenverkehr, auf dem Bau, in der Kanzlei oder im Büro: Niemand sollte sich im Halbschlaf abhetzen, das ist schlecht für den Blutdruck und erhöht das Unfallrisiko.
4.Machen Sie sich montags eine Freude. Ganz gleich, ob Sie mit Freunden abends ins Theater, ins Kino, ins Bordell oder einfach nur einen trinken gehen â gewöhnen Sie sich an, sich für das Ãberleben dieses schlimmsten aller Wochentage zu belohnen. Das hebt die Stimmung zumindest ein bisschen und hält eventuelle Gedanken an Selbstmord oder Amoklauf am frühen Morgen in Grenzen.
5.Und last but not least: Legen Sie sich keine wichtigen Termine auf einen Montag, wenn Sie nicht riskieren wollen, Opfer des Monday Morning Blues zu werden. Oder kurz gesagt: Egal ob Baugenehmigung oder Brust-OP â nie an einem Montag!
Berlin oder Brunsbüttel â wo Langschläfer besser leben
Porsche-Pilot oder lahme Ente, alle Autofahrer sind gleich!
Stimmen Sie dieser Aussage zu?
â Ja â Nein â Vielleicht
Bei der Umfrage oben würden sicher über 90 Prozent der Befragten zurecht mit einem klaren »Nein« antworten. Was aber, wenn man statt Autofahrern alle Langschläfer über einen Kamm schert? Würden die Menschen bei dem Satz »Alle Langschläfer sind gleich!« ebenfalls widersprechen? Wohl kaum. Vorurteile gegenüber Langschläfern sitzen, wie wir gesehen haben, tief. Da bei ist »Langschläfer« doch nur ein Oberbegriff für das gesunde Schlafverhalten von Menschen unterschiedlicher Charaktere. Wie verschieden die Freunde des geruhsamen Morgens tatsächlich sind, wird anhand der Frage, wo man als Langschläfer am besten wohnt, besonders deutlich. So hat der Vogel- und Hahnenschrei schon so manchen
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