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Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Titel: Weddingplanerin mit Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Hanauer
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steigt in mir hoch! Was glaubt diese Lady? Dass ich nichts anderes zu tun habe, als ihr hinterherzuräumen? Wer bin ich? Sisyphus, der den gleichen Job immer und immer wieder tun muss? Kommt gar nicht infrage!
    Ich rufe: »Entschuldigen Sie, was treiben Sie da?«
    Sie zuckt zusammen und fährt herum. Vorher hatte sie mich scheinbar nicht registriert, dafür hat sie sich schnell wieder im Griff.
    »Sie sind eine der Angestellten, nehme ich an. Dann können Sie das natürlich nicht wissen, aber diese Sitzordnung ist unerhört!«
    »Mag sein.« Ich bleibe so diplomatisch, wie es geht. »Aber ich habe den Auftrag, sie exakt zu beachten!«
    »Ach, tatsächlich?«, meint die Gestreifte von oben herab.
    »Ja, tatsächlich. Daher möchte ich Sie bitten, die Veränderungen rückgängig zu machen, sonst muss ich es tun.«
    »Das mache ich mit Sicherheit nicht! Und Sie werden wohl kaum alle zweihundert Gäste gut genug kennen, um Ihre Drohung wahr machen zu können!«
    »Muss ich auch nicht! Ich habe nämlich das hier!«
    Triumphierend schwenke ich die Liste. Wie jeder halbwegs vernünftig tickende Mensch, denke ich, sie damit in die Knie gezwungen zu haben. Schön und gut, sie kostet mich zusätzliche Arbeit, aber was soll sie sonst schon anrichten?
    Schwups! Die Adlerkrallen schnellen nach vorne. Ehe ich es mich versehe, hat sie nach der Liste geschnappt. Ich bin so verdutzt, dass ich nicht rechtzeitig fester zupacke. Mit einem Ruck hat sie mir das Papier entwendet und ich staune mit offenem Mund meine leere Hand an. Diese Verzögerung nutzt sie, um auf den Ausgang zuzutrippeln. So ein Biest! Aber so leicht entkommt sie mir nicht. Ich sprinte hinterher. Denkste, trotz Stöckelschuhen und Altersnachteil zieht sie das Tempo massiv an. Beinahe stolpere ich über einen Stuhl, kann mich gerade noch auf den Beinen halten, verliere aber weitere wertvolle Meter. Sobald sie draußen ist, wird meine Lage fast aussichtslos. Sie muss denPlan bloß vernichten und mich für durchgedreht erklären, wenn ich ihn zurückfordere. Sie ist Gast, ich bloß Personal – kein schwieriges Rätsel, wem geglaubt werden wird!
    Alles aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren, birgt die Gefahr, noch mehr durcheinanderzubringen, und bis ich eine Kopie aus dem Büro hier hätte, hat die Feier längst angefangen. Tränen des Zorns schießen mir in die Augen, ich renne wie um mein Leben und werde doch verlieren! Oh nein, noch dazu öffnet ihr jemand die Tür! Ist das Noah? Er tritt einen Schritt zur Seite, als er die Furie auf sich zufliegen sieht.
    Ich jaule auf: »Hiiiilfe, meine Liste!«
    Wie in Zeitlupe sehe ich die Gestreifte nahe der rettenden Schwelle, wie die Siegerin beim Sprint wirft sie die Arme nach oben. Das begehrte Papier flattert ein letztes Mal.
    Ich schließe die Augen und könnte kotzen! Erschöpft lasse ich mich auf den nächsten Stuhl sinken. Und jetzt auch noch Noah mit seinen rabenschwarzen Ansichten zum Thema Hochzeiten. Das hat mir gefehlt!
    »Brauchst du zufällig die hier?«
    »Woher – wie … du …?«
    »Ich wollte zu gerne sehen, warum ihr beide Fangen spielt. Deshalb habe ich zugegriffen, als sie die Arme gehoben hat!« Noah grinst. »War das falsch?«
    »Nein, du Mistkerl, das war goldrichtig und das weißt du auch!« Ich stehe auf. »Jetzt muss ich nur noch das Chaos beseitigen,das sie angerichtet hat, und verhindern, dass sie es erneut versucht.«
    Noah packt das Papier und reißt es in zwei Hälften.
    »Spinnst du jetzt auch noch?«, kreische ich.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit und nur so können wir parallel arbeiten«, erklärt Noah und reicht mir ein Stück. Ich nehme meine Hälfte und viertle sie.
    »Hier, in deiner Hälfte hat sie sich nämlich nicht ausgetobt und wir müssen ja nicht umsonst arbeiten.«
    »Würde mir auch nicht einfallen«, sagt Noah und nimmt seinen Teil.
    Wir gehen die Plätze durch.
    »Hast du Prof. Dr. Ralf Veithus bei dir?«
    »Ja, ich bräuchte Marion von Dünberg.«
    »Wenn ich dafür Rajani Nuri bekomme …«
    Auf diese Weise ist der Schaden schnell behoben. Nur ein Problem bleibt.
    »Wie verhindere ich, dass sie es noch einmal versucht? Sie braucht bloß zu warten, bis wir rausgehen und hat freie Bahn.«
    »Kannst du den Saal nicht zusperren?«, fragt Noah.
    »Ich habe keinen Schlüssel. Vielleicht hat Madame einen, aber die ist bestimmt schon vorne beim Zoo-Eingang. Bis ich von dort zurück bin, ist es zu spät.«
    »Ich könnte dir einen Aufpasser von Plan B schicken, nein, warte, ich

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