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Weg da, das ist mein Handtuch

Weg da, das ist mein Handtuch

Titel: Weg da, das ist mein Handtuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Spörrle
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Thema«, sagte er, »organisieren, das bin ich gewöhnt. Hey, ich bin froh, dass ich mal Urlaub habe von dem ganzen Stress, der ganzen Verantwortung!«
    Leider sprang die Dunkelhaarige nicht ganz so drauf an. Bei der musste man wohl deutlicher werden. Und die Blonde fummelte immer mit dem Handy rum. Hatte sie vielleicht doch einen Freund? Obwoh l – würde ein Typ so eine Frau alleine Urlaub machen lassen? Neee!
    Aber dafür interessierte sich die FKK-Alte dafür, was genau er managte.
    »Nich’ so wild«, sagte er, »ich sorge dafür, dass in drei großen Häusern mit über tausend Angestellten alles rund läuft.«
    Jetzt guckte auch die Blonde. Ah, sie stand auf Leute mit Verantwortung.
    »In welchem Bereich«, fragte die Alte. »Controlling, Einkauf, Verkauf, Vertrieb, Personal?«
    Sie wollte es wissen, bingo. Mario tat erst mal, als wolle er nicht drüber reden. »Ach komm! Wir wollen hier doch nicht immer an den Job denken! Prösterchen!«
    Pech war, dass die Alte tatsächlich die Klappe hielt. Sie war ihm ja wurscht, aber die Blonde tippte schon wieder auf ihrem Handy herum. Und so superinteressiert schien die Dunkelhaarige auch nicht. Also tat Mario, als habe er es sich doch noch überlegt.
    »Okay, du hast gewonnen«, sagte er generös zur Alten. »Ich bin Facility-Manager.«
    SUSAN
    Es war ganz gut, dass sie zum Essen gegangen war, statt im Zimmer herumzuhocken. Denn obwohl Jessica dieses unheimliche supersichere Mir-gehört-die-Welt-Selbstbewusstsein hatte wie viele erfolgreiche Frauen unter dreißig: Man konnte sich mit ihr gut amüsieren. Selbst über diesen Scheißmacho, dessen Anwesenheit sonst unerträglich gewesen wäre. Die ganze Zeit ließ er den Supertypen raushängen. Und diese Uschi fiel auf den Begriff »Facility-Manager« auch noch rein.
    »Hasch du denn au Personaalverantwortung?«, fragte sie Schweinebacke.
    Der wiegte bedeutungsvoll den Kopf hin und her. »Also, eigentlich darf ich nicht drüber spreche n …«
    Jessica kam ihm zuvor.
    »In gewisser Weise«, sagte sie. »Wenn im Winter die Türen zugefroren sind.«
    »Oder im Sommer«, sagte Susan schnell. »Wenn die Klimaanlage ausfällt.«
    »Oder auch sonst«, sagte Jessica wieder schnell, »wenn das Wasser in den Toiletten nicht läuft.«
    »Ach so?«, fragte Uschi enttäuscht. »En Fässiliti-Manager, isch des dann so was wie ei n …«
    » … Hausmeister«, sagte Jessica.
    »Also, nein: Hausverwalter«, ereiferte sich Schweinebacke. »In einem Haus, wisst ihr, da muss alles einwandfrei laufen: Klima, Jalousien, Heizung, Elektrik, Wasser, Schließanlage. Ein Haus, das ist heute so kompliziert wie ei n …« Er überlegte fieberhaft, wie der tolle Vergleich lautete, den er neulich in der Stellenanzeige gelesen hatte, auf die er sich beworben hatt e – leider vergeblich, denn für diese Firma arbeitete er bereits. »Ein Haus, das ist heute so kompliziert wie ei n … wie ein Orgasmus!«
    Er hatte es ja gewusst, es war wirklich ein toller Vergleich: Der ganze Tisch lachte.
    OLIVER
    Als sie nach dem Essen in ihr Zimmer kamen, lehnte das zusammengebrochene Campingbett immer noch in der Ecke.
    Anna ging ins Bad, um zu kreischen, als sei es das erste Mal. Oliver spülte die Ameisen herunter, die zurückgekehrt waren und sich vermehrt hatten. Dann rief er stinksauer die Rezeption an und fragte nach dem neuen Bett.
    Jemand sagte, man könne nicht helfen, man sei nur der Nachtdienst, und auf der anderen Leitung käme ein wichtiger Anruf, gute Nacht.
    Oliver dachte kurz darüber nach, wie es wäre, für die ganze Familie die vorzeitige Rückreise in ihre ameisenlose, bettmäßig luxuriös ausgestattete Wohnung zu buchen. Er zog seine Schuhe wieder an. Zuerst würde er zur Rezeption gehen und nicht ohne Bett zurückkehren.
    »Bitte lass das Theater«, sagte Anna ungeduldig.
    »Theater?«, fragte Oliver.
    »Theater«, sagte Anna. »Jetzt müssen die Kinder ins Bett gebracht werden. Und wenigstens im Urlaub wollten wir das ja mal zusammen machen.«
    »Ach so«, erwiderte Oliver, »ich habe nur kein Bett zum Schlafen!«
    »Dann legen wir uns eben alle zusammen ins große Bett«, sagte Anna. »Los, Elias, Carlotta, ausziehen, Zähne putzen! Hopp hopp!«
    »Nein!«, fuhr Carlotta auf. »Ich will alleine im großen Bett schlafen. Ohne euch!«
    »ICH will alleine im großen Bett schlafen!«, rief Elias.
    »Nein!« Carlotta schlug mit den Fäusten nach ihm.
    »Du blöde Kuh!«, rief Elias und trat nach ihr.
    »Elias, Carlotta, hört auf«, sagte

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