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Weg da, das ist mein Handtuch

Weg da, das ist mein Handtuch

Titel: Weg da, das ist mein Handtuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Spörrle
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Schluck auf der Zunge hin und her schlotzte, begann er genießerisch zu summen.
    Das war zu viel.
    Er verschluckte sich. Hustete, prustete. Der Wein spritzte auf sein Hemd.
    Sein weißes Hemd Nummer fünf.
    JESSICA
    Irgendwann hielt sie es an der Bar nicht mehr aus. Es gab keinen einzigen ordentlichen Saft. Also hatte sie an Susans Weißwein genippt, sogar ein paarmal genippt, ohne daran zu denken, dass sie keinen Alkohol gewöhnt war. Und jetzt war es doch besser, sie arbeitete nicht mehr. Anders gesagt: Sie fühlte sich ziemlich balla in der Birne. Aber etwas Bewegung konnte nicht schaden, die letzte Sporteinheit war schon ein paar Stunden her. Hier gab es eine Disco, vielleicht lief da tanzbare Musik? Eine Stunde nur, dann würde sie morgen zwei Stunden früher mit der Arbeit loslegen und den faulen Abend wieder reinarbeiten. Und Susan kam mit, cool.
    MARIO
    Geil, die zwei Bräute wollten noch in die Disco! Was Disco hieß, war arschklar: Ein bisschen Gequatsche, ein bisschen Gehampel, ein paar heiße Engtänze, viel Alk, dann würde er bei einer landen. Bei welcher, war ihm egal, er würde auch beide zugleich nehmen. Hammer! Der Urlau b – Zwischenstand 394,8 5 Eur o – begann sich zu rechnen! Und die neidischen Blicke der anderen Typen waren gratis!
    SUSAN
    Die Disco lag im Untergeschoss, durch den Flur dröhnte »Relax« von Frankie goes to Hollywood, und zuerst sah es aus, als seien sie auf einer Kinderfreizeit gelandet: Der kleine Raum, der fast nur aus einer viel zu hell ausgeleuchteten Tanzfläche bestand, war voll mit wippenden Acht- bis Elfjährigen, Colaflaschen in der Hand.
    Susan überlegte sich, ob es nicht besser war, wieder zu gehen. Aber am Mischpult, jetzt im Rollkragenpullover, stand Elvis und gestikulierte ihnen zu, ja zu bleiben. Offenbar wollte er dringend Erwachsene auf die Tanzfläche holen. Und dann legte er au f – Billy Ido l – »Rebel Yell«, INX S – »The Devil Inside«, Nen a – »9 9 Luftballons«, Michael Jackso n – »Thriller«, Dire Strait s – »Sultans of Swing«. Genau die Musik, die die Kids nicht hören wollten; vielleicht war es auch nur höchste Schlafenszeit. Die Tanzfläche war frei. Susan machte sich keinen Kopf, wie es sein konnte, dass sie heute Nachmittag noch versucht hatte, sich umzubringen, und nun mit Jessica tanzte wie vor zwanzig Jahren in der Disco. Sie fühlte sich angenehm beschwipst vom Weißwein. Und endlich war einmal wieder alles ganz leicht.
    MARIO
    Das war ein Kindergarten. So hell, dass kein Schwanz tanzen konnte, ohne sich zu blamieren. Und, das Allerletzte, an der Theke in der Ecke gab es aufs Inclusive-Ticket nicht mal Bier! Er lief schnell wieder hoch in die Bar, trank ein Bier auf ex und nahm das zweite hinter seinem Rücken mit runter. Beim Gehen fiel ihm ein, warum Susan ihm bekannt vorkam: Sie war vom Fernsehen. Big Brother. Nein, sie moderierte eines von diesen Nachmittagsmagazinen, das mit den Gästen, die immer diese perversen Alltagsprobleme hatten, Sex mit Lokomotiven und so. Deshalb hatte sie auch die Sonnenbrille auf: Damit sie keiner erkannte. Diese Schnecke war ein super Schuss. Die andere auch. Gleich würde Mario seinen größten Trumpf aus der Gesäßtasche ziehen: die Visitenkarte Nummer ein s – Stichwort: » … lächeln Sie jetzt /… gucken Sie jetzt richtig böse«.
    JESSICA
    Sie hatte schon gedacht, M r Kassenkombisonnenbrille sei abgezogen. Aber auf einmal war er wieder da und versuchte zu tanzen. Mit Susan. Nein, mit ihr.
    O ja, er versuchte! Sie musste lachen.
    Dann kapierte sie, dass er ihr nur etwas geben wollte: Sah aus wie eine Visitenkarte. So was von vorgestern! Sie kannte niemanden, der seine Daten nicht per Smartphone austauschte, ihre Eltern gerade mal ausgenommen.
    Sie schob die Karte schnell in ihre Gesäßtasche, denn der DJ legte »Hyper Hyper« von Scooter auf.
    MARIO
    Okay, Jessica würde seine Karte wohl erst später lesen. Kein Thema. Jetzt noch Susan! Als er vor ihr stand, die Karte schon in der Hand, hob sie beide Hände hinter den Kopf und machte ihr Haar zusammen. Dann schob sie endlich auch ihre coole Sonnenbrille hoch. Ja, auch ohne sah sie heiß aus, er würde ihr das ins Ohr flüstern, wenn sie die Kart e … – nein.
    Ne jetzt. Nein!
    Auf einmal wusste er, woher er sie kannte. SCHEISSE!
    Er kannte sie AUS DEM FLUGZEUG! Sie war die Tusse, die ihn mit diesem Parfüm vollgenebelt hatte!
    Ihm war schlecht. Fast so schlecht wie im Flugzeug.
    Er sah zu Jessica. Die drehte sich so schnell in

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