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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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Lösungen.
Lächeln Sie am Telefon
    Wenn ich den Hörer abnehme, muss ich für den anderen voll präsent und in guter Verfassung sein. Über die Stimme wird die Befindlichkeit des Menschen subtil transportiert, schlechte Laune »schwingt« auch durch die Leitung. In schlechter Stimmung jemanden zu begrüßen, ist daher gerade am Telefon absolut geschäftsschädigend. Dass ich auf jeden Anrufer gespannt bin und gern mit ihm spreche, kommt meinem Geschäft sehr zugute. Beim Telefonieren habe ich mir angewöhnt, mir sofort den Namen des Anrufers zu merken, damit ich ihn im Laufe des Gesprächs damit ansprechen kann. Das schafft eine persönliche Verbindung und dadurch Verbindlichkeit, und diese wiederum führt zur Kundenbindung. Wer sich über unhöfliche Zeitgenossen
am Telefon beschwert, der ist selbst meist nicht sehr höflich, vielleicht auch ohne das zu wissen. Was man im persönlichen Gespräch noch durch Mimik, wie etwa ein Lächeln, korrigieren kann, ist am Telefon nicht möglich. Bei manchen Menschen schwingt in der Stimme allein schon bei der Begrüßung mit: »Was wollen Sie eigentlich von mir und wie kommen Sie dazu, mich zu stören?« Es kann schon einmal sein, dass ich krank oder schlecht gelaunt bin, aber dann vermeide ich es eben, an diesem Tag zu telefonieren. Zum einen schadet es in diesem Zustand eher meiner Firma, und zum anderen möchte ich meine schlechte Laune keinem anderen zumuten.
    Chefs rate ich immer, ihr eigenes Unternehmen einmal über die Zentrale anzurufen und sich die Telefonstimmen ihrer Mitarbeiter anzuhören. Dabei gilt festzuhalten: Wer am Telefon nicht »lächelt«, schadet dem Image der Firma! Und wer seine eigene Telefonzentrale anruft, kommt auch einmal selbst in den »Genuss«, in der Warteschleife zu hängen und sich das Gedudel anhören zu müssen.
    Anrufe unterbrechen meistens den Arbeitsfluss. Darum rufe ich für aufwändigere Gespräche zu einem vereinbarten Termin zurück. Dann kann ich meine Unterlagen hinzuziehen und mich voll und ganz auf dieses Thema einlassen. Da das Telefon ein schnelles und direktes Medium ist, werden Entscheidungen ebenso schnell und am liebsten sofort erwartet. Lassen Sie sich aber nicht unter Druck setzen, sondern bitten Sie um Bedenkzeit und rufen Sie zurück.
Einfach mal ausschalten
    Mit der Verbreitung des Handys entstand der Zwang, immer und überall erreichbar zu sein. Selbstständige tragen ihr Handy scheinbar immer nur bei sich, weil sie ja einen Auftrag verpassen könnten. Die übrigen Handybesitzer verpassen vielleicht den Mann ihres Lebens oder irgendeine wichtige Verabredung. Und wenn sich dann jemand verabreden möchte, traut man sich noch nicht gleich zuzusagen, weil ja vielleicht noch ein besseres »Angebot« kommen könnte. Dieses kleine Gerät ist ein Symbol für die zeittypische Angst, man könne ja etwas verpassen. Man
sagt also nicht ab und sagt nicht zu, bleibt ambivalent und zerrissen. Und am Ende steht man allein da! Aber auch auf der anderen Seite der Leitung wird der Anspruch formuliert, immer erreichbar zu sein. Dass ich in Seminaren mein Handy ausschalte, wird von manchen Kunden vorwurfsvoll moniert: »Ich konnte Sie ja gar nicht erreichen!«
    Wenn Sie nicht der ständigen Kontrolle durch andere unterliegen wollen, schalten Sie Ihr Handy doch ab und zu mal aus oder lassen Sie es ganz zu Hause. Weltbewegendes erfahren Sie sowieso nicht. Um sich die Abhängigkeit vor Augen zu führen, in der man inzwischen von diesem Medium lebt, kann man doch einfach mal einen handyfreien Tag einführen. Es gehört schon Mut dazu, einfach mal nicht erreichbar zu sein und dazu zu stehen. »Ich hatte heute keine Lust zu telefonieren!« Schluss, aus! Ein Tag in der Öffentlichkeit ohne elektronisches Gebimmel wäre ein Traum! Wie sehr das Klingeln in den unterschiedlichsten Melodien Teil der natürlichen Geräuschkulisse geworden ist, lässt sich auch daran ablesen, dass einige Vogelarten dazu übergegangen sind, diese Tonfolgen zu imitieren, und sie zu einem Teil ihres Sangesrepertoires gemacht haben. Das spricht doch Bände.
Weniger Wartezeiten
    Sicherlich kennen Sie auch Leute, die immer zu spät kommen. Sie nerven damit andere, die schon lange da sind und auf sie warten müssen, und stehlen ihnen sozusagen ihre Zeit. Diese Zeiträuber sehen das selbst oft gar nicht so tragisch. »Wegen der paar Minuten machst du so ein Theater!« Das »Theater« ist aber durchaus berechtigt: Denn ein Mensch, der zu spät kommt, missachtet den anderen und

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