Weg damit
gleichzeitig sich selbst! Ist man selbst pünktlich und erwartet das auch vom anderen, so wird man oft als »kleinlich und spießig« tituliert. Die Zeiträuber hingegen verfügen über klare Vorteile: Sie werden beachtet und wahrgenommen, stehen im Mittelpunkt der Gesellschaft, in der sie als Letzter auflaufen - und genießen diese Aufmerksamkeit oft auch noch! Peinlich ist es meist nur den anderen, die sich ohnehin schon ärgern.
Ändern kann man die chronischen Zuspätkommer selten, nur seine Einstellung zu ihnen. Entweder man toleriert dieses Verhalten, oder man verabredet sich nicht mehr mit diesen Zeitgenossen. Verbringt man mehr Zeit damit, auf eine Person zu warten, als mit ihr zusammen, so stimmt die Bilanz nicht mehr, und man sollte von weiteren Treffen wie auch von der Person Abstand nehmen. Andere warten zu lassen ist eine Missachtung ihrer Person. Meine Toleranz bei persönlichen Treffen ist eine Viertelstunde. Wenn der andere nach 20 Minuten immer noch nicht da ist oder sich gemeldet hat, gehe ich.
Wartezeit ist geschenkte Zeit
Sicher gibt es Situationen, in denen das Warten nicht zu vermeiden ist. Man kann also nur versuchen, das Beste daraus zu machen. Eine Möglichkeit ist, eine Umwertung der Wartezeit vorzunehmen: Sie ist ein Geschenk! Plötzlich hat man Freizeit, kann noch etwas lesen, ein Eis essen, Leute beobachten, sich Geschichten über sie ausdenken oder einfach nur dasitzen und entspannen. Hierbei kann man seine Aufmerksamkeit schulen und ganz im Hier und Jetzt sein.
Warte- und Reisezeiten sind für mich Lesezeiten. Wenn dann der Zug Verspätung hat, stört mich das nicht weiter. Ich persönlich bin lieber etwas früher da als zu spät, gehe lieber noch einen Kaffee trinken, bevor ich hektisch zu einem Termin renne. Mein Timing ist relativ gut, mein Zeitgefühl entspricht einem 24-Stunden-Tag: Ich weiß also, wie viel Zeit mir am Tag zur Verfügung steht. Jeder Mensch hat sein ganz eigenes Zeitgefühl, und wenn Ihres einem 28-Stunden-Tag näher kommt, sollten Sie Ihren persönlichen Puffer einbauen und sich weniger Termine am Tag vornehmen.
Weniger Klatsch und Tratsch
Wie viel Zeit in Büros mit Tratschen verbracht wird, hat wohl noch keiner untersucht. Dieses unproduktive Reden über Dritte scheint nicht nur am Telefon eine der Lieblingsbeschäftigungen vieler zu sein. Als Chef sollten Sie so etwas unterbinden. Es ist ja
schließlich Ihr Geld in Form von Zeit, das hier vergeudet wird! Doch nicht nur die Zeit ist eine Energieform, auch die Worte haben Kraft. Wie kleine graue Wölkchen braut sich im Unternehmen durch Gerüchte eine Atmosphäre zusammen, die über allen schwebt. Worte sind Energie, die das Betriebsklima beeinflusst. Ob Mitarbeiter oder Chef, Sie können sicher sein: Wer über andere klatscht, der tratscht auch über Sie, sobald Sie den Raum verlassen haben!
Worte wählen
Die einzige Möglichkeit besteht hier, sich an diesen Gesprächen überhaupt nicht zu beteiligen. Lassen Sie die Klatschtanten einfach stehen und gehen Sie weiter. Gibt es tatsächlich ein Problem mit einem Kollegen, dann schlagen Sie doch vor, dass man denjenigen mit ins Gespräch einbezieht.
Weg mit der »Endlich-ist-Freitag«-Haltung!
Schon am Freitagmorgen säuselt es uns aus dem Radio entgegen: »Nur noch wenige Stunden, dann haben Sie es geschafft! Endlich wieder Wochenende!« Als würden wir alle im Bergwerk schuften oder auf Galeeren unser Dasein fristen! Der einzige Sinn der Arbeit scheint für viele darin zu liegen, sie so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Sie leben am Montag schon wieder auf den Freitag hin und zählen die Stunden. Das ganz große Ziel im Jahr ist der Jahresurlaub, und auf den wird hingearbeitet, werden Tage im Kalender gestrichen. Für manche ist Montag der schlimmste Tag in der Woche, bis Freitag leben sie praktisch nur halb. Ist das nicht ein armseliges Leben, das fünf Tage in der Woche so gut wie ausschließt? Irgendwann wartet diese Spezies nur noch auf die Rente und hofft, bis dahin von Arbeit möglichst verschont zu bleiben.
Diese Einstellung drückt sich zwangsläufig in der Qualität der Arbeit aus. Wer mit dieser Haltung an seinen Job herangeht, bringt wohl kaum die Leidenschaft mit, diesen auch gut zu machen. Sollten Überstunden nicht zu umgehen sein, so werden sie eben gemacht, weil es dafür mehr Geld gibt, mit dem man sich
wieder seinen Urlaub finanzieren kann. Wer zugibt, gern zu arbeiten und Spaß an seinem Beruf zu haben, wird dagegen von vielen
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