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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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funktionierende und lebendige Beziehung zu machen.
Sich entscheiden
    Die Chance, dass Angefangenes beendet wird, sinkt statistisch gesehen von Stunde zu Stunde. Obwohl man zu Anfang voller Begeisterung an das Projekt herangegangen ist, ist jetzt plötzlich »die Luft raus«, das Halbfertige macht keinen Spaß mehr. Lässt man Dinge nur einen Tag liegen, so findet man schlecht wieder hinein. Ob ein angefangener Artikel oder eine begonnene Zeichnung - nichts ist so uninteressant wie etwas zu Ende zu bringen, das man im Kopf schon längst beendet hat. Darum gibt es hier nur zwei Möglichkeiten: Sofort mit dem Beenden beginnen und sich einen verbindlichen Zeitplan aufstellen oder sich sofort verabschieden. Und das in allen Konsequenzen: exmatrikulieren und den vollen Krankenkassenbeitrag selbst bezahlen. Dadurch übernimmt man die volle Verantwortung für das, was man tut. Manch einer tut stattdessen aber lieber gar nichts, weil er Angst hat, es nicht gut genug zu tun. Hier hilft die Einstellung: »Ich werde heute mein Bestes geben.« Das ist immer noch viel mehr als gar nichts. Ansonsten bleibt man energetisch gebunden an das, was man nicht tut, und bremst sich damit selbst aus!
Entrümpeln
    Die halb fertigen und nicht zu Ende gebrachten Projekte spiegeln ebenso wie die halb aufgebrauchten Joghurtbecher im Kühlschrank eine innere Ambivalenz und Unsicherheit wider. Schauen Sie sich einmal in Ihrer Küche um. Öffnen Sie Ihren
Kühlschrank und Ihre Vorratsschränke. Was findet sich hier an halb verbrauchten Lebensmitteln? Wie lange steht das geöffnete, halb leere Glas Oliven schon da? Ist es noch haltbar? Falls ja, haben Sie vor, es demnächst aufzubrauchen? Wie sieht es mit dem halben Käse aus? Bereits schimmelig? Die halbe Tube Senf hält sich bestimmt noch eine Weile. Nehmen Sie sich jedes einzelne Teil vor und entscheiden Sie, was damit zu geschehen hat! Brauchen Sie die Dinge entweder auf oder werfen Sie sie weg. Halb aufgegessene Schokoladenosterhasen gehören genauso wenig in Ihren Vorratsschrank wie altes, hartes Brot, aus dem man vielleicht noch einmal Semmelbrösel machen könnte. Verbannen Sie die »Halbheiten« aus Ihrem Leben und auch aus Ihrer Küche! Unsere Umwelt wirkt auf unsere Innenwelt und umgekehrt. Wer mental entrümpeln will, kann durch das Entrümpeln seiner Wohnung und seiner Schränke den ersten Impuls setzen!
Unerledigtes erledigen
    Diese unerledigten oder halb fertigen Aufgaben, diese »Ich-sollte unbedingt-noch«-Energien bevölkern unser Büro, unser Haus und unsere Gedanken. Sie lasten auf uns wie ein Rucksack voller Steine, den wir uns jeden Morgen von neuem wieder und wieder umschnallen. Sie wachsen sich zu einem riesigen schlechten Gewissen aus und blockieren unser Handeln und Denken. Sie lassen uns am Abend ausgehen, weil wir sie noch nicht erledigt haben. Sie lassen uns schlecht schlafen, weil wir sie bis dahin immer noch nicht erledigt haben, und sie verschaffen uns schon am frühen Morgen ein schlechtes Gewissen. Im Gegensatz zum Halbfertigen haben wir mit dem Unerledigten noch gar nicht begonnen. Die unbeantwortete Post, das nicht ausgefüllte Formular, das nicht gekündigte Abo - allein der Gedanke daran erzeugt Bauchschmerzen und Schuldgefühle. Warum wir uns vor genau dieser Arbeit drücken, können wir meist selbst nicht rational erklären.
    Der eine kann seine Kontoauszüge nicht sofort öffnen, der andere hält die Akten so lange zurück, bis er ernsthafte Schwierigkeiten im Büro bekommt. Im Extremfall stapeln die Briefträger
die Post bei sich zu Hause und tragen sie nicht aus. Irgendetwas Magisches scheint uns von bestimmten Tätigkeiten abhalten zu wollen. Zum einen können das Tätigkeiten sein, mit denen wir uns in unserem Können überfordert fühlen. Aber anstatt zu gestehen, dass wir es nicht können, und die Arbeit zu delegieren oder abzulehnen, lassen wir die Sache liegen und warten, bis sie sich von allein erledigt. Was sie aber nur in seltenen Fällen tut! Ganz im Gegenteil, sie wächst mit jedem Tag, an dem wir sie wieder nicht angehen, und mit ihr unser schlechtes Gewissen.
    Nicht Bereinigtes »köchelt« auf derselben kleinen Flamme wie der unerledigte alltägliche Kleinkram. Unausgesprochenes, das zwischenmenschliche Beziehungen vergiftet, Ungeklärtes, das nach Klarheit verlangt, belastet das eigene Gewissen und blockiert uns emotional. Oft klärt ein Gewitter die Atmosphäre, es macht zwar Lärm, hat aber auch Kraft. Ein Streit, der endlich das Unerledigte

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