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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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verlangt nach immer größeren Herausforderungen. Wie bei einer Sucht muss hier die Dosis im Laufe der Zeit gesteigert werden, um überhaupt noch eine Wirkung zu erzielen. Längst ist der Kick nichts typisch Männliches. Frauen brauchen ihn auch, erleben ihn anders und suchen ihn oft auf anderem Gebiet. Überforderung, Perfektionszwang oder das alltägliche Drama kann ebenso als Auslöser für den Kick herhalten. Man kann sich aber auch einen gesunden Kick suchen, indem man etwas tut, was man noch nie getan hat, sich beispielsweise auf eine Bühne zu begeben, vor Publikum zu reden, zu schauspielern oder zu singen. Auch Lampenfieber ist nichts anderes als ein gesunder Kick!
    Die Vorstellung von Glück ist geschlechtsspezifisch verschieden. Vielleicht ist es nur ein Klischee, dass Fernsehen, Essen und Sex bei einer Vielzahl von Männern, wenn nicht gerade Grundlage, zumindest aber ein wichtiger Aspekt eines glücklichen männlichen Lebens zu sein scheinen. Dies würde sich mit meinen Befragungen und Beobachtungen decken. Aber auf der männlichen Pole-Position steht: seine Ruhe! Die braucht er, danach sehnt er sich, geschwächt durch die täglichen Kämpfe im Arbeitsleben. Er braucht Schlaf, seine Siesta und immer wieder Ruhe. Er braucht sie vor und nach dem Kampf, vor und nach der Vereinigung mit dem anderen Geschlecht. Wenn ihm seine Ruhe fehlt (und er dazu noch hungrig ist), kann er unerträglich werden. Eine männliche Vorstellung von Glück ist darüber hinaus die Abwesenheit von Diskussionen und Streitereien im eigenen Heim. Um der verbalen Austragung von Konflikten aus dem Weg zu gehen, sind viele Männer Langarbeiter und Nestflüchter. Dass
sich dabei die häusliche Situation nur noch verschlechtert, spielt keine Rolle. Streit und mögliche Konflikte jagen Männer aus dem Haus! Von der Pole-Position gestartet will Mann als Nächstes - Sieger sein! Auf dem Treppchen ganz oben stehen! Und falls es ihm nicht vergönnt ist, das persönlich zu erleben, so genügt dieses Gefühl auch aus der zweiten Hand, wenn er seine geliebte Sportschau sieht. Es geht dabei weniger um die Sportart, hierbei identifizieren sie sich eher mit ihren männlichen Stellvertretersiegern. Darum ist Frauenfußball für Männer so gut wie kein Thema. Also nicht mal im Sport brauchen Männer uns wirklich, um glücklich zu sein. Frauen stehen zwar auf ihrer Liste ganz oben, Beziehungen jedoch unter ferner liefen. Diese Erkenntnis ist hart, aber liebe Frauen, das ist die männliche Realität!
    Glück bedeutet unter anderem auch, einfach mal über seine Zeit selbst zu bestimmen und im Zweifelsfall auch mal nichts zu tun. Keine Planung, keine Verabredung, die Zeit kommen und gehen zu lassen und von Moment zu Moment zu entscheiden, ob oder was jetzt ansteht. Glück bedeutet auch, mal etwas »Sinnloses« zu tun. Etwas, das kein Geld einbringt, nicht unbedingt einen wirtschaftlichen Nutzen hat. Vielleicht einfach nur unterwegs mal anzuhalten, sich in ein Straßencafé zu setzen und dabei den flanierenden Menschen zuzusehen. Glück bedeutet für mich unter anderem, genau diese kleinen Momente zu genießen, Prinzipien zu brechen, sich trotz Diät ein Eis zu kaufen. Und vor allem - dem anderen seine Version von Glück zu lassen. Diese ist nämlich höchst individuell. Den anderen zu seinem Glück zu zwingen ist nicht nur anmaßend, sondern unmöglich!
Romantische Vorstellungen
    Im Gegensatz zu Männern verknüpfen Frauen ihr eigenes Glück meist mit einer partnerschaftlichen Beziehung. Diese sollte rein theoretisch auch möglichst harmonisch verlaufen, ohne Streit und große Auseinandersetzung. Wobei Frauen Diskussionen weniger meiden als Männer, selbst wenn sie ihnen verbal unterlegen sein sollten. Nach meinen Beobachtungen und Befragungen wünschen sich Frauen von Männern vor allem mehr Aufmerksamkeit.
Wobei sie darunter meistens etwas anderes versteht als er. Seine »Aufmerksamkeit« kann er dadurch zeigen, dass er ihr in den Mantel hilft, ihr Blumen mitbringt, das Auto wäscht, sie von unterwegs aus anruft. Was sie konkret unter dem Begriff »Aufmerksamkeit« versteht, weiß sie oft selbst nicht so genau. Frauen äußern ihre Wünsche häufig nicht sehr präzise und hinterlassen beim Mann nur eine nebulöse Vorstellung. Er weiß schlicht und einfach nicht, was sie meint! Frau wünscht sich darüber hinaus, dass er zuhört und nicht alles besser weiß. Vorsicht, Männer! Auch hier lauert wieder eine Falle! Hören Sie ihr zu, ohne ein Wort zu sagen,

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