Weg damit
betend eingeschlafen, der andere schnarchend daneben. Das Glück findet jetzt statt. Die Wirklichkeit existiert immer nur im Hier und Jetzt. Dort, wo Ihr Körper ist! Auf einem Stuhl? In der Bahn? Oder wo immer Sie gerade dieses Buch lesen. Wie fühlen Sie sich jetzt? Glücklich? Dumme Frage? Was hindert Sie denn daran, sich so zu fühlen? Es sind die kleinen Momente, die den Menschen glücklich machen. Wie immer man es definiert, ob als Zufriedenheit oder Abwesenheit von Stress und Streit, das »Glück« ist etwas, was der Mensch meist in seiner Vergangenheit hervorkramt und in seiner Zukunft erwartet. Aber es wird in den wenigsten Fällen mit dem Moment, dem Hier und dem Jetzt, in Verbindung gebracht.
Der erste Schritt zum eigenen Glück beginnt mit dem Nachdenken darüber, was wir wirklich wollen, was uns wichtig ist, was wir vom Leben erwarten. Was uns stört und unglücklich macht, wissen wir meist sofort. Für unser Glück sind wir aber selbst verantwortlich. Wenn Sie selbst nicht wissen, was Sie glücklich macht, wie soll es dann Ihr Partner wissen? Oft erwarten wir von ihm das absolut Unmögliche: Er soll uns die Wünsche von den Augen ablesen. Wünsche, die wir nicht einmal selbst kennen! Und falls er sich dann »verliest«, beschweren wir uns auch noch! Glück existiert nicht außerhalb, es ist in uns! Es ist eine innere Einstellung sich selbst, den Mitmenschen und der Welt gegenüber! Wahres Glück funktioniert nur, wenn man sich selbst mag, seinen Mitmenschen etwas Gutes tut und mit sich selbst und seiner Umgebung im Reinen ist.
Glück ist flüchtig. Versucht man, es festzuhalten, ist es bereits wieder weg. Darum muss man es genau in dem Moment, in dem es sich zeigt, voll und ganz genießen. Die Geburt eines Kindes, die Freude über eine bestandene Prüfung, die Umarmung nach einer langen Trennung sind Momente, die sich tief in unser Inneres
eingraben. Dieses Gefühl, das Sie in diesem Moment hatten, sollten Sie konservieren, um es jederzeit abrufen zu können. Wenn Sie sich mit diesem Gefühl im Rücken, Bauch oder wo Sie es auch immer bereithalten, in eine unangenehme Situation hineinbegeben, dann wird Sie das enorm stärken. Mit dem Bewusstsein eines tief in Ihnen ruhenden Glücksgefühls kann selbst ein unangenehmes Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten Ihrem Innern keinen Schaden zufügen! Probieren Sie es einfach mal aus. Rufen Sie sich dieses Gefühl immer wieder ab. Übrigens stärkt es auch Ihr Immunsystem!
Zwischen Kick und Koma
Glück ist nicht mit »Kick« zu verwechseln. Dieser momentane Zustand von Euphorie, das berauschende Gefühl, das sich beispielsweise während eines freien Falls einstellt, ist für manch einen »Todesangst« und Glück zugleich. Im Kick oder Thrill suchen vor allem kontrollierte Menschen gezielt Grenzerfahrungen oder sogar Todesnähe. Ob man mit einer Pferdestärke unter dem Hintern durch die Landschaft galoppiert oder mit einigen hundert PS durch Kurven rast - in diesen Momenten fühlt der Mensch sich lebendig und mächtig zugleich! Obwohl der Kick auch immer ein selbstzerstörerisches Element in sich trägt, gibt er Kraft und man spürt sich ganz. Hat man diese gefährlichen Situationen, wie beispielsweise eine rasende Motorradfahrt oder auch einen Unfall, überlebt, fühlt man sich fast unsterblich. Wobei der Zustand des »Kicks« nur wenige Sekunden oder kurze Zeit anhält und wenig gemein hat mit der tiefen Ruhe des inneren Glücks. Für manche Menschen jedoch ist diese Grenzerfahrung der einzige Weg, um überhaupt in die Nähe eines Glücksgefühls zu kommen.
Gerade Personen, die sich nur verschwommen spüren oder ein schlechtes Körpergefühl haben, spüren sich in diesen extremen Zuständen ebenso wie im Schmerz oder in der Angst. Auch körperlich genossener Sex kann diesen Kick auslösen, der mit dem tiefen Glücksgefühl einer körperlich-seelischen Vereinigung wenig zu tun hat.
Jeder Mensch braucht eine Herausforderung, die ihn manchmal bis an seine Grenzen treibt. Der eine erfährt seine Leistungsgrenze im Sport, der andere braucht den Adrenalinausstoß durch das Bungee-Jumping oder völlig banal im täglichen Streit und Drama. Einem Kick kommt auch das materielle Glück derjenigen gleich, die in großen Häusern wohnen, schnelle Autos fahren und in Saus und Braus leben. Denn auch daran kann man sich gewöhnen und auf die Gewohnheit folgt die Langeweile. Ähnlich wie bei einer Sucht verliert auch dieses Leben auf Dauer an Reiz, nutzt sich schnell ab und
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