Weg damit
hat, wird sein Glück nicht mehr von anderen abhängig machen!
Wir brauchen das Vertrauen anderer
In den Unternehmen ist längst bekannt, dass der Mensch nicht nur allein durch Geld zu motivieren ist. Einen wichtigen Motivationsschub erhält er durch das in ihn gesetzte Vertrauen. Dem anderen zu vertrauen, dass er sich um den Versand der Waren kümmert, ihm den Millionenetat für ein Projekt anzuvertrauen, ist ein Vertrauen auf Vorschuss. Der Mensch braucht dieses, um wiederum Vertrauen in den anderen setzen zu können. Auf eine Beziehung übertragen bedeutet dies, dem Partner zu vertrauen, was ständige Kontrolle ausschließt! Das heißt, dass wir nicht eifersüchtig über ihn wachen, ihn nicht jede Stunde anrufen, um ihn zu fragen, was er macht und wo er ist. Misstrauen ist absolut kontraproduktiv! Wenn ich dem anderen auf einem Gebiet nicht vertraue, signalisiere ich ihm unbewusst, dass mir auf diesem Gebiet ebenfalls nicht »über den Weg zu trauen« ist.
Vertrauen ehrt, es zeigt Respekt und Wertschätzung für die Person und ihre Leistung. Wenn ich jemandem Vertrauen schenke, übertrage ich ihm Verantwortung. Menschen mit Kontrollzwang misstrauen sich selbst und den Fähigkeiten anderer und wundern
sich dann, wenn ihr »Vertrauen« missbraucht wird. Kann etwas missbraucht werden, das nie vorhanden war? Dem Ehemann zu vertrauen, dass er mit dem Haushalt und den Kindern auch mal ein Wochenende allein klarkommt, ist eine einfache Übung, die für viele Frauen jedoch undenkbar ist. Warum soll ich die Fähigkeiten, die ich selbst habe, nicht auch anderen zutrauen? Der Mensch wächst innerlich durch das Vertrauen, das in ihn gesetzt wird. Er gewinnt an Größe und Stärke! Und wenn mal was daneben geht, ist das auch nur allzu menschlich und kein Grund, an ihm zu zweifeln.
Wir brauchen zwischenmenschliche Beziehungen
Der Begriff »Beziehung« ist zunächst etwas vollkommen Abstraktes. Er wird zum Leben erweckt durch die Interaktionen von zwei oder mehreren Menschen, die, auf welche Weise auch immer, miteinander verbunden sind. Berufliche zwischenmenschliche Beziehungen kann man sich im Gegensatz zu den partnerschaftlichen nicht aussuchen. Letztere basieren, zumindest anfangs, auf Freiwilligkeit. Durch wirtschaftliche oder/und emotionale Abhängigkeiten können durchaus Zwänge entstehen, die sich nicht immer positiv auf eine Partnerschaft auswirken. Derartig ungesunde Beziehungen sind ebenso belastend für alle Beteiligten wie solche, die völlig geleugnet oder verleugnet werden. Die Aussage »eigentlich haben wir gar keine richtige Beziehung« lässt heutzutage, im Zeitalter zunehmender Unverbindlichkeiten, zumindest für einen die Option offen, jederzeit zu gehen. Dies kann für den anderen eine völlig unzumutbare Situation darstellen! Wenn sich derjenige, den man liebt und mit dem man schon die besten Jahre seines eigenen Lebens verbracht hat, immer noch nicht für einen entscheiden kann, sollte man selbst schnell aktiv werden. Denn hier vergeudet man wertvolle Zeit, jede Menge Energie und verschleudert seine Liebe.
Eine liebevolle Verbindung zweier Menschen sollte vor allem das Ziel haben, dass es beiden gut geht. Sie sollte beide Partner stärken. Doch das genaue Gegenteil ist leider an der Tagesordnung! Wie viele Menschen schwächen sich gegenseitig und
machen sich das Leben schwer! Die alltäglichen Missachtungen und gegenseitigen Demütigungen sind für manche schon so normal, dass keinem mehr klar zu sein scheint, dass sie jeden Tag ein kleines bisschen mehr an der Beziehung »sägen«. Irgendwann fällt der Baum um und jeder wundert sich! Eine gesunde Beziehung sollte das Leben beider bereichern und nicht noch zusätzlich belasten! Wie ein lebendiges Wesen braucht auch sie Pflege und Luft zum Atmen, Distanz wie auch Nähe. Zu viel Nähe kann aber bei manchen Menschen einen Fluchtreflex auslösen! Wer sich eingesperrt fühlt, wird versuchen, wegzulaufen. Daher ist die Ehe nicht für jeden die ideale Lebensform, denn für manchen ist Nähe nur dann zu ertragen, wenn sie möglichst nicht mit Verpflichtungen verbunden ist. Wer dagegen verstanden hat, dass der Mensch an sich (je nach Typ mehr oder weniger ausgeprägt, wie ich im Folgenden noch beschreiben werde) ganz persönliche Freiräume braucht, der hat etwas Wesentliches begriffen! Selbst jedes Tier braucht sein eigenes Revier, das es auch gegen Eindringlinge verteidigt. Wir nennen das »Intimsphäre«, und wo diese beginnt und endet, ist individuell
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