Weg damit
Sortieren Sie Ihre Fotokisten aus, und behalten Sie nur die Aufnahmen, die Ihnen wirklich etwas zu sagen haben. Fotos mit oder von Menschen, die Ihnen schon lange nichts mehr bedeuten, können Sie ebenso gut wegwerfen.
Alte Unterlagen
Das Wissen, das man sich irgendwann einmal mehr oder weniger mühsam angeeignet hat, steht oft Jahre später noch in Ordnern im Regal. Wann aber brauchen Sie jemals wieder die Unterlagen zu Ihrer Studienarbeit über den »Jom-Kippur-Krieg« oder »Die Figurengestaltung in Heinrich Bölls Romanen«? Also weg damit!
Es kostet zwar Überwindung, sich von seinem zu Papier gebrachten »Wissen« zu trennen, das man jahrelang gesammelt und angehäuft hat; aber das Wissen hat man ja hoffentlich noch irgendwo im Kopf gespeichert. Alte Unterlagen aus der Studienoder Schulzeit zu entsorgen kann auch befreiend sein. Ich kann mich noch gut erinnern, mit welcher Freude ich die Tausende von Karteikarten, die ich für meine Magisterarbeit angelegt hatte, in meinem Ofen verbrannte. Sich davon zu trennen heißt auch, diese Zeit hinter sich zu lassen und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. An den alten Unterlagen festzuhalten bedeutet hingegen oft, Angst vor dem zu haben, was da kommen mag, denn sie vermitteln Sicherheit.
Zusammengefasst:
• Jeden Tag verlässt so viel Papier Ihr Haus, wie durch die Post oder den Kauf von Zeitschriften oder Zeitungen hereinkommt.
• Ihr Papierkorb läuft ständig über? Legen Sie sich einen kleineren zu, und leeren Sie ihn täglich.
• Sortieren Sie mindestens die Hälfte Ihrer Fotos aus.
• Schaffen Sie Ihre Pinnwand ab. Sie werden sie nicht vermissen!
• Entfernen Sie aus Ihrem Haushalt und Büro den Großteil aller Post-it-Zettel.
• Kommt ein neues Buch ins Haus, so wandert dafür ein anderes in die Kiste Nummer eins oder zwei.
• Fragen Sie sich vor jedem Bücherkauf: Möchte ich dieses Buch wirklich besitzen, oder kann ich es mir auch ebenso gut ausleihen?
• Verleihen Sie Ihre Schmöker weiter mit dem Hinweis: »Ich will sie nicht mehr zurück.«
• Geben Sie gut erhaltene Bücher an Krankenhäuser und Altenheime ab.
• Trennen Sie sich von hässlichen alten Taschenbüchern, die keiner mehr gern in die Hand nimmt.
Kommt Neues ins Haus, fliegt Altes hinaus
Haben Sie heute schon etwas gekauft? Und haben Sie dafür etwas Altes weggeworfen? Falls nicht, holen Sie es gleich nach!
Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nichts kaufen. Wir brauchen Lebensmittel und Verbrauchsgüter wie Seife, Zahnpaste, Reinigungsmittel, aber auch kurz- bis langlebige Produkte, etwa Zeitungen, Kleidung, Bücher, Elektrogeräte und Autos. Das alles muss irgendwo untergebracht und verstaut werden. Jedes Ding braucht schließlich seinen Platz. Doch irgendwann stößt man an Grenzen: Die Schränke platzen aus allen Nähten, die Regale biegen sich unter der Last, auf jedem Fensterbrett steht etwas herum, und die Schubladen quellen über.
Das einmalige Entrümpeln im Jahr wirkt da wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine längerfristige Strategie und Perspektive ist nötig, wenn es darum geht, den Kreis zu durchbrechen und dem »Zuviel« vorzubeugen. Es ist aber eigentlich ganz einfach, wenn man folgende Regel lebt: Wenn etwas Neues ins Haus kommt, muss ihm etwas Altes Platz machen.
Nach dieser Regel zu handeln bedeutet, sich bereits vor dem Kauf eines neuen Teils darüber im Klaren zu sein, welches alte Teil dafür »das Zeitliche segnet«. Sie erwerben ein Paar Schuhe? Schon bei der Anprobe sollten Sie also darüber nachdenken, welches alte Paar dafür geopfert wird. Sie kaufen sich neue Kaffeetassen? Dafür haben Sie bestimmt im Schrank einzelne alte Becher stehen, von denen Sie sich jetzt endlich trennen können.
In welche der drei Kisten Sie das Alte packen, bleibt Ihnen überlassen. Erste Wahl ist natürlich die Kiste Nummer eins mit dem Müll. Nur wirklich völlig intakte Teile können auch in die Kiste Nummer zwei, für das Recycling oder den Trödelmarkt. Wenn Sie bei jedem Neukauf auf diese Weise verfahren, ist innerhalb Ihres Hauses ein gewisses Gleichgewicht gewährleistet, eine Balance zwischen dem Neuen und dem Alten.
Zusätzlich hat diese Regel noch einen ökonomischen Nebeneffekt: Wenn man sich von nichts trennen kann, dann darf man auch nichts Neues kaufen. Diese Regel ist eigentlich mehr eine Technik, die einem nach einer gewissen Zeit der Gewöhnung in Fleisch und Blut übergeht. Vor jedem Kauf fragen Sie sich im Geschäft zunächst:
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