Weg damit
Spiele, Bücher, aber auch Geschirr und Gläser, die in der Küche keinen Platz gefunden haben oder nur zu feierlichen Anlässen gebraucht werden. In den Schubladen staut sich Krimskrams, an dessen Existenz Sie sich nicht einmal mehr erinnern: Kerzenstummel von Weihnachten, die Sie einschmelzen wollten, Streichhölzer, alte Batterien, Steine und Muscheln aus irgendwelchen Urlauben. Und was steht in den offenen Regalen Ihrer Schrankwand? Meist kommt man an die Bücher vor lauter Nippes nicht heran, der davor aufgebaut ist. Entscheiden Sie sich also, ob Sie dort Bücher oder Kleinkram aufbewahren wollen. Sonst sind Sie ständig nur am Umräumen.
Gehen Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Schrankwand durch, und fragen Sie sich bei jedem Gegenstand, den Sie dort finden, ob Sie ihn tatsächlich noch brauchen. Und dann entsorgen Sie ihn oder geben ihm den ihm gebührenden Platz.
Der Kleiderschrank
Weit häufiger als die Schrankwand werden Sie Ihren Kleiderschrank benutzen: Sie öffnen ihn jeden Tag. Im Idealfall bietet sich dabei ein erfreulicher Anblick - die Anzüge sind ordentlich
aufgehängt, die Krawatten an einem Drehgestell oder einem Band befestigt, die Socken nach Farben sortiert, die Pullover exakt übereinander geschichtet. Falls Sie Ihren Kleiderschrank mit Ihrem Partner teilen, so empfiehlt es sich auch hier, ganz klare Reviere abzustecken: Diese Seite gehört Ihnen und die andere ihm. Was jeder mit seiner Seite anstellt, ist seine Sache. Bleiben Sie innerhalb Ihrer Grenzen, dann kommt Ihnen der Kram des anderen auch nicht zu nahe.
Oft platzt der Kleiderschrank aber aus allen Nähten, und man stellt trotzdem bestürzt fest, dass man »nichts anzuziehen« hat. Denn letztlich sind es doch immer wieder dieselben Lieblingsstücke, die man ständig trägt. Die restlichen Klamotten sind also zur Not entbehrlich. Ab und zu finde ich eine Altkleidertüte vom Roten Kreuz im Briefkasten, mit der ich sofort an meinen Schrank gehe und auch garantiert immer etwas finde, das ich lange nicht getragen habe und worauf ich in Zukunft verzichten kann.
Nehmen Sie sich jeden Bügel vor: Habe ich dich in der letzten Zeit oder im vergangenen Jahr getragen oder nicht? Wenn nicht, dann wandert das gute Stück in den Altkleidersack. Ebenso wie bei den anderen Habseligkeiten gibt es auch hier drei Kisten: sofort weggeben - eine Zeit lang aufheben - den Schatz hüten. Das Brautkleid etwa kommt in die Schatztruhe, keine Frage; alle Kleidungsstücke aber, die abgetragen sind, werden weggeworfen.
Alles jedoch, was nicht mehr passt, aber noch tragbar ist, kommt in den Altkleidersack oder wird verschenkt. Die Stücke, in die Sie seit Jahren nicht mehr hineinpassen, deprimieren Sie ohnehin nur. Akzeptieren Sie Ihre Körperform und Kleidungsgröße. Falls Sie aber vorhaben abzunehmen, kaufen Sie sich nicht allzu viel Neues; wenn Sie dann tatsächlich wieder in Größe 38 passen, können Sie sich nur gratulieren. Dann haben Sie es sich auch verdient, sich ganz neu einzukleiden.
Ob man Sommer- und Wintergarderobe trennt und den Schrank zweimal im Jahr umräumt, muss jeder selbst entscheiden. Skikleidung und Motorradkleidung kann ganzjährig im Keller lagern, da man sie meist sehr selten braucht. Aber auch hier gilt: Je mehr Platz im Schrank ist, desto größer ist die Versuchung, neue Kleidung anzuschaffen. Deshalb schütze ich mich
vor unkontrollierten Spontankäufen damit, dass ich meine gesamte Garderobe für alle Jahreszeiten ganzjährig im Schrank hängen habe.
Keller, Speicher und Garage
Die Garage ist der Raum für Ihr Auto; doch viele nutzen ihn als zusätzlichen Abstellraum. Anfangs standen nur die Winterreifen an der einen Wand und die Fahrräder an der anderen. Aber so nach und nach wurde die Garage völlig zweckentfremdet, sodass das Auto nun mangels Stellfläche draußen auf der Straße geparkt werden muss.
Die Amerikaner haben eine einfache Möglichkeit gefunden, ihre Garagen zu räumen. Sie veranstalten so genannte »garage sales«, Garagen-Ausverkäufe. Sie räumen den Inhalt der Garage in die Ausfahrt, packen noch das Gerümpel aus dem Speicher (Keller gibt es in den USA selten) hinzu und stellen ein großes Schild an der Einfahrt auf. Auf einer USA-Reise kaufte ich mir in so einer Garage zu einem Spottpreis ein kleines Zweimannzelt. Anstelle von teuren Hotels übernachteten wir nun in unserem Zelt und verkauften es wieder am Ende unserer Reise.
Was uns hierzulande davor bewahrt, unsere Garagen zu Müllhalden verkommen
Weitere Kostenlose Bücher