Weg damit
anderes, das zu viel ist, aufgeben.
Jetzt reicht’s!
Wir können nicht alles leisten. Wie die Ochsen ackern, Karriere machen, nebenher noch Kinder großziehen und gleichzeitig Gäste bewirten. Irgendetwas bleibt dabei zwangsläufig auf der Strecke! Es geht einfach nicht ohne Abstriche. Das Limit ist erreicht, wir können nicht mehr höher klettern, weiter steigen, schneller laufen, noch mehr haben, ohne dass wir auf etwas verzichten. Manch einer kommt früher, der andere später an jenen Punkt, an dem klar ist, dass es so nicht weitergeht. Dass sich etwas verändern muss, weil die Energie-Ressourcen nicht unerschöpflich
sind. Im schlimmsten Fall ist Krankheit der Impuls zur Veränderung: Mancher wurde so schon durch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall aus dem Verkehr gezogen.
Das beste Warnsystem vor einem solchen drohenden Zusammenbruch aller Systeme führen wir immer bei uns: unseren eigenen Körper. Wie ein sensibler Seismograph warnt er uns vor kommenden »Beben«. Warum also nicht bereits auf die ersten Vorboten achten und diese Signale ernst nehmen? Orientieren Sie sich dabei nicht an dem, was andere scheinbar aushalten und ertragen können. Alles, was Sie ganz persönlich blockiert, was Ihnen zu viel ist, das ist auch zu viel! Auch wenn bei anderen die Schwelle höher liegen mag, vergleichen Sie sich nicht mit ihnen. Jeder Mensch ist unterschiedlich belastbar, jeder Mensch hat auch seinen ganz persönlichen »Ballast«. Der eine empfindet große Gesellschaften als Belastung und kann im Job jede Menge Stress ertragen, der andere fühlt sich von einem Termin am Tag unter Druck gesetzt, während er jede Menge handwerkliche Tätigkeiten noch nebenbei erledigt. Achten Sie daher auf sich ganz persönlich! Was ist Ihnen zu viel? Was empfinden Sie als Belastung und somit als Last? Sie selbst sind der Maßstab Ihres Handelns! Sie können keine Rücksicht von anderen erwarten, wenn nicht einmal Sie selbst sich genügend berücksichtigen!
Weg mit den scheinbar wichtigen Aktivitäten!
Wie viel Zeit verplempern Sie mit Dingen, die Ihnen keinen Spaß machen? Und das auch vielleicht nur, weil andere es von Ihnen erwarten? Vergeuden Sie nicht Ihre besten Jahre für das Kuchenbacken beim Schulbasar, falls Ihnen das keinen Spaß macht! Warum geben Sie diese Aufgabe nicht an jemanden ab, der sich dafür begeistern lässt? Oder warum kaufen Sie nicht gleich fertigen Kuchen? Stellen Sie sich nur einmal vor, was Sie mit der eingesparten Zeit alles für sich tun könnten: zur Massage gehen, einfach nur in der Badewanne liegen oder ein Buch schreiben.
Wenn man das Ziel hat, als freier Mensch ein selbstbestimmtes Leben zu führen, dann sollte man sich sein momentanes Leben einmal genauer anschauen. Was tun Sie so den ganzen Tag lang?
Listen Sie das einmal auf und sortieren Sie aus! Für manche ist es sehr verlockend, am Abend noch unterwegs zu sein und Freunde zu treffen, ins Theater zu gehen, die Oper zu besuchen. Aber nicht für jeden! Kennen Sie nicht auch die Situation, dass Sie Konzertkarten für einen bestimmten Abend haben und genau an diesem Abend einfach nicht in der Stimmung sind, das Haus zu verlassen? Vielleicht sind Sie hundemüde? Oder Sie haben einfach nur mehr Lust, auf dem Sofa herumzuliegen! Was tun Sie also? Lassen Sie die teuren Karten verfallen oder überwinden Sie Ihr Trägheitsmoment, damit es dann doch noch ein ganz netter Abend wird?
Wir denken, dass wir uns selbst etwas Gutes tun müssten, sei es gesundheitlich oder geistig. Und gönnen uns eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder Tennisclub für den Körper und ein Theaterabonnement für den Geist. Für die Seele gibt es am Wochenende Intensivseminare bei indischen Gurus. Aber müssen wir das wirklich alles haben? Oder setzen uns diese, zweifellos durchaus sinnvollen, Aktivitäten nicht erneut unter Druck? Warum tun wir uns das also an? Warum ist der eine Kassenwart im Kleintierzüchterverband und der andere Vorstand im Golfclub? Zu Anfang hat es uns ja vielleicht sogar noch Spaß gemacht, aber in der Summe der Verpflichtungen und zusammen mit dem beruflichen Stress wird das einfach zu viel. Da hilft nur eines: Weg damit!
Unser Leben scheint überwiegend von äußeren Umständen bestimmt zu sein. Anstatt zu agieren, reagieren wir meist nur noch auf Anforderungen von außen: Der Herd ist kaputt, also muss der Elektriker her - wieder ein Termin mehr und Kosten dazu. Wir fühlen uns fremdbestimmt, so als hätten wir keinen Einfluss mehr auf den Lauf
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