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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Schlüsselbund und nahm ihm die Handschellen ab. Mit einer Hand fuhr Brian sich sofort an den Kopf. Ein Handgelenk war aufgeschürft und brannte, das andere konnte er kaum bewegen.
    »Kannst du allein stehen?«, fragte Miles.
    Brian spürte, dass er leicht schwankte, aber er nickte. Miles griff ins Auto. Dort fand er ein T-Shirt, das Jonah auf dem Sitz liegen gelassen hatte. Er kam zurück und drückte es gegen die Wunde an Brians Kopf.
    »Kannst du das halten?«
    Brian nahm es entgegen. In diesem Moment langte der Fahrer des Lieferwagens schnaufend bei ihnen an, bleich und verängstigt.
    »Kann ich euch helfen?«, fragte er.
    »Uns geht's gut«, antwortete Miles heiser.
    Der Fahrer wandte sich Brian zu. Er sah das tropfende Blut und den schmerzverzerrten Mund.
    »Er blutet aber ziemlich heftig.«
    »Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht.«
    »Glauben Sie, er braucht einen Krankenwagen? Vielleicht sollte ich einen rufen…«
    Trotz der Schmerzen am Kopf und an den Handgelenken kam Brian sich wie ein Zuschauer vor.
    »Nicht nötig«, unterbrach Miles. »Ich bin Sheriff. Ich habe die Wunde untersucht, es ist schon in Ordnung.«
    »Sie sind ein Sheriff?«
    Der Fahrer wich zurück und sah Brian hilfesuchend an. »Er ist über die Mittellinie gefahren. Es war nicht meine Schuld…«
    Miles hob die Hände. »Hören Sie…«
    Der Fahrer entdeckte die Handschellen, die Miles noch in der Hand hielt, und riss die Augen auf. »Ich hab versucht auszuweichen, aber Sie waren auf meiner Spur«, sagte er nachdrücklich.
    »Moment mal - wie ist Ihr Name?«, fragte Miles, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.
    »Bennie Wiggins«, erwiderte der Mann. »Ich bin nicht zu schnell gefahren. Sie waren auf meiner Spur.«
    »Moment…«, setzte Miles erneut an.
    »Sie sind über die Mittellinie gefahren«, wiederholte der Fahrer. »Sie können mich dafür nicht festnehmen. Ich hab gut aufgepasst.«
    »Ich will Sie nicht festnehmen…«
    »Wozu dann die?«, fragte er, auf die Handschellen deutend. Bevor Miles antworten konnte, meldete Brian sich zu Wort.
    »Die sind für mich«, sagte er. »Er bringt mich aufs Revier.«
    Der Fahrer sah sie verständnislos an, doch bevor er noch etwas anfügen konnte, kam Sarahs Wagen schlitternd neben ihnen zum Stehen. Alle wandten sich ihr zu. Sie stieg hastig aus, erschrocken, verwirrt und ärgerlich zugleich.
    »Was ist passiert?«, rief sie. Ihr Blick schweifte über die Szene und blieb schließlich an Brian haften. »Was ist mit dir?«, fragte sie besorgt und zog ihn von Miles weg.
    Noch halb benommen, wehrte Brian ab.
    »Alles okay, alles okay…«
    Wütend drehte Sarah sich zu Miles um.
    »Was zum Teufel hast du mit ihm angestellt? Hast du ihn geschlagen?«
    »Nein«, erwiderte Miles schnell. »Wir hatten einen Unfall.«
    »Er ist über die Mittellinie gefahren«, mischte sich Bennie ein und zeigte auf Miles.
    »Einen Unfall?«, fragte Sarah entgeistert.
    »Ich fahre ganz friedlich vor mich hin«, erzählte Bennie, »und als ich um die Kurve biege, steuert dieser Kerl direkt auf mich zu! Ich bin ausgewichen, aber es hat nicht gereicht. Es war seine Schuld. Ich hab ihn erwischt, aber dafür kann ich nichts…«
    »Halb so schlimm«, unterbrach Miles ihn. »Er hat nur den hinteren Kotflügel gestreift, und ich bin von der Straße abgekommen. Wir haben uns kaum berührt.«
    Sarah wusste nicht, was sie glauben sollte, und wandte sich wieder Brian zu.
    »Ist wirklich alles in Ordnung?«
    Brian nickte und nahm die Hand vom Kopf. Das T-Shirt war durchtränkt von Blut. »Es war ein Unfall«, erklärte er schließlich. »Niemand hatte Schuld. Es ist einfach so passiert.«
    Das stimmte natürlich. Miles hatte den Lieferwagen nicht gesehen, weil er nach hinten geschaut hatte. Brian wusste, dass es keine Absicht gewesen war.
    Aber er erinnerte sich nicht mehr daran, dass er mit genau denselben Worten den Unfall mit Missy beschrieben hatte, mit den Worten, die er vorhin im Auto und in den letzten beiden Jahren in Gedanken unablässig wiederholt hatte.
    Miles jedoch entging das nicht.
    Sarah legte die Arme um Brian. Er schloss die Augen und fühlte sich plötzlich wieder schwach.
    »Ich bringe ihn ins Krankenhaus«, verkündete Sarah. »Er braucht einen Arzt.«
    Mit einem sanften Schubs bugsierte sie ihn in Richtung Auto. Miles versperrte ihnen den Weg.
    »Das kannst du nicht…«, fing er an.
    »Versuch nur, mich daran zu hindern«, erwiderte sie scharf.
    »Du kommst mir nicht mehr in seine

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