Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
Nähe.«
    »Warte«, sagte Miles, aber Sarah warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    »Keine Sorge. Wir laufen dir nicht weg.«
    »Was ist denn hier eigentlich los?«, fragte der Fahrer mit Panik in der Stimme. »Warum fahren sie weg?«
    »Das geht Sie nichts an«, erwiderte Miles.
    Er zögerte.
    So, wie Brian aussah, konnte er ihn nicht aufs Revier bringen, aber wegfahren konnte er auch nicht, bis die Situation hier geklärt war. Er hätte Sarah und Brian vermutlich aufhalten können, aber Brian brauchte wirklich einen Arzt, und Miles hätte jedem, der kam, um den Hergang zu ermitteln, alle Details erklären müssen - und dem fühlte er sich im Moment nicht gewachsen. Und so unternahm er gar nichts. Als Brian sich nach ihm umwandte, glaubte er noch einmal seine letzten Worte zu hören.
    Es war ein Unfall. Niemand hatte Schuld.
    Brian hatte Unrecht. Das wusste Miles. Er selbst hatte nicht aufgepasst, wohin er fuhr - er hatte nicht mal nach vorn geschaut -, weil es auf das geachtet hatte, was Brian sagte.
    Über Sarah. Über die Decke. Über die Blumen.
    Er hatte ihm nicht glauben wollen, und so ging es ihm immer noch. Und doch… Brian log nicht, daran bestand kein Zweifel.
    Miles hatte die Decke gesehen und bei jedem seiner Besuche am Grab die Blumen…
    Miles schloss die Augen und verjagte diese Gedanken.
    Das alles zählt jetzt nicht. Natürlich tut es Brian Leid. Er hat jemanden getötet. Wem würde das nicht Leid tun?
    Das hatte er Brian ins Gesicht geschrien, als es passiert war. Als er lieber auf die Straße hätte schauen sollen. Aber statt dessen - blind gegenüber allem, außer seinem eigenen Zorn - wäre er beinahe frontal in ein anderes Auto gerast.
    Beinahe hätte er sie alle umgebracht.
    Und dennoch hatte Brian, obwohl er verletzt war, ihn hinterher gedeckt. Und während er zusah, wie Sarah ihren Bruder zum Auto führte, wusste er instinktiv, dass dieser ihn nie verraten würde.
    Warum?
    Weil er sich schuldig fühlte und sein Unrecht auf diese Weise wieder gutmachen wollte? Damit er Miles in der Hand hatte? Oder hatte er wirklich geglaubt, was er sagte?
    Vielleicht war das wirklich Brians Sichtweise. Miles hatte nicht mit Absicht gehandelt, deshalb hatte Brian den Zusammenstoß zu einem Unfall erklärt.
    Wie bei Missy?
    Miles schüttelte den Kopf. Nein…
    Das war etwas anderes. Nicht Missys Schuld.
    Der Wind frischte auf und wirbelte zarte Schneeflocken durch die Luft.
    Oder doch? Spielt keine Rolle mehr, dachte Miles. Jetzt nicht mehr. Es ist zu spät.
    Am Straßenrand hielt Sarah für Brian die Autotür auf, half ihm beim Einsteigen und blickte mit unverhohlenem Ärger zu Miles zurück.
    Sie verbarg nicht, wie sehr seine Worte sie verletzt hatten.
    Sarah hat es erst gestern erfahren, hatte Brian behauptet. Ich wusste nicht, dass Sie mit ihr befreundet sind.
    Vor wenigen Minuten war es ihm noch sonnenklar erschienen, dass Sarah es von Anfang an gewusst hatte. Doch jetzt, unter ihrem Blick, war er sich nicht mehr sicher. Die Sarah, in die er sich verliebt hatte, wäre zu einem solchen Verrat nicht fähig gewesen.
    Miles' Schultern sackten ein wenig nach unten.
    Nein, Brian hatte ihn nicht angelogen. Ebenso wenig wie in Bezug auf die Decke oder die Blumen oder wie Leid ihm alles tat. Doch wenn das die Wahrheit war…
    Sagte er womöglich auch die Wahrheit über den Unfall?
    Sarah ging zur Fahrertür. Miles wusste, dass er sie immer noch aufhalten konnte. Wenn er es wirklich wollte.
    Aber er wollte nicht.
    Er brauchte Zeit zum Nachdenken - über alles, was er heute erfahren hatte, über Brians Geständnis…
    Und vor allem brauchte er Zeit, um über Sarah nachzudenken.
    Wenige Minuten später kam die Verkehrspolizei - ein Anwohner hatte sie gerufen - und nahm die Zeugenaussagen auf. Bennie erläuterte gerade eifrig seine Version, als Charlie vorfuhr. Der Polizist nahm ihn beiseite und unterhielt sich ein paar Minuten mit ihm. Charlie nickte und trat dann auf Miles zu.
    Miles lehnte in Gedanken versunken am Auto. Er fuhr mit der Hand über den Kratzer und die Beule am Kotflügel.
    »Für so eine kleine Beule siehst du aber ziemlich mitgenommen aus.«
    Miles sah überrascht hoch.
    »Charlie! Was machst du denn hier?«
    »Ich habe von dem Unfall gehört.«
    »Das ging aber schnell.«
    Charlie zuckte die Achseln. »So ist das eben.«
    Er wischte sich die Schneeflocken von der Jacke. »Alles okay?«
    Miles nickte. »Ja. Nur ein bisschen durcheinander.«
    »Was ist passiert?«
    Miles zuckte die

Weitere Kostenlose Bücher