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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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jemand mich bittet, etwas für mich zu behalten, dann richte ich mich danach.«
    Sie tippte mit dem Finger an ihr Ohr und senkte die Stimme.
    »Ich weiß Dinge, da würde Ihnen Hören und Sehen vergehen und Sie würden nach einem Exorzisten rufen«, wisperte sie , »aber wenn mir etwas vertraulich erzählt wird, kann ich schweigen.«
    »Sagen Sie mir das, damit ich Ihnen vertraue?«
    »Natürlich«, antwortete Brenda. Sie blickte um sich und beugte sich dann über den Tisch. »Und jetzt raus damit!«
    Sarah grinste, und Brenda winkte ab. »Das war natürlich ein Scherz. Und da wir zusammenarbeiten, denken Sie bitte in Zukunft daran, dass ich nicht gekränkt bin, wenn Sie mich in meine Schranken weisen. Manchmal kommt mir eine Frage über die Lippen, ohne dass ich richtig nachgedacht habe, aber ich will niemanden damit kränken. Wirklich nicht.«
    »In Ordnung«, sagte Sarah besänftigt. Brenda griff nach ihrem Sandwich.
    »Und da Sie hier neu sind und wir uns noch nicht so gut kennen, werde ich nichts fragen, was zu persönlich ist.«
    »Das weiß ich zu schätzen.«
    »Außerdem geht es mich sowieso nichts an.«
    »Richtig.«
    Brenda biss in ihr Sandwich.
    »Aber wenn Sie mir Fragen über irgendjemanden stellen möchten, nur zu.«
    »Gut«, sagte Sarah leic hthin.
    »Ich meine, ich weiß ja, wie es ist, wenn man neu ist und sich als Außenseiterin fühlt.«
    »Sicher.«
    Vorübergehend stockte die Unterhaltung.
    »Also…«, begann Brenda erneut.
    »Also…«, wiederholte Sarah, die genau wusste, worauf Brenda hinauswollte.
    Danach schwiegen beide wieder.
    »Also… wollen Sie über irgendjemanden etwas wissen?«, fragte Brenda bohrend.
    »Mmm«, sagte Sarah und tat so, als würde sie nachdenken. Dann schüttelte sie den Kopf. »Eigentlich nicht.«
    »Oh«, sagte Brenda, unfähig ihre Enttäuschung zu verbergen. Sarah lächelte über Brendas Versuch, feinfühlig zu erscheinen.
    »Ach doch, da gibt es jemanden…«, begann sie zögernd. Brendas Miene erhellte sich. »Jetzt kommen wir der Sache schon näher«, sagte sie eifrig. »Was möchten Sie wissen?«
    »Ja, also, ich habe mich gefragt…«, Sarah machte eine Pause. Brenda sah aus wie ein Kind, das ein Weihnachtsgeschenk auspackt.
    »Ja?«, flüsterte sie eindringlich.
    »Nun ja…«, Sarah blickte nach links und rechts. »Was können Sie mir über… Bob Bostum sagen?«
    Brenda fiel der Unterkiefer herab. »Bob… der Hausmeister?« Sarah nickte. »Er ist irgendwie süß.«
    »Er ist vierundsiebzig«, ächzte Brenda wie vom Donner gerührt.
    »Ist er verheiratet?«, fragte Sarah.
    »Er ist seit fünfzig Jahren verheiratet! Und er hat neun Kinder.«
    »Ach, wie schade«, sagte Sarah bedauernd. Brenda starrte sie mit offenem Mund an, und Sarah schüttelte niedergeschlagen den Kopf. Dann hob sie den Blick und zwinkerte Brenda zu.
    »Na gut, dann bleibt nur noch Miles Ryan. Was können Sie mir über ihn erzählen?«
    Es dauerte ein Weilchen, bis Brenda sich gefasst hatte. Dann warf sie Sarah einen argwöhnischen Blick zu. »Wenn ich Sie nicht besser kennen würde, müsste ich glauben, Sie nehmen mich auf den Arm.«
    Sarah grinste. »Sie brauchen mich nicht besser zu kennen - ich gebe es zu. Leute auf den Arm zu nehmen ist meine große Schwäche.«
    »Und Sie können es großartig.«
    Langsam erschien wieder ein Lächeln auf Brendas Gesicht.
    »Aber was Miles Ryan angeht… ich habe gehört, Sie beide sehen sich ziemlich häufig. Nicht nur nach der Schule, auch am Wochenende.«
    »Sie wissen doch, dass ich Jonah Nachhilfe gebe, und er hat mich gebeten, ihm beim Fußball zuzuschauen.«
    »Weiter nichts?«
    Als Sarah nicht gleich antwortete, fuhr Brenda mit verschwörerischem Blick fort: »Gut… dann zu Miles. Er hat seine Frau vor zwei Jahren durch einen Autounfall verloren. Fahrerflucht. Es war wirklich traurig - er hat sie sehr geliebt und war lange Zeit danach nicht er selbst. Sie kannten sich seit der Highschool.«
    Brenda legte ihr Sandwich beiseite. »Der Fahrer ist nie gefasst worden.«
    Sarah nickte. Das meiste davon hatte sie schon gehört.
    »Er war wirklich am Boden zerstört. Gerade auch als Sheriff. Er hat es als persönliche Niederlage empfunden. Der Fall wurde nicht aufgeklärt, und er macht sich Vorwürfe deswegen. Danach hat er sich sozusagen von der Welt abgekapselt.«
    Brenda legte die Hände zusammen und blickte Sarah an.
    »Ich weiß, es klingt schrecklich, und das war es auch. Aber in letzter Zeit kommt er aus seinem Panzer heraus, und ich kann

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