Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
Ihnen gar nicht sagen, wie glücklich ich darüber bin. Er ist ein wunderbarer Mann. Er ist freundlich, er ist geduldig, und er tut alles für seine Freunde. Und was das Beste ist - er liebt seinen Sohn.«
    Brenda zögerte.
    »Aber?«, fragte Sarah schließlich.
    Brenda zuckte die Achseln. »Es gibt kein Aber, was ihn betrifft. Er ist ein netter Kerl, und das sage ich nicht nur, weil ich ihn mag. Ich kenne ihn schon lange. Er ist einer der seltenen Männer, die mit dem ganzen Herzen lieben können.«
    Sarah nickte. »Das ist selten«, sagte sie ernst.
    »Richtig. Und denken Sie daran, falls Miles und Sie sich jemals näher kommen.«
    »Warum?«
    Brenda wandte den Kopf ab.
    »Weil ich es nicht ertragen könnte, wenn er noch einmal verletzt wird«, sagte sie schlicht.
    Später am Tag ertappte Sarah sic h dabei, wie sie über Miles nachgrübelte. Es hatte sie sehr berührt, dass es in Miles' Leben Menschen gab, die sich so um ihn sorgten. Nicht etwa Verwandte, sondern Freunde.
    Sie hatte gewusst, dass Miles sie nach Jonahs Fußballspiel eigentlich fragen wollte, ob sie mit ihm ausgehen würde.
    Aber dann hatte er doch nicht gefragt.
    Damals hatte sie sich darüber amüsiert. Sie war kichernd davon gefahren - aber sie hatte nicht über Miles gelacht, sondern darüber, wie schwer er es sich gemacht hatte. Bemüht hatte er sich, weiß Gott, aber aus irgendeinem Grund hatte er die Worte nicht über die Lippen gebracht. Jetzt, nach dem Gespräch mit Brenda, glaubte Sarah den Grund zu verstehen.
    Miles hatte sie nicht gefragt, weil er nicht gewusst hatte, wie er es anstellen sollte. Seit er erwachsen war, hatte er vermutlich noch nie eine Frau um ein Date gebeten - denn er kannte seine Frau ja seit der Highschool. Sarah wiederum hatte in Baltimore nie einen Mann wie ihn kennen gelernt einen Mann über dreißig, der noch nie eine Frau zum Essen oder ins Kino eingeladen hatte. Merkwürdigerweise fand sie das liebenswert.
    Und tief in ihrem Inneren fand sie es auch beruhigend, weil sie einiges mit ihm gemeinsam hatte.
    Sie hatte Michael mit dreiundzwanzig kennen gelernt, und sie hatten sich scheiden lassen, als sie siebenundzwanzig war. Seither war sie ein paar Mal ausgegangen, zuletzt mit einem Verehrer, der gleich aufs Ganze ging. Sie hatte erkannt, dass sie dazu noch nicht bereit war. Die Begegnung mit Miles Ryan hatte sie jedoch daran erinnert, dass die letzten Jahre sehr einsame Jahre gewesen waren.
    Im Unterricht war es leicht, sich abzulenken. Vor der Tafel konzentrierte sie sich vollständig auf die Schüler, deren kleine Gesichter sie staunend anblickten. Sie betrachtete sie mittlerweile als ihre Kinder, und sie wollte sicher sein, dass sie für ihr späteres Leben so viel wie möglich lernten.
    Heute allerdings war Sarah ungewöhnlich zerstreut, und als die Schulglocke mittags klingelte, blieb sie draußen stehen, bis Jonah auf sie zutrat. Er griff nach ihrer Hand.
    »Geht es Ihnen gut, Ms. Andrews?«, fragte er.
    »Ja, sicher«, antwortete sie geistesabwesend.
    »Sie sehen aber nicht so gut aus.«
    Sie lächelte. »Hast du mit meiner Mutter geredet?«
    »Wie?«
    »Schon gut. Können wir anfangen?«
    »Haben Sie Kekse dabei?«
    »Natürlich.«
    »Dann legen wir los.«
    Auf dem Weg ins Klassenzimmer fiel Sarah auf, dass Jonah ihre Hand nicht loslassen wollte. Als sie sie drückte, drückte er zurück. Seine kleine Hand war ganz in ihrer geborgen.
    Das war fast genug, um das Leben lebenswert zu machen. Fast.
    Als Jonah und Sarah nach der Nachhilfe das Schulgebäude verließen, wartete Miles, wie üblich gegen seinen Wagen gelehnt, auf sie, aber diesmal gönnte er Sarah kaum einen Blick. Nach dem üblichen Begrüßungsritual kletterte Jonah unaufgefordert in den Wagen. Als Sarah auf Miles zutrat, wandte er den Kopf ab.
    »Denken Sie darüber nach, wie Sie den Bürgern unserer Stadt Sicherheit bieten können, Officer Ryan? Sie sehen aus, als wollten Sie die Welt retten«, sagte sie leichthin.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin nur ein bisschen durcheinander.«
    »Das sehe ich.«
    Es war eigentlich kein schlechter Tag gewesen. Bis er Sarah unter die Augen treten musste. Im Auto hatte er kleine Stoßgebete aufgesagt, dass sie bitte vergessen haben möge, wie unmöglich er sich am Wochenende nach dem Spiel aufgeführt hatte.
    »Wie ist Jonah heute zurechtgekommen?«, fragte er, um die schwarzen Gedanken auf Abstand zu halten.
    »Es lief sehr gut. Morgen gebe ich ihm ein paar Übungshefte mit, die ihm helfen könnten.

Weitere Kostenlose Bücher