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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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die märchenhaft glatte Haut. Als Sarah sich die Haare aus dem Gesicht strich, nahm er einen Schluck und fragte sich, warum um alles in der Welt ihr Ex-Mann sie hatte gehen lassen. War er blind gewesen - oder ein Idiot? Vermutlich beides. Eine Sekunde später fiel die Zwölf in die Tasche. Hübscher Rhythmus, dachte Miles und versuchte, sich wieder auf das Spiel zu konzentrieren.
    Sarah versenkte die Zehn, die haarscharf an der Bande entlangsauste.
    Dann kam die Fünfzehn, für die nur ein leichtes seitliches Effet notwendig war.
    Miles lehnte mit übereinander geschlagenen Beinen an der. Wand, zwirbelte sein Queue und wartete.
    Die Dreizehn verschwand in der Mitteltasche.
    Merkwürdig, dass sie noch nicht eine verfehlt hat…
    Die Fünfzehn folgte mit einem Stoß, den man nur als absolut gekonnt bezeichnen konnte, und Miles musste sich beherrschen, um nicht nach dem Zigarettenpäckche n in seiner Jackentasche zu greifen.
    Nun war nur noch Nummer Acht übrig, und Sarah richtete sich auf und nahm die Kreide in die Hand. »Und jetzt versuche ich es mit der Acht, in Ordnung?«
    Miles verlagerte sein Gewicht. »Ja, aber du musst sagen, in welche Tasche.«
    »Okay«, erwiderte sie. Sie ging um den Tisch herum, bis sie Miles den Rücken zuwandte, und deutete mit dem Queue nach vorn. »Ich nehme die Ecktasche da drüben.«
    Ein langer Ball mit einem ungünstigen Winkel. Machbar, aber schwer. Sarah beugte sich über den Tisch.
    »Pass auf, dass du nicht kratzt«, warnte er. »Sonst gewinne ich.«
    »Das wirst du nicht«, murmelte sie unhörbar.
    Sarah führte den Stoß aus. Die Acht fiel in die Tasche, und Sarah drehte sich breit grinsend um.
    Miles starrte immer noch auf die Ecktasche. »Ein Superstoß« , sagte er ungläubig.
    »Anfängerglück«, behauptete sie abwehrend. »Willst du sie diesmal in den Rahmen legen?«
    »Ja… von mir aus«, sagte er unsicher. »Du hast wirklich gut gespielt…«
    »Danke«, erwiderte sie.
    Miles trank sein Bier aus, bevor er die Kugeln in die Triangel legte. Er machte den Eröffnungsstoß, versenkte eine Kugel, verfehlte aber die zweite.
    Mit einem mitfühlenden Achselzucken lochte Sarah ohne einen einzigen Fehler erneut alle Kugeln ein. Als sie fertig war, starrte Miles sie sprachlos an. Er hatte nach der Hälfte des Spiels das Queue weggelegt und bei der Kellnerin noch zwei Bier bestellt.
    »Ich glaube, du hast mich reingelegt«, erklärte er.
    »Ich glaube, da hast du Recht«, sagte sie und trat auf ihn zu.
    »Wenigstens haben wir nicht gewettet. Sonst hätte ich's nicht so leicht ausgehen lassen.«
    Miles schüttelte verblüfft den Kopf. »Wo hast du das gelernt?«
    »Von meinem Dad. Wir hatten immer einen Billardtisch zu Hause. Wir beide haben oft gespielt.«
    »Warum hast du dann zugelassen, dass ich dir die Handstellung zeige und mich zum Narren mache?«
    »Ach… du warst so eifrig, ich wollte dich nicht verletzen.«
    »Oh, wie reizend.«
    Er gab ihr das Bier, und als sie es nahm, berührten sich ihre Finger leicht. Miles schluckte.
    Sie ist so hübsch, verdammt noch mal!
    Durch eine Bewegung hinter sich wurde Miles aus seinen Betrachtungen gerissen und drehte sich um.
    »Na, wie geht's uns so, Deputy Ryan?«
    Als Miles Otis Timsons Stimme hörte, spannte er automatisch die Muskeln an. Otis' Bruder stand mit glasigen Augen daneben und hielt sich an seiner Bierflasche fest. Otis salutierte spöttisch vor Sarah, und sie trat einen Schritt von ihm weg auf Miles zu.
    »Und wie geht es ihnen? Schön, Sie wiederzusehen.« Miles folgte Otis' Blick zu Sarah.
    »Das ist der, von dem ich dir vorhin erzählt habe.«
    Otis hob die Augenbrauen, gab aber keinen Kommentar ab.
    »Was zum Teufel wollen Sie von mir, Otis?«, fragte Miles argwöhnisch, weil er sich an Charlies Worte erinnerte.
    »Ich will überhaupt nichts«, antwortete Otis. »Ich will nur hallo sagen.«
    Miles wandte sich Sarah zu. »Willst du an die Bar gehen?«
    »Gern«, stimmte sie zu.
    »Ja, geht nur. Ich will euch euer Stelldichein nicht verderben«, sagte Otis. »Sie haben sich wirklich eine nette Kleine aufgegabelt«, fügte er hinzu. »Sieht ganz so aus, als hätten Sie wieder jemanden gefunden.«
    Miles zuckte zusammen, und Sarah merkte, wie sehr ihn dieser Satz getroffen hatte. Miles öffnete den Mund, aber er schwieg. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, doch dann holte er tief Luft und wandte sich demonstrativ Sarah zu.
    »Gehen wir.«
    In seiner Stimme schwang eine Erbitterung mit, die sie an ihm nicht

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