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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Sie«, sagte er, und Sarah schaute ihn groß an.
    »Nicht gerade viel jünger.«
    »Doch sicher etliche Jahre. Wie alt sind Sie - vierzig? Fünfundvierzig?«, wiederholte Miles ihre Bemerkung vom ersten Treffen, und Sarah lachte.
    »Bei Ihnen muss man ja höllisch aufpassen!«
    »Das sagen Sie bestimmt bei jedem Date.«
    »Ehrlich gesagt, bin ich nicht mehr in Übung«, gestand sie.
    »Nach meiner Scheidung bin ich nicht oft ausgegangen.« Miles setzte sein Glas ab.
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«
    »Doch.«
    »Jemand wie Sie wird doch bestimmt häufig eingeladen.«
    »Das bedeutet noch lange nicht, dass ich ja sage.«
    »Spielen Sie gern die Spröde?«, neckte Miles.
    »Nein«, sagte Sarah leise. »Ich will nur niemanden verletzen.«
    »Dann sind Sie eine Herzensbrecherin?«
    Sie antwortete nicht gleich, sondern senkte den Blick.
    »Nein, ich breche keine Herzen«, sagte sie schließlich.
    »Meines ist gebrochen worden.«
    Ihre Worte erstaunten ihn. Miles suchte nach einer Antwort, doch als er ihr Gesicht sah, schwieg er lieber. Einen Moment lang schien Sarah in ihrer eigenen Welt versunken zu sein. Schließlich lächelte sie Miles fast verlegen an.
    »Entschuldigung. Ich bin keine große Stimmungskanone, was?«
    »Kein Problem«, erwiderte Miles rasch. Er drückte ihre Hand.
    »Sie sollten wissen, dass meine Stimmung nicht so leicht zu verderben ist. Wenn Sie mir natürlich Ihren Drink ins Gesicht schütten und mich einen elenden Schuft nennen…« Sarah musste lachen.
    »Damit hätten Sie ein Problem?«, fragte sie, schon wieder ganz entspannt.
    »Wahrscheinlich«, antwortete er augenzwinkernd. »Aber sogar das würde ich vielleicht durchgehen lassen - es ist ja schließlich unser erster Abend.«
    Es war halb elf, als sie das Restaurant verließen, und beim Hinausgehen wünschte Sarah sich, dass der Abend noch nicht zu Ende wäre. Das Essen war hervorragend gewesen, ihr Gespräch von einer Flasche ausgeze ichneten Rotweins beflügelt, und am Ende hatte Miles ihr sogar das Du angeboten. Sie wollte noch mit ihm zusammenbleiben, aber sie war noch nicht bereit, ihn zu sich einzuladen. Hinter ihnen, nur wenige Schritte entfernt, knackte ein Automotor, der gerade abkühlte.
    »Würdest du gern noch rüber in die Taverne gehen?«, fragte Miles. »Es ist nicht weit.«
    Sarah willigte mit einem Nicken ein und zog die Jacke enger um sich. Gemächlich spazierten sie dicht nebeneinander die Straße entlang. Die Gehwege waren menschenleer, und sie passierten Kunstgalerien, Antiquitätengeschäfte, einen Immobilienmakler, eine Bäckerei und eine Buchhandlung.
    »Wo genau ist denn die Taverne?«
    »Dort entlang«, sagte Miles und deutete nach vorn. »Gleich um die Ecke.«
    »Ich habe noch nie davon gehört.«
    »Das wundert mich nicht«, sagte er. »Hier treffen sich die Einheimischen, und der Besitzer ist der Meinung, entweder man kennt die Kneipe oder nicht, und wenn nicht, dann gehört man sowieso nicht dazu.«
    »Wie kommt er dann über die Runden?«
    »Es ge ht«, sagte Miles geheimnisvoll.
    Kurz darauf erreichten sie die Straßenecke. Einige Wagen parkten in der Nähe, sonst gab es kein Lebenszeichen. Nach einigen Häuserblocks blieb Miles am Eingang einer Gasse stehen, die zwischen zwei Gebäuden hindurchführte. Eines davon sah verlassen aus. Etwa zehn Meter weiter baumelte eine nackte Glühbirne über einer Tür.
    »Da ist es«, sagte Miles. Sarah zögerte, doch er nahm sie an der Hand und führte sie bis zu dem Licht. Über der mit Nieten beschlagenen Eingangstür stand in Leuchtstift der Name des Etablissements. Von drinnen ertönte Musik.
    »Eindrucksvoll«, sagte sie.
    »Für dich nur das Beste.«
    »Entdecke ich etwa eine Spur Sarkasmus in deinen Worten?« Das Innere der Taverne wirkte ziemlich schäbig, und es roch nach verschimmeltem Holz, aber der Raum war überraschend groß. Vier Billardtische standen im hinteren Teil unter großen Lampenschirmen, die für verschiedene Biersorten warben. An einer Wand befand sich die Bar. Neben dem Eingang stand eine altmodische Jukebox, und etwa ein Dutzend Tische verteilten sich über den Raum. Der Fußboden war aus Beton, und die Holzstühle passten nicht zueinander, aber das schien niemanden zu stören.
    Es war brechend voll.
    Menschentrauben drängten sich um die Tische und die Bar, alle Billardtische waren umlagert. Zwei stark geschminkte Frauen lehnten an der Jukebox, und ihre in enge Kleider gezwängten Körper wippten zum Rhythmus der Musik. Sie lasen die

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