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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Miles blickte auf.
    Sarah bemerkte plötzlich, wie sehr er sich von Michael unterschied. Michael spielte kein Poolbillard, und er hätte Sarah nie an einen solchen Ort mitgenommen. Er hätte sich hier nicht wohlgefühlt und nicht hierher gepasst - so wenig wie Miles in die Welt passte, in der sich Sarah bisher bewegt hatte.
    Doch als er jetzt ohne Jackett und in Hemdsärmeln vor ihr stand, musste Sarah sich eingestehen, dass er ihr gefiel. Im Gegensatz zu vielen Männern, die ihre Pizza mit etlichen Flaschen Bier hinunterspülten, war Miles fast schlank. Er hatte eine schmale Taille, sein Bauch war flach, und seine Schultern waren beruhigend breit. Aber darum ging es nicht allein. Etwas in seinen Augen, in seinem Gesicht verriet, was er in den letzten beiden Jahren durchgemacht hatte, und diesen Ausdruck kannte Sarah von ihrem eigenen Spiegelbild.
    Die Jukebox verstummte und setzte dann wieder mit Born in the USA von Bruce Springsteen ein. Trotz des Deckenventilators war die Luft rauchgeschwängert. Sarah registrierte das dunkle, röhrende Gelächter und die Witze von den Nachbartischen, aber sie ließ Miles nicht aus den Augen, und es kam ihr fast so vor, als wären sie allein. Miles versenkte die nächste Kugel.
    Mit geübtem Blick nahm er den Tisch ins Visier. Er trat auf die andere Seite und spielte, aber diesmal verfehlte er sein Ziel. Da Sarah jetzt an der Reihe war, stellte sie ihr Bier ab und nahm ihr Queue. Miles reichte ihr die Kreide.
    »Die Neun liegt günstig«, sagte er, zur Ecke weisend. »Direkt vor der Tasche.«
    »Das sehe ich«, murmelte sie, kreidete das Leder ein und legte die Kreide dann zur Seite. Sie betrachtete die Kugeln, entschied sich aber nicht gleich für eine Position. Als spüre er ihr Zögern, lehnte Miles sein Queue gegen einen der Hocker.
    »Soll ich dir zeigen, wie du deine Hand am besten auf den Tisch legst?«, bot er an.
    »Ja, bitte.«
    »Gut«, sagte er. »Bilde einen Kreis mit Zeigefinger und Daumen, und stütz die anderen Finger auf den Tisch.« Er machte es ihr vor.
    Sie befolgte seine Anweisungen. »So?«, fragte sie.
    »Fast…«
    Miles trat näher zu ihr, und in dem Augenblick, als er sich leicht gegen sie lehnte, um ihre Hand zu korrigieren, spürte sie, dass etwas ihren Körper wie ein leichter Stromstoß durchzuckte und von ihrem Bauch aus nach allen Seiten ausstrahlte. Miles' Hände waren warm. Trotz der verbrauchten Luft roch Sarah sein Aftershave, eine klare, männliche Duftnote.
    »Nein - die Finger noch etwas näher beieinander. Wenn du sie zu sehr spreizt, verlierst du die Kontrolle über den Stoß«, sagte Miles.
    »Gut so?«, fragte sie erneut. Es gefiel ihr, ihn so dicht bei sich zu spüren.
    »Schon besser«, erwiderte er ernsthaft, nicht ahnend, was in ihr vorging. Er trat einen Schritt zurück. »Und jetzt zieh langsam zurück und versuche, das Queue gerade zu halten, wenn du die Kugel triffst. Denk daran, du brauchst nicht viel Kraft. Der Ball liegt nahe an der Bande, und du willst ja den Filz nicht aufreißen.«
    Sarah tat, wie geheißen. Sie spielte einen geraden Stoß, und wie Miles vorausgesagt hatte, fiel die Neun in die Tasche. Die weiße Kugel kam etwa in der Mitte des Tisches zum Stillstand.
    »Das ist sehr gut«, sagte er. »Jetzt hast du gute Chancen auf die Vierzehn.«
    »Wirklich?«, fragte sie.
    »Ja, hier drüben. Mach es einfach noch einmal genauso wie eben.«
    Sarah ließ sich Zeit. Nachdem sie die Vierzehn versenkt hatte, kam die Weiße an einer optimalen Position für den nächsten Stoß zum Stillstand. Miles machte große Augen. Sarah schaute ihn an und sehnte sich nach seiner Nähe. »Dieser Stoß lief nicht so glatt wie der letzte. Würdest du es mir noch mal zeigen?«
    »Natürlich… sicher«, erwiderte er sofort. Wieder lehnte Miles sich gegen sie, korrigierte ihre Hand auf dem Tuch, und wieder roch sie sein Aftershave. Erneut war es ein Moment voller Spannung, und diesmal spürte Miles es auch und blieb unnötig lange hinter Sarah stehen. Ihre Berührung war prickelnd wie ein Glas Sekt… einfach wundervoll. Miles holte tief Luft.
    »Gut - versuch es jetzt allein«, sagte er und trat abrupt zur Seite.
    Mit einem geraden Stoß versenkte Sarah die Elf.
    »Ich glaube, jetzt weißt du, wie es geht«, stellte Miles fest und griff nach seinem Bier. Sarah suchte sich die richtige Position für den nächsten Stoß.
    Er betrachtete sie fasziniert. Er ließ alles auf sich wirken - ihren anmutigen Gang, die sanften Rundungen ihres Körpers,

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