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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Ihnen danken soll, Barranco.“
    „Nennen Sie mich Wes“, murmelte der Town Marshal.
    „Ich heiße Warren.“
    „Ich werde reiten wie der Teufel, Warren. Hoffen wir, dass ich nicht zu spät komme. Die Einwohnerschaft von Agua Caliente wird den Banditen so schnell wie möglich los sein wollen, ist doch zu befürchten, dass seine Komplizen versuchen, ihn zu befreien.“
    Barranco reichte Warren Elliott die Hand, der schüttelte sie, und beide wussten, dass dies der Beginn einer guten Freundschaft war. Der Town Marshal löste seine Rechte aus der Elliotts und eilte davon. Warren Elliott ging langsam am Rand der Main Street entlang zu seinem Haus. Einige Passanten erkundigten sich nach seinem Befinden.
    Die Unrast, die Warren Elliott erfüllte, bereitete ihm geradezu körperliches Unbehagen. Ihn quälten aber auch tiefschürfende Zweifel. Führte die Spur von Dave Lewis zu seinem kleinen Neffen? Oder jagte er tatsächlich einem Phantom hinterher?
    In seiner Wohnung angekommen zog sich Warren Elliott erst einmal um. Er hatte noch die blutbesudelte Kleidung an, die er getragen hatte, als er zur Ranch seines Bruders ritt, dort unter Feuer genommen wurde und schließlich eine Kugel kassierte.
    Seine Bewegungen muteten unbeholfen und linkisch an. Wenn er eine falsche Bewegung machte, löste dies ein quälendes Stechen in der Wunde aus, das bis unter seine Hirnschale zuckte. Als er fertig war, schwitzte er. Die Schwäche kroch wie flüssiges Blei durch seine Glieder. Er setzte sich ans Fenster und schaute hinaus auf die Straße. Gedanken kamen und gingen. Er war hin und her gerissen zwischen Zuversicht und Hoffnungslosigkeit. Schließlich kam ihm der gefälschte Darlehensvertrag in den Sinn, und er fragte sich, ob Dale Roberts die Verträge zusammen mit einer Anzeige an das Countygericht in Phönix gesandt hatte.
    Sein Feind hier war Irving Langdon. Dass er vor nichts zurückschreckte, hatte er mit Nachdruck bewiesen. Was sich auf der Langdon-Ranch abgespielt hatte, wusste er, Warren Elliott, nicht. Wie es schien, hatte Langdon seinen Vormann fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Den Grund hierfür glaubte Warren Elliott zu kennen. Darüber hinaus entstand in ihm die Frage nach den Weidereitern Benson, Dooley und Hagare. Sie hatten angeblich auf der Suche nach verirrten Rindern die Toten auf der Elliott-Ranch gefunden, sie waren aber auch in der Nähe, als die Ranch niedergebrannt wurde und ein skrupelloser Killer auf Warren Elliott wartete. Was spielten sie für eine Rolle in der Tragödie, für die das Drehbuch der Satan verfasst haben musste und in der der Tod Regie führte?
    Auf der Straße zogen vier Reiter in sein Blickfeld.
    Warren Elliott stockte der Atem.
    Es waren Irving Langdon und drei seiner Cowboys.
    Warren Elliott legte die Hände aufs Fensterbrett und stemmte sich in die Höhe. Das Stechen in seinem Rücken ignorierte er. Da er keine Ahnung hatte, wo seine Winchester und sein Revolver geblieben waren, nachdem ihn Dale Roberts beim Arzt abgeliefert hatte, ging er in seinen Laden und bewaffnete sich. Den schweren Coltrevolver schob er einfach in seinen Hosenbund. An Stelle einer Winchester nahm er eine Parkergun, die er mit zwei Patronen lud, die grob gehackte Sauposten enthielten.
    Warren Elliott atmete einige Male tief durch, dann verließ er seinen Laden.
    Ihn trieb etwas, das man nicht beschreiben konnte. Es war weder Hass noch Zorn, es war auch nicht das Bedürfnis, sich zu rächen oder Langdon irgendetwas heimzuzahlen. Es war ein instinktiver Trieb, der ihn die Nähe seines Feindes suchen ließ.
    Die vier Reiter saßen beim Saloon ab und banden die Pferde an den Holm. Während die drei Cowboys in den Schankraum gingen, marschierte Irving Langdon weiter. Schnell war klar, dass sein Ziel das Haus Doc Bellows war.
    Er klopfte an der Haustür.
    „Langdon!“
    Der Rancher kannte die Stimme, lauschte ihr einen Moment lang hinterher, dann drehte er sich um. Warren Elliott kam mitten auf der Fahrbahn näher. Er hatte sich den Kolben der Schrotflinte unter die Achsel geklemmt. Die beiden Mündungen wiesen schräg auf den Boden. Langdon erkannte, dass Elliott einiges an Gewicht verloren hatte, er schien um zehn Jahre gealtert zu sein, sein Gesicht war hohlwangig und unter seinen Augen lagen dunkle Ringe.
    Düster schoben sich die Brauen des Ranchers zusammen. Zwischen seinen Lidern begann es unheilvoll zu glitzern. Er schob das Kinn vor und rief: „Was willst du, Elliott? Du bist nur noch ein Schatten deiner

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