Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
verwildert. Nicht mehr allzu weit entfernt trommelten die Hufe der Banditenpferde auf dem Fels, dass es knallend von den Felswänden widerhallte. Warren Elliotts Pferd schnaubte und keuchte, als er es über Geröll und glatte Felsplatten, dorniges Gestrüpp nicht achtend, nach oben trieb. Er stellte sich in den Steigbügeln auf, um dem Tier jede erdenkliche Erleichterung zu bieten.
    An der Basis des Felsens auf dem Scheitelpunkt des Hügels sprang er aus dem Sattel, zerrte das Pferd in Deckung und leinte es an, ging hinter einem Felsblock in Deckung und repetierte das Gewehr.
    Die Hufschläge näherten sich schnell. Das Bellen von Hunden mischte sich hinein. Schließlich stob die Meute heran. Warren Elliott spürte den Strom des Vernichtungswillens, der von der näherbrandenden Banditenhorde ausging.
    Der Mann aus Gila Bend drückte ab. Ein Sattel wurde leergefegt. Aus allen Rohren feuernd trieben die Bravados ihre Pferde auseinander, erreichten Deckungen und sprangen von den Tieren. Zwei von ihnen erwischte es noch. Einer davon kroch brüllend hinter einen Felsbrocken.
    Warren Elliott schoss, was das Zeug hielt. Die Geschosse peitschten den Sand in die Höhe und pflügten ihn. Querschläger pfiffen durch die Nacht. Die Gewehre schleuderten ihr rhythmisches Krachen in die Finsternis hinein. Wild und ungestüm erwiderten die Banditen das Feuer. Einer brüllte Befehle.
    Nach Warren Elliotts Schätzung waren es noch acht oder neun Bravados, die ihm die Hölle heiß machten. Kugeln zischten über ihn hinweg. Gesteinssplitter spritzten. Pulverdampf stieg in die Höhe und reizte seine Schleimhäute.
    Unten, zwischen den Felsen, entstand Bewegung. Warren Elliott schoss auf die schattenhaften Gestalten, die sich aus ihren Deckungen lösten. Ein Mann taumelte zu Boden, brüllte, jäh aber versiegte seine Stimme. Im hellen Sand hob sich seine reglose Gestalt als längliches, schwarzes Bündel ab.
    Warren Elliott starrte über den Rand des Felsblocks in die Tiefe. Sein Zahnschmelz knirschte. Unten lauerte der Tod, personifiziert in der Gestalt einiger mexikanischer Bandoleros.
    Die Banditen schossen jetzt nicht mehr.
    „He, Americano!“, erklang es von unten. „Warum ergibst du dich nicht. Du hast keine Chance. Wir wollen nichts weiter als dein Geld, deine Uhr, deine Waffen und noch ein paar Dinge, die du vielleicht bei dir hast. Gib uns das Zeug freiwillig und wir lassen dich laufen.“
    Warren Elliott schwieg. Das Ansinnen des Burschen war lächerlich. Sobald er ihnen in die Hände fiel, war das sein Ende. Sie würden ihm sogar Stiefel, Hose und Hemd ausziehen.
    „Du bist dumm und arrogant, Gringo.“
    Warren Elliott jagte einen Schuss nach unten. Das Stück Blei klatschte gegen Felsgestein und quarrte mit durchdringendem Heulen in die Nacht hinein. Das Geräusch ging durch Mark und Bein.
    Der Mann aus Gila Bend schob sich zurück. Als er von unten nicht mehr gesehen werden konnte, erhob er sich und lief zu dem erbeuteten Pferd.
    Bei den Bravados knatterten wieder die Gewehre. Es krachte, jaulte und splitterte, und der ineinander verschmelzende Donner staute sich zwischen den Felsen. Geisterhafte Lichtreflexe zuckten über die Felsen. In dem höllischen Krach, den sie veranstalteten, gelang es Warren Elliott, mit dem Pferd den Felsen zu umrunden. Auf der den Banditen abgewandten Seite saß er auf und ritt den Hang hinunter, orientierte sich kurz und lenkte das Pferd unter sich zwischen die Felsen. Die Nacht war sein Verbündeter, die Banditen selbst ermöglichten ihm die Flucht. Auf die Dauer hätte er gegen ihre Übermacht keine Chance gehabt.
    Hinter ihm jagten die Bravados blindlings ihr Blei den Hügel hinauf. Im Lärm ging der Hufschlag seines Pferdes unter.

    *

    Am Morgen lag vor Warren Elliott eine Handelsstation. In einem Corral standen sechs Pferde. Das Stationsgebäude besaß ein flaches Dach. Daneben gab es zwei große Schuppen. Zwischen ihnen war ein leichtes Fuhrwerk abgestellt, wie es auch die Armee gerne benutzte, weil es gut zu manövrieren war.
    Warren Elliott verhielt auf dem Kamm einer Bodenfalte. Aus dem Schornstein des Stationsgebäudes stieg Rauch, der vom lauen Morgenwind zerpflückt wurde.
    Er wusste nicht genau, wo er sich befand. Neben der Station floss ein schmaler Creek vorbei, der nur wenig Wasser führte. Parallel dazu verlief ein ausgefahrener Reit und Fahrweg. Büsche säumten den Fluss, hier und dort erhob sich eine alte Pappel aus dem Strauchwerk. Über dem Wasser wogte dünner

Weitere Kostenlose Bücher