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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Revolver zu. Greg Spencer brach auf die Knie nieder, sein Kopf wackelte vor Benommenheit. Ein zweiter Schlag fällte ihn. Der Mann aus Gila Bend fesselte ihm die Hände auf den Rücken, wuchtete ihn quer über den Pferderücken, saß auf und angelte sich die Leine von Spencers Pferd.
    Warren Elliott setzte seine Flucht fort. Hinter jedem Felsen konnte das Verhängnis lauern. Der Tod schlich auf leisen Sohlen durch die Wildnis. Das war das gnadenlose Gesetz. Nur wer hart genug war, überlebte.
    Ein erdrückendes Gefühl von Einsamkeit und des Verlorenseins schlich sich in Warren Elliotts Gemüt. Und für einen kurzen Moment hielt er seine Sache für verloren. Resignation wollte sich einstellen. Aber der Durchhaltewille war stärker. „Ich hole dich ab, Barry, mein Kleiner, und dann bringe ich dich nach Hause. Deinetwegen werde ich durchhalten, mein Junge. Das bin ich dir und deinen Eltern schuldig. Wir werden gemeinsam den Heimweg antreten – das verspreche ich dir.“

    *

    Sie ritten durch das Gewirr von Schluchten. Greg Spencer erlangte wieder das Bewusstsein. Warren Elliott bemerkte es und hielt an. Das Krachen und Klirren der Hufe auf dem steinigen Untergrund brach ab. Dieses Geräusch hatte bis zu diesem Zeitpunkt die beiden Reiter umgeben und sogar die Stimmen der Natur überlagert. Es füllte Warren Elliotts Ohren und klang in ihm noch nach, als der letzte Hufschlag verhallt war. So registrierte er nicht sogleich das weit entfernte Hufgeräusch. Und als er es hörte, dachte er im ersten Moment, seine überreizten Sinne spielten ihm einen üblen Streich. Aber das Klappern, das Klirren von Eisen auf Stein, blieb. Und die Erkenntnis, dass sie ihre Jäger nicht hatten abschütteln können, kam mit schmerzhafter Schärfe. Im Gegenteil, sie waren ihnen näher denn je.
    Warren Elliott zerrte den Banditen, der wie ein Sack Mehl quer über dem Pferderücken hing, vom Pferd und half ihm beim Aufsitzen.
    „Diese dreckigen Greaser müssen mit dem Teufel im Bunde stehen“, brummte Greg Spencer, der die Hufschläge ebenfalls vernommen hatte, und der augenblicklich seine große Not nach zwei stahlharten Schlägen mit dem Revolver vergaß.
    Warren Elliott schwieg.
    „Nur ein Spürhund kann auf diesem Terrain einer Spur folgen.“ Spencer sprach hastig und rasselnd. Fiebrige Erregung hatte ihn angefallen wie ein wildes Tier.
    Auch jetzt erhielt der Bandit von dem Mann aus Gila Bend keine Antwort. Er lauschte und seine Gedanken wirbelten.
    „Reiten wir weiter!“, drängte der Bandit. „Solange ihre Gäule Hufschläge verursachen, hören sie uns nicht.«
    In diesem Moment verstummten die Geräusche, das von Süden herangeweht waren.
    Warren Elliott sagte: „So machen sie es, Spencer. Sie halten immer wieder an, und die Geräusche, die wir verursachen, weisen ihnen den Weg. Es ist ganz einfach.“
    Der Bandit zerrte an seinen Fesseln. Seine Zähne knirschten übereinander. „Was schlägst du vor?“
    „Allzu viele Möglichkeiten haben wir leider nicht“, antwortete Warren Elliott. „Eine davon ist, hier auf sie zu warten.“
    „Hier, in der Schlucht? Da sitzen wir wie Ratten in der Falle!“
    „O nein, Hombre, die Schlucht ist gut. - Steig ab, Spencer!“
    „Das ist verrückt, das ist Selbstmord!“, fauchte der Bandit. „Sie werden über uns kommen wie ein Rudel Wölfe. Warum setzen wir uns nicht in höhere Regionen ab? Es gibt überall Seitenschluchten, die höher hinaufführen, und die du gegen eine halbe Armee verteidigen kannst. Hier sind wir chancenlos.“
    „Steig ab!“, wiederholte Warren Elliott unbeirrbar.
    Fluchend gehorchte Spencer. Auch Warren Elliott glitt vom Pferd. Sie führten die Tiere an die Felswand heran und der Mann aus Gila band sie am Gestrüpp fest.
    „Setz dich dort auf den Boden!“, ordnete Warren Elliott an. „Dort, bei dem Felsen.“ Als der Bandit nicht reagierte, packte ihn Warren Elliott am Arm und bugsierte ihn zu dem mannshohen Felsen, der vor Urzeiten in die Schlucht gestürzt war. Wenig zart nötigte er Spencer, sich zu setzen. „Rühr dich nicht vom Fleck“, knurrte er, „und versuche nicht, dir die Gäule unter den Nagel zu reißen und zu türmen! Die Mexikaner würden dich schneller am Wickel haben, als du denken kannst.“
    Warren Elliott glitt zu seinem Pferd, zog die Winchester aus dem Scabbard und huschte davon. Er bewegte sich mit lautloser Geschmeidigkeit.
    Die Stille zwischen den Felsen zerrte an Spencers Nerven. Fast senkrecht über ihm stand die Sonne und

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