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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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gewesen war. Hinter dieser Tür war der Wächter postiert.
    Warren Elliott klinkte die Tür auf.
    „Wer ist da?“, schallte es ihm sofort entgegen. Trüber Lichtschein sickerte aus dem Türspalt ins Freie.
    „Estás bien? – Alles in Ordnung?“
    „Si, si. Todo es bueno – es ist alles gut.“
    Warren Elliott stieß die Tür endgültig auf. Jetzt begriff der Wächter – er ruckte hoch und wollte das Gewehr auf den Eindringling anschlagen, aber der Mann aus Gila Bend war schneller. Sein Schlag mit dem Lauf der Winchester ließ den Mexikaner zusammenbrechen. Warren Elliott drückte die Tür hinter sich zu. Der Schlüssel der Tür, hinter der er Spencer wusste, steckte im Schloss. Er drehte ihn herum, stieß den Riegel auf, mit dem die Tür zusätzlich gesichert war, zog die Tür auf und rief halblaut: „Spencer!“
    „Wer ist da?“
    „Na, wer wohl? Komm, wir verschwinden.“
    Warren Elliott vernahm das Rascheln von Kleidung, das Knarren von Stiefelleder, und dann zeigte sich Greg Spencer. Ehe er eine Frage stellen konnte, packte ihn Warren Elliott am Oberarm und zerrte ihn hinter sich her aus dem Keller. „Wir brauchen Pferde“, raunte Warren Elliott dem Burschen zu. „Folge mir.“ Geduckt rannte er an den Gebäuden entlang zum Stall. Das Stalltor ließ sich aufziehen. Warren Elliott öffnete es gerade so weit, dass sie sich durch den Spalt zwängen konnten, dann zog er es wieder zu. Die Finsternis im Stall mutete undurchdringlich an. Ein leises Ratschen war zu vernehmen, ein Streichholz flammte auf. Warren Elliott hielt es hoch und ging tiefer in den Stall hinein. Der Lichtschein endete schon einen halben Yard weiter. Aber Warren Elliott entdeckte eine Laterne, die an einem der Tragebalken hing. Er zündete sie an, und nun kroch der Lichtschein auseinander.
    Warren Elliott nahm einen Sattel von einem Balken und drückte ihn Greg Spencer in die Hände. „Steh nicht dumm herum“, raunte er. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Wachposten wieder zu sich kommt.“
    Wenige Minuten später führten sie zwei gesattelte und gezäumte Pferde aus dem Stall, saßen auf und trieben die Tiere an. Sofort verfielen sie in einen raumgreifenden Galopp.

    *

    Sie flohen in nördliche Richtung. Als die Pferde röchelten und nur noch dahintaumelten, drosselten sie das Tempo. Sie befanden sich mitten in der Felswildnis. Seit sie die Hazienda verlassen hatten, mochte über eine Stunde verstrichen sein. Ab und zu hielten sie an um zu lauschen. In der Bergwelt herrschte Stille. Nichts deutete darauf hin, dass sie verfolgt wurden.
    Zwischen einigen haushohen Felsen stieß Warren Elliott hervor: „Die Pferde brauchen eine Pause. Es ist nicht auszuschließen, dass wir auf sie noch angewiesen sein werden. Von ihrer Kraft und Ausdauer hängt es vielleicht ab, ob wir die Staaten erreichen oder ob sie uns hier in Mexiko das Fell über die Ohren ziehen.“
    Sie saßen ab.
    „Ich habe Durst, höllischen Durst“, knurrte Greg Spencer. „Die elenden Greaser haben mir kaum etwas zu essen und zu trinken gegeben.“
    „Wir haben kein Wasser“, versetzte Warren Elliott. „Ich habe auch keine Ahnung, ob wir uns in der Nähe von Wasser befinden. Du wirst den Durst ertragen müssen, Spencer. Es ist nicht so schlimm, wie morgen Früh vor einem Erschießungskommando zu stehen und zitternd darauf zu warten, dass der Feuerbefehl erteilt wird.“
    „Warum hast du mich befreit? Du müsstest mich doch hassen, Elliott. Jeder Mann an deiner Stelle hätte es sich nicht nehmen lassen, bei meiner Erschießung in der vordersten Reihe zu stehen.“
    „Ich werde zuschauen, wenn Sie dich unter den Galgen führen, Spencer“, versetzte Warren Elliott kalt. „Vorher aber wirst du erzählen, was sich auf der Ranch meines Bruders zugetragen hat. Das ist der Grund, weshalb ich dich befreit habe.“
    „Ich wollte das alles doch nicht, Elliott.“
    „Du hast mitgemacht. Und darum wirst du hängen.“
    Sie führten die Pferde. Das Tacken und Pochen der Hufe umgab sie.
    „Deinen Bruder hat Forrester erschossen“, begann Spencer noch einmal. „Er hat auch die Frau erledigt, nachdem – nachdem …“
    „Warum sprichst du den Satz nicht zu Ende, Spencer? Ich kann mir vorstellen, dass ihr wie die wilden Tiere über Joan hergefallen seid. Sie war eine attraktive, begehrenswerte Frau. Auch du, Spencer. Ich denke, sie hat geweint und gefleht, sie hat euch beschworen, von ihr abzulassen und den Jungen zu verschonen. Wahrscheinlich hätte sie eher einen

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