Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
Kerle verstehen. Ich bleibe hier auf dem Hügel, Spencer. Du steigst ab und gehst in die Schlucht dort.“ Warren Elliott wies mit dem ausgestreckten Arm auf den Spalt, der die Felswand teilte und der nicht breiter als fünf Yards war. Verkriech dich dort.“
„Und wenn du vor die Hunde gehst?“, blaffte Spencer.
„Dann sehen wir uns in der Hölle, Bandit. Denn dann wirst auch du hier in der Wildnis krepieren.“
„Dreckiger Bastard!“ Spencer hob das linke Bein über das Sattelhorn und glitt aus dem Sattel. Er spuckte aus und stapfte davon. Auch Warren Elliott saß ab. Er führte die Pferde ein Stück hangabwärts, sodass sie von den Banditen nicht gesehen werden konnten, wenn sie sich dem Hügel näherten, dann postierte er sich im Schutz eines hüfthohen Felsens.
Bald wehte das ferne Grollen des Hufschlages an sein Gehör und es wurde schnell deutlicher.
Schließlich stob der Reiterpulk zwischen den Felsen hervor und hinein in die Senke, die vor dem Blick des Mannes aus Gila Bend lag. Er hebelte eine Patrone in die Kammer. Wie Donnergrollen schlug das Hufgetrappel heran. Die Erde schien unter den wirbelnden Hufen zu erbeben.
Warren Elliott fing an zu feuern und hielt einfach in den Pulk der Pferde hinein. Tiere brachen zusammen, Reiter wurden aus den Sätteln katapultiert. Im Handumdrehen wälzte sich ein Knäuel ineinander verkeilter Menschen- und Pferdeleiber am Boden. Geschrei und Gewieher erhob sich. Der Mann aus Gila Bend schoss mit der Präzision einer Maschine und schickte weiter sein Blei in dieses chaotische Durcheinander hinein.
Einige der Reiter trieben ihre Pferde an. Sie stoben auseinander, sprangen von den Pferden und rannten in Deckung. Eine raue Stimme brüllte Befehle. Und dann feuerten die Mexikaner. Kugeln pfiffen wie bösartige Hornissen um Warren Elliott herum und zwangen ihn in Deckung. Querschläger jaulten. Einige ledige Banditenpferde rannten von Panik erfüllt hin und her. Gewieher mischte sich in das Dröhnen der Waffen. Mexikaner, die mit ihren Pferden zu Boden gegangen waren, robbten hinter die toten Tierleiber und zogen die Köpfe ein.
Nach und nach stellten die Mexikaner das Feuer ein.
Sekundenlang herrschte Ruhe, dann wuchsen die Gestalten einiger Angreifer hinter ihren Deckungen in die Höhe und sie stürmten – Haken schlagend wie Feldhasen -, näher.
Warren Elliott schoss. Die Mexikaner warfen sich in Deckung. Schlangengleich krochen sie weiter.
Die Waffen schwiegen. Der Mann aus Gila Bend sparte seine Munition.
Die Banditen arbeiteten sich den Hügel empor. Als einer der Kerle aus seiner Deckung schnellte, traf ihn Warren Elliott. Der Getroffene rollte ein Stück den Hang hinunter und blieb mit ausgebreiteten Armen liegen. Ein Wutschrei erklang, dann brüllte einer wild und gehässig: „Du wirst tausend Tode sterben, elender Gringo!“
Der Mann aus Gila Bend harrte aus. Nur noch selten feuerten die Mexikaner. Wahrscheinlich wollten sie ihn mürbe machen. Nach einiger Zeit sah er einige der Kerle am Fuß des Abhanges zur Seite davonhuschen. Sie verschwanden um den Hügel. Warren Elliott schlich sich auf die andere Seite und sah die drei Gestalten den Abhang erklimmen. Er schoss in rasender Folge. Die Kerle sanken zu Boden. Sofort kehrte er zu seinem vorherigen Platz zurück. Die Banditen versuchten, den Hügel zu erstürmen. Er trieb sie mit einigen Schüssen zurück. Dann rannte Warren Elliott zu den Pferden, saß auf, schnappte sich die Zügel des anderen Tieres und ritt auf den Spalt zu, in dem er Greg Spencer wusste.
Im Maul der Schlucht hielt er an und lauschte. Es war still. Also setzte er sein Pferd wieder in Bewegung. Der sandige Untergrund dämpfte die Hufschläge. Yard um Yard drang er in die Schlucht ein. Er ritt dicht an der Felswand zu seiner Rechten. Als er ein Geräusch hörte, hielt er an und stieg vom Pferd, nahm das Gewehr und repetierte. Dicht an die Felswand geschmiegt kehrte er um, erreichte einen Felsvorsprung und spähte um ihn herum. Fünfzig Yards von ihm entfernt kamen vier Mexikaner.
Warren Elliott trat entschlossen hinter dem Felsen hervor. Einer der Kerle sah ihn und riss das Gewehr hoch. Eine Verwünschung erklang. Auch die anderen reagierten und schlugen die Gewehre an.
Der Mann aus Gila Bend machte kurzen Prozess. Eine andere Möglichkeit hatte er nicht, wenn er hier nicht sterben wollte. Sein Gewehr brüllte eine höllische Symphonie hinaus. Und als es verstummte, lagen die vier Mexikaner am Boden. Mitleid oder Erbarmen
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