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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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der Schlucht ließ nach. Eine unheimliche Stille senkte sich zwischen die Felsen. Irgendwann glaubte Warren Elliott das Knarren von Stiefelleder zu vernehmen, dann ein Knirschen, als würde ein kleiner Stein unter einem Absatz zermalmt. Aber es zeigte sich niemand. Seine Gegner waren verschwunden, als hätte die Erde sie verschluckt.
    Warren Elliott beschloss, die Initiative zu ergreifen und hetzte geduckt los. Er rannte zu der Stelle, wo der bucklige Felsen begann und schmiegte sich an das raue Gestein. Seine Nerven vibrierten. Die Schüsse, die er erwartet hatte, waren ausgeblieben. Er schob sich um den Felsen herum. Sein Blick huschte den Geröllhang entlang. Am Ende seines Blickfeldes begannen wieder wildzerklüftete Felsen, und dort musste jener Gegner, der mit dem Geröll abgestürzt war, Zuflucht gesucht haben. Warren Elliott überlegte fieberhaft. Er durfte den Zugang zur Schlucht nicht verlassen. Wenn es einer seiner Gegner spitzkriegte, konnte er sich in die Schlucht schleichen und Greg Spencer aufstöbern.
    Also blieb Warren Elliott bei dem Felsen. Von seiner Position aus konnte er den Zugang zur Schlucht verteidigen. Der Mann aus Gila Bend wollte seine Gegner kommen lassen. Er schmiegte sich hart an den Fels.
    Sie taten ihm den Gefallen nicht. Und nach einer Stunde zermürbenden Wartens kam Warren Elliott zu dem Schluss, dass sie sich zurückgezogen hatten. Er suchte lautlos die Schlucht auf.
    Ihre Pferde standen mittlerweile ruhig. „Spencer!“, rief Warren Elliott unterdrückt.
    „Ja“, antwortete der Bandit. „Bei Gott, Elliott, wo hast du so lange gesteckt? Hast du sie ausgeschaltet?“
    „Sie …“ Abrupt brach Warren Elliott ab. Hufschläge erhoben sich. Etwas in dem Mann aus Gila versteifte. Er biss die Zähne aufeinander, dass sie schmerzten. Das Hufgetrappel näherte sich, und Warren Elliott murmelte: „Da hast du die Antwort auf deine Frage, Spencer.“
    „Sind es die Leute von Don Esteban?“
    „Ich weiß es nicht. Und es spielt auch keine Rolle. Wenn sie uns schnappen, gehören wir der Katze.“
    „Hölle und Verdammnis!“, fluchte Spencer. »Warum habe ich mich nur nicht auf mein Pferd geschwungen und bin abgehauen, als du mit den Kerlen beschäftigt warst?“
    „Weil du damit deinen Untergang besiegelt hättest, du Narr“, erwiderte Warren Elliott schroff. „Ohne Waffen und gefesselt wärst du unweigerlich vor die Hunde gegangen. Und das weißt du auch.“
    Warren Elliott ging zu Spencers Pferd und schnallte die Deckenrolle vom Sattel, breitete sie am Boden aus, nahm sein Messer und zerschnitt sie in acht Teile. Dann holte er Schnüre aus der Satteltasche und umwickelte die Pferdhufe mit den Stofffetzen.
    Das Hufgeklirr südlich von ihnen war verstummt. Warren Elliott arbeitete schweigsam. Die Pferde schnaubten erregt. Es war, als wenn die Unruhe, die Rastlosigkeit des Mannes aus Gila Bend auf sie übergesprungen wäre. Warren Elliott half Greg Spencer aufs Pferd. Sie ritten tiefer in die Schlucht hinein. Die umwickelten Hufe verursachten nur dumpfe Geräusche, die gewiss nicht von ihren Verfolgern, die einige hundert Yards von ihnen entfernt angehalten hatten, vernommen werden konnten.

    *

    Unermüdlich zogen sie unter der sengenden Sonne dahin. Erschöpfung zeichnete ihre Gesichter. Staub verklebte ihre Poren, ihre entzündeten Augen brannten. Greg Spencer hatte es längst aufgegeben, Warren Elliott zu verfluchen. Sein Hals und seine Mundhöhle waren pulvertrocken, die Lippen rissig.
    Warren Elliott ging es nicht viel besser. Er ritt hinter dem Banditen. In seiner Flasche befand sich kein Tropfen Wasser mehr.
    Aber er ließ in seiner Wachsamkeit nicht nach. Immer wieder trieb er das Pferd auf eine Anhöhe und spähte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Und als er wieder einmal auf ihrer Fährte zurückblickte, sah er das Rudel Reiter. Er murmelte eine Verwünschung und ritt zu Greg Spencer hin, der am Fuß der Anhöhe wartete und ihn müde fixierte. „Sie kommen, Spencer. Es sind mehr als ein Dutzend.“
    „Sind es die Leute des Dons?“ Spencer brachte nur noch ein verstaubtes Krächzen zustande.
    „Keine Ahnung. Wer auch immer – sie sind uns sicherlich nicht freundlich gesonnen.“
    „Wir sollten uns beeilen“, drängte Spencer.
    Der Mann aus Gila Bend schüttelte den Kopf. „Die lassen sich nicht abschütteln.“
    „Du willst dich auf einen Kampf mit ihnen einlassen?“, kam es fast entsetzt von dem Banditen.
    „Das ist die einzige Sprache, die diese

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