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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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die Hitze zwischen den Felsen war sengend. Die Stille mutete unheilvoll an. Die Luft schien mit Elektrizität aufgeladen zu sein. Angst beschlich den Banditen. Wie versteinert saß er am Felsen und wagte kaum noch zu atmen.
    Die Minuten verstrichen, dehnten sich wie Stunden. Greg Spencer zuckte schreckhaft zusammen, als irgendwo ein Stein klickte. Und plötzlich peitschte ein Schuss. Der Hall erfüllte die Schlucht, ein gellender Aufschrei folgte, und es begann zu poltern, als donnerte eine riesige Gerölllawine in die Tiefe. Der Schrei und der vielfältige Widerhall der Detonation gingen in dem Lärm unter.
    Der Outlaw kroch dicht an die Felswand heran und drückte seinen Körper in den Winkel, den die Wand und der große Findling bildeten. Er staute den Atem und war Spielball seiner Empfindungen, die sich nur noch in kläglicher Furcht und grenzenloser Panik ausdrückten.
    Der Krach verwehte. Ihre Pferde zerrten nervös an den Leinen und tänzelten unruhig. Eines der Tiere wieherte schrill.
    Und wieder peitschte ein Gewehrschuss. In den hellen Knall hinein wummerte ein Colt.

    *

    Warren Elliott war bis zum Beginn der Schlucht gepirscht und hatte sich hinter einem Felsbrocken verschanzt. Angespannt wartete er. Er rechnete sich aus, dass seine Gegner zu Fuß kamen. Nachdem diese den Hufschlag seines Pferdes und des Tieres, das Spencer ritt, nicht mehr vernehmen konnten, mussten sie annehmen, dass er und der Bandit lagerten. Und nun kamen sie angeschlichen, um ihnen das Lebenslicht auszublasen. Das zumindest war Warren Elliotts Vermutung.
    Der frische Luftzug aus der Schlucht streifte ihn. Zu vernehmen war nichts. Nur das leise Säuseln und Winseln des Windes zwischen den Felsen hing in der Luft. Warren Elliott ließ in seiner Wachsamkeit nicht nach. Die Anspannung ließ seine Sinne mit doppelter Schärfe arbeiten.
    Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er ein leises Knarren vernahm, dann ein kaum wahrzunehmendes Schaben. Seine Finger schoben sich in den Ladebügel der Winchester, die Linke umspannte den Schaft des Gewehres. Warren Elliott war aufs äußerte konzentriert.
    Halblinks von ihm befand sich eine Kuppe. Der Hang war geröllübersät und lag im gleißenden Sonnenlicht. Der Geröllhalde gegenüber erhob sich buckliges Felsgestein bis zu einer Höhe von dreißig Fuß. In den klaffenden Rissen hatte sich im Laufe der Jahrtausende Erdreich gesammelt, und es hatte sich eine karge Vegetation entwickelt. Das Laub der Sträucher raschelte leise. Zwischen den Felsen und der Geröllhalde führte der Weg hindurch, sofern von Weg überhaupt die Rede sein konnte.
    Warren Elliott wappnete sich mit Geduld. Und plötzlich sah er am oberen Rand der Geröllhalde eine Gestalt. Sie verharrte am Rand des Kammes und kniete ab.
    Warren Elliott hob einen faustgroßen Stein auf und schleuderte ihn weit von sich. Der Stein schlug mit hartem Geräusch auf, und mit dem Aufprall geriet wieder Leben in die Gestalt oberhalb der Geröllhalde. Der Mann aus Gila Bend lud durch und feuerte im nächsten Moment. Das Geschoss pfiff schräg nach oben. Der Bursche auf dem Hügelkamm strauchelte und stürzte mit einem gellenden Aufschrei den Abhang hinunter. Der Gesteinsschutt kam ins Rutschen, und der Körper fand keinen Halt mehr. Er sauste hangabwärts, inmitten einer Lawine von Geröll, eingehüllt von einer dichten Staubwolke.
    Am Fuße des Felsens leuchtete Mündungsfeuer auf. Das Ziel des Schützen war die Stelle, an der sich Warren Elliott verschanzt hatte. Das Blei klatschte gegen Gestein und jaulte als Querschläger davon.
    Der Bursche, den das Geröll in die Tiefe gerissen hatte, war alles andere als kampfunfähig. Er musste sein Gewehr bei dem Sturz verloren haben, denn er ließ seinen Colt sprechen. Der Klang ihrer Schüsse verschmolz ineinander und rollte auseinander, stieß gegen Bergflanken und verhallte in tiefen Schluchten. Ledersohlen klapperten über den felsigen Boden. Dann erfolgte ein harter Aufprall, als der Bursche hinter irgendeine Deckung sprang.
    Warren Elliott ließ sich nieder und kroch schlangengleich um den Felsblock herum, der ihm als Deckung diente. In der Schlucht vernahm er das Stampfen ihrer Pferde. Die Tiere schienen außer Rand und Band zu sein.
    Der Mann aus Gila Bend kauerte an der Felswand, die einen Yard weiter endete. Wenn die Kerle in die Schlucht wollten, mussten sie an ihm vorbei. Es sei denn, sie zogen es vor, den Fels zu erklimmen um ihn von oben fertigzumachen.
    Das Toben der Pferde in

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