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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Ein Toter sollte euch genügen.“
    Warren Elliott wurde angestarrt. Es war jetzt still in der Stadt – eine drohende, erdrückende Stille, die sich wie ein Leichentuch zwischen die Häuser gesenkt hatte. Die Luft schien vor Anspannung zu knistern, als wäre sie mit Elektrizität aufgeladen, wie vor einem schweren Gewitter.
    Der Mann, der das Pferd hielt, zögerte. Sein hilfesuchender Blick schweifte in die Runde. In den Gesichtern arbeitete es. Die Menschen erkannten, dass Warren Elliott fest entschlossen war, sich hier durchzusetzen. Wie hineingeschmiedet lag der schwere, langläufige Coltrevolver in seiner Faust.
    „Vorwärts!“, gebot Warren Elliott. Es lag etwas im Tonfall seiner Stimme, das jedem, der sie hörte, sagte, dass der Mann aus Gila Bend bereit war, seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Jetzt setzte sich der Stadtbewohner in Bewegung und zerrte den Rotfuchs mit sich. Die Meute trat auseinander, eine Gasse öffnete sich. Die wenigsten der Männer waren bewaffnet. Und die wenigen, die eine Waffe bei sich hatten, wagten nicht, das Leben ihres Mitbürgers zu gefährden. Niemand rührte sich. Jedem war klar, dass Warren Elliott nichts zu verlieren hatte. In seiner Situation war ein Mann unberechenbar und gefährlich.
    Sie ließen die Menschenrotte hinter sich. Warren Elliott warf einen schnellen Blick über die Schulter. Er konnte sich noch nicht in Sicherheit wähnen. Jeden Moment konnte einer die Nerven verlieren. Die Stimmung bei den Stadtbewohnern war nach dem Mord an Bürgermeister Joe Gardner auf dem Nullpunkt.
    Langsam entfernte sich Warren Elliott mit seiner Geisel von der schweigenden Ansammlung. Und schließlich erreichten sie den Stadtrand. „Du kannst umkehren“, sagte Warren Elliott. Die Anspannung, die ihn beherrschte, schlug sich unüberhörbar im Tonfall seiner Stimme nieder. Sie kam ihm selbst fremd vor. „Und sag diesen Dummköpfen, dass ich nicht die geringste Schuld an dem trage, was geschehen ist. Eure Leute waren es, die Higgins die Flucht ermöglichten.“
    Als sich die Hand des Burschen vom Zaumzeug löste, trieb Warren Elliott den Rotfuchs an. Im gestreckten Galopp jagte er davon. Die Schmerzen, die jeder Schritt des Pferdes in seinem malträtierten Körper auslöste, waren fast nicht zu ertragen.

    *

    Zwei Tage waren verstrichen. Sam Higgins war zum Centennial Wash geritten und folgte dem Fluss nun nach Nordwesten. Bis Bradford Well lagen noch um die achtzig Meilen vor ihm. Aus Angst, von der Bürgermiliz Buckeyes verfolgt zu werden, hatte er eine Zickzackfährte durch die Unwegsamkeit des Buckeye Valley gezogen.
    Es war später Nachmittag, als er aus den Hügeln in eine Ebene ritt, die linker Hand vom Centennial Wash und nach Nordwesten von einer Felsenkette begrenzt wurde, die jedoch tiefe Einschnitte und Klüfte aufwies.
    Am Ufer des Creeks sah der Bandit einige Hütten. In einem Corral standen ein halbes Dutzend Pferde. Rund um die Hütten verstreut grasten etwa fünfhundert Longhorns.
    Aus dem Schornstein eines flachen Gebäudes stieg Rauch.
    Sam Higgins hatte angehalten und beobachtete die kleine Ranch. Von den Bewohnern war nichts zu sehen. Er entschied sich, die Ranch anzureiten, vorher aber …
    Er drehte das Pferd herum und ritt zwischen die Hügel. Bei einem Felsen, der wie ein Turm aus dem Boden ragte und an dessen Fuß jede Menge Geröll lag, saß er ab, nahm das beim Bankraub in Hickiwan erbeutete Geld aus der Satteltasche und versteckte es unter einigen kopfgroßen Steinen. Dann ritt er zu der Ranch.
    Als er auf dem Ranchhof anhielt, trat ein mittelgroßer, vierschrötiger Mann aus dem Wohnhaus. Er hielt eine Winchester mit beiden Händen schräg vor der Brust. Ein schwarzer Bart rahmte das sonnengebräunte Gesicht ein, die Haare des Burschen waren ebenfalls schwarz und fielen ihm bis auf die Schultern und in den Nacken. Der Blick der dunklen Augen war stechend und durchdringend.
    Higgins zügelte das Pferd. Aus den Augenwinkeln sah er einen weiteren Mann aus dem Stall kommen, der eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Burschen beim Haupthaus aufwies. Der Mann hielt an, nachdem er das Tor durchschritten hatte, und auch er trug ein Gewehr.
    Aus einem unverglasten Fenster des Ranchhauses wurde ein Gewehrlauf geschoben.
    Obwohl er sich alles andere als wohl in seiner Haut fühlte, grinste Sam Higgins verkniffen. „Habt ihr schlechte Erfahrung gemacht?“, rief er und achtete darauf, seine Rechte nicht in die Nähe des Revolvers zu bringen.
    „Könnte

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