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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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unbeantwortet.
    Harte Hände packten ihn und zerrten ihn in die Höhe. Auf Beinen, die jeden Moment nachzugeben drohten, stand er zwischen zwei Männern, die ihn festhielten. Sein Kinn war auf die Brust gesunken. In seinen Schläfen dröhnte es. Der Boden unter ihm schien zu wanken. Mit übermenschlicher Willenskraft verhinderte er ein erneutes Abgleiten in die Besinnungslosigkeit.
    Ein Mann führte sein Pferd aus der Box. Ein anderer legte dem Tier den Sattel auf und zog die Gurte fest. Nachdem das Pferd auch gezäumt war, hoben sie Warren Elliott auf seinen Rücken. Einer brachte sein Gewehr und stieß es in den Scabbard. Dann griff der Bursche nach dem Kopfgeschirr des Tieres und führte es aus dem Stall. Der kühle Morgenwind streifte Warren Elliotts verschwollenes Gesicht mit vielen kleinen Platzwunden und blauschwarzen Blutergüssen.
    Plötzlich erklang schrilles Geschrei. „Hilfe! So helft uns doch! Hilfe!“
    „Was ist da los?“, entfuhr es einem der Männer, die sich bei Warren Elliott befanden.
    Über die Straße erklang eine Stimme: „Das ist aus dem Haus von Wes Talbott gekommen. Ich sehe nach!“
    Der Mann, der auf einem Vorbau gestanden hatte, tauchte unter dem Geländer hindurch, sprang auf die Main Street und überquerte sie mit schnellen, langen Schritten.
    „Hilfe!“, erklang es wieder, schrill, geradezu hysterisch. „Hört mich denn keiner?“
    Da die Haustür verschlossen war, warf sich der Mann dagegen. Seinem ersten Anprall hielt die Tür stand, unter dem zweiten flog sie krachend auf. Der Bursche verschwand in dem Gebäude. Drei der Kerle, die mit Warren Elliott aus dem Stall gekommen waren, spurteten los. Aus verschiedenen Richtungen rannten Männer heran.
    Wenige Minuten später kamen sie wieder ins Freie, hasteten die Straße hinunter, brachen die Tür zum Store auf und drängten hinein. Einer kam über die Straße, schaute zu Warren Elliott in die Höhe, der zusammengekrümmt auf dem Pferd hockte, und stieß voll Zorn hervor: „Higgins ist ins Haus der Talbotts eingedrungen. Er hat sich nach der Wohnung des Town Mayors erkundigt. Bei Talbott hat er einen Revolver, ein Gewehr und Munition erbeutet. Wir befürchten das Schlimmste. Und sollten sich unsere Befürchtungen bewahrheiten, dann hast du ein Problem am Hals, Hombre.“
    Der Bursche, der den Rotfuchs am Zaumzeug festhielt, brummte: „Was ist mit Wes Talbott? Hat ihn Higgins umgebracht?“
    „Nein. Er hat ihn niedergeschlagen. Dann hat er Wes und Sally gefesselt und geknebelt. Vorhin ist es Sally gelungen, sich von dem Knebel zu befreien.“
    Aus dem Store rannte ein Mann. Überall auf den Gehsteigen und Vorbauten waren jetzt Menschen zu sehen. „Gardner ist tot!“, schrie der Bursche, und die drei Worte fielen wie Hammerschläge. „Higgins hat ihm den Schädel eingeschlagen. Er zwang Liz, das Geld herauszurücken, das Gardner sichergestellt hat, nachdem wir den Banditen vorgestern festgenommen haben. Danach fesselte und knebelte er sie, dann verschwand er.“
    Wenig später war klar, dass Higgins aus einem der Ställe am Stadtrand ein Pferd sowie Sattel und Zaumzeug gestohlen hatte. Die Menschen waren erschüttert, entsetzt, fassungslos und wütend. Sie rotteten sich auf der Straße zusammen, gegen Warren Elliott wurden wüste Drohungen ausgestoßen. Die Volksseele war am Kochen. Die Stimmung drohte zu eskalieren. Die Stadt suchte nach einem Sündenbock.
    Hier bahnte sich etwas an, das für Warren Elliott tödlich gefährlich werden konnte. Und in dem Mann aus Gila Bend begann sich alles gegen die Aussicht zu sträuben, wie ein Hammel zur Schlachtbank geführt zu werden. Bei ihm erwachte der Wille zum Überleben. Ein schneller Entschluss war gefordert. Warren Elliott schüttelte Erschöpfung, Übelkeit und das Gefühl der Zerschlagenheit ab, zog den Revolver, richtete ihn auf den Mann, der das Pferd am Zaumzeug hielt, spannte den Hahn und stieß zwischen den Zähnen hervor: „Du gehst jetzt vor mir her bis zum Stadtende, Hombre. Und keine Zicken.“ Seine Stimme hob sich, er rief: „Ich spiele nicht den Prügelknaben für Sam Higgins, Leute. Wobei ich sehr gut verstehen kann, dass ihr wütend und vielleicht sogar voll Hass seid. Eure Empfindungen richten sich jedoch gegen den falschen Mann. - Ich werde jetzt Buckeye verlassen. Versucht nicht, mich daran zu hindern. Seid versichert, dass ich selbst mit einer Kugel im Kopf noch genug Energien haben werde, um den Revolver abzudrücken. Ich rate euch, nichts herausfordern.

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