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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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spendete die Laterne im Mittelgang Licht.
    „Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet“, sagte Warren Elliott, nachdem er seinen Schrecken überwunden hatte.
    Aus dem Stall näherten sich ihm zwei Gestalten. Einer trug die Laterne. Sie schaukelte am Drahtbügel, leises Quietschen war zu vernehmen. Die drei Kerle, die im Hof gelauert hatten, waren heran. Einer drückte Warren Elliott die Mündung der Winchester gegen den Rücken.
    Der Mann mit der Laterne leuchtete Warren Elliott ins Gesicht. „Ah, es ist Elliott, der hier herumschleicht!“, gab er zu verstehen.
    „Sieh an!“, stieß ein anderer hervor. „Es ist in der Tat Elliott, dem wir es zu verdanken haben, dass die Stadt einen skrupellosen Banditen zu fürchten hat. He, Elliott, ich war dabei, als du uns Sam Higgins abjagen wolltest. Du hast uns ziemlich übel mitgespielt, indem du uns einige Stücke Blei um die Ohren knalltest.“
    „Ich musste Higgins haben“, murmelte Warren Elliott. Wie ein heißer Atem streifte ihn die Feindseligkeit, die von den Männern ausging. „Den Grund hierfür wisst ihr. Auch ich warte darauf, dass der Bandit kommt. Der Town Mayor war bei mir im Hotel. Er deutete an, dass sich in dieser Stadt niemand finden würde, der es wagt, Higgins mit einer Waffe in der Faust gegenüberzutreten, nachdem nun seine wahre Identität bekannt ist.“
    „Joe Gardner ist ein Feigling“, knurrte einer. „Außerdem haben wir nicht vor, uns auf einen Kampf mit dem Banditen einzulassen. Wenn er uns vor die Mündungen läuft und sich nicht augenblicklich ergibt, fällt er auf die Nase. Doch nun zu dir, Elliott. Du hast uns diese wenig erfreuliche Angelegenheit eingebrockt. Deine Beweggründe interessieren uns nicht. Unsere Sicherheit ist durch dein Handeln gefährdet. Das schlucken wir nicht so einfach.“
    Der Sprecher dehnte die letzten Worte in einer Art, die in ihrer Unmissverständlichkeit erschreckend war.
    „Es wäre dumm …“
    Warren Elliott konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. Der Bursche, der eben noch gesprochen hatte, rammte ihm den Gewehrlauf in den Leib. Mit einem verlöschenden Aufschrei auf den Lippen knickte Warren Elliott in der Mitte ein und beugte sich nach vorn. Ein Schlag mit dem Gewehrlauf traf ihn von der Seite am Kopf. Sein Hut flog davon. Vor seinen Augen schien die Welt zu explodieren, er brach auf die Knie nieder und hatte der Benommenheit, die wie grauer Nebel gegen sein Bewusstsein anbrandete, nichts entgegenzusetzen. Wie aus weiter Ferne hörte er, wie einer blaffte: „Gebt es dem verdammten Bastard! Wenn wir mit ihm fertig sind, soll er auf dem Bauch kriechend die Stadt verlassen.“
    Ein brutaler Tritt zwischen die Schulterblätter warf Warren Elliott aufs Gesicht. So etwas wie Verzweiflung wallte in ihm hoch. Und zugleich erwachte sein Widerstandswille. Er stemmte sich hoch und lag auf Händen und Knien. Ein weiterer Tritt gegen die Rippen warf ihn wieder um. Dann schlugen und traten sie auf ihn ein. Er versuchte, mit den Armen seinen Kopf und sein Gesicht vor ihren Tritten und Schlägen zu schützen. Ansonsten gab er es auf, gegen diesen Strom aus brutaler Gewalt anzuschwimmen. Sein letzter Eindruck war, in einen pechschwarzen, bodenlosen Schacht zu stürzen.
    Sie ließen von ihm ab und traten schwer atmend zurück. Einer sagte: „Ich denke, er hat genug. Wahrscheinlich haben wir ihn für alle Zeiten zerbrochen. Legen wir uns wieder auf die Lauer. Und sollte Higgins es wagen, in die Stadt zu kommen, wird er diesen Entschluss bitter bereuen.“

    *

    Sam Higgins hatte die Stadt beobachtet. Jetzt war Mitternacht vorbei und die letzten Lichter waren in Buckeye längst erloschen. In dem Banditen war die kalte Entschlossenheit, sich ein Pferd zu besorgen, sich Waffen zu beschaffen und sich sein Geld zurückzuholen.
    Er war vorsichtig. Und er vermutete, dass man in der Stadt damit rechnete, dass er zurückkehrte. Also würde man ihn erwarten. Aber so einfach wollte er es den Leuten in Buckeye nicht machen. Sam Higgins war gewiss nicht besonders intelligent. Aber die Erfahrungen seines Lebens außerhalb von Recht und Ordnung hatten ihn hellsichtig und gerissen werden lassen.
    Im Schutz von Büschen, Bäumen und Schuppen näherte er sich der Stadt. Er kletterte über einen Zaun und stand im Hof eines Wohnhauses. Die Hintertür war abgesperrt oder verriegelt. Linkerhand war ein Schuppen. Die Tür ließ sich öffnen. Etwas Sternenlicht sickerte ins Innere. Die Augen des Banditen passten sich den schlechten

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