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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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loswerden.“
    „Er muss doch einen Grund haben, wenn er dich jagt.“
    „Ich kenne den Hombre nicht“, versetzte Sam Higgins ausweichend. Und eindringlich fügte er hinzu: „Tausend Dollar, Beddart. Ein stattlicher Preis für ein Stück Blei, meinst du nicht?“
    „Wann gibst du mir das Geld?“
    „Morgen Früh.“
    Set Beddart senkte das Gewehr. „Wehe dir, wenn du versuchst, mich hereinzulegen“, gab er warnend zu verstehen.
    Wieder einmal griff der Satan nach einem Päckchen Karten, um es für ein höllisches Spiel zu mischen.

    *

    Es war Mittagszeit. Am Morgen hatte es zu regnen begonnen. Warren Elliott war bis auf die Haut durchnässt. Der Boden, über den er ritt, war aufgeweicht. Er benutzte die Poststraße. Meistens verlief sie direkt am Fluss entlang, oft aber führte sie um Hügel und Felsen herum, zwischen die sich der Centennial Wash sein Bett gegraben hatte. Schlamm spritzte, wenn das Pferd auftrat. Wasser tropfte von Warren Elliotts Hutkrempe. Das Gras zu beiden Seiten des Flusses und die Blätter der Büsche und Bäume schienen ein satteres Grün angenommen zu haben.
    Es war schwül. Von den Weiden sowie aus Buschgruppen und Wäldern stieg weiß der Wasserdampf in die Höhe. Der Westwind trieb tief hängende, graue Regenwolken nach Osten. Die Sonne war an diesem Tag noch nicht durchgebrochen.
    Warren Elliott ließ das Pferd im Schritt gehen. Er ritt hellwach und seine Augen waren unablässig in Bewegung. Sein Blick schweifte über die Anhöhen hinweg, bohrte sich in die Einschnitte zwischen den Hügeln, tastete Busch- und Baumgruppen ab. Er ging davon aus, dass Sam Higgins irgendwo lauerte, um den lästigen Verfolger – den er sicherlich nach wie vor auf seiner Spur vermutete -, mit Pulverdampf und Blei von seiner Fährte zu fegen.
    Die Schmerzen von den Schlägen, die er in Buckeye einstecken musste, waren erträglich. Die Platzwunden in seinem Gesicht waren verharscht.
    Vor Warren Elliott bohrte sich der Fluss zwischen zwei Hügel. Der Weg – es handelte sich lediglich um zwei schmale Fahrspuren, zwischen denen Gras und Unkraut wuchsen -, bog nach Westen ab, um einen der Hügel zu umrunden. Warren Elliott zügelte das Pferd und überlegte, ob er den erneuten Umweg auf der Poststraße in Kauf nehmen oder am Fluss entlang durch die Hügellücke reiten sollte. Er entschloss sich für die Hügellücke. In dem Moment, als er anritt, peitschte ein Schuss. Er verspürte einen schmerzhaften Stich im linken Oberarm.
    Das letzte Echo der Detonation war noch nicht verklungen, als Warren Elliott schon reagierte. Rücksichtslos drosch er dem Rotfuchs die Sporen die Flanken. Ein zweiter Schuss krachte, verfehlte ihn aber.
    Der Mann aus Gila Bend jagte nach Westen. Er lag fast auf dem Hals des Pferdes und stieß schrille Schreie aus, um das Letzte aus dem Rotfuchs herauszuholen. Er sprengte etwa dreihundert Yards im halsbrecherischen Galopp dahin, dann bog er nach Norden ab. Im Schutze einer Gruppe von Büschen hielt er an und saß ab. Die Winchester flirrte aus dem Scabbard, entschlossen hebelte Warren Elliott eine Patrone in die Patronenkammer. Ihm war klar, dass ihm vorhin nur die Bewegung des Pferdes, als er es antrieb, das Leben rettete. Und er war sich sicher, dass es sich bei dem Heckenschützen um Sam Higgins handelte.
    Eine fast triumphale Genugtuung durchflutete Warren Elliott. Er hatte den Banditen eingeholt.
    Am Rand der Buschgruppe bog er das Zweigwerk ein wenig auseinander und sicherte in die Richtung, aus der er gekommen war. Von dem Schützen war nichts zu sehen.
    Ein mitleidloser Zug hatte sich Bahn in Warren Elliotts Miene gebrochen. Seine Augen blickten hart wie Stahl. Sein Verstand arbeitete präzise. Ihn erfüllte das grimmige und ungeduldige Verlangen, Sam Higgins in seine Gewalt zu bekommen. Der Gedanke, dass ihm der Bandit etwas über Barrys Schicksal sagen konnte, grenzte fast schon an Besessenheit.
    Hier, in dieser Buschgruppe, konnte er nicht bleiben. Er war angeschlagen und nicht vollwertig. Die Kugel hatte seinen Oberarm durchschlagen, aus den beiden Wunden pulsierte Blut. Warm spürte er es auf der Haut. Der Schmerz war stechend und trieb ihm die Tränen in die Augen.
    Warren Elliott sah sich um. Außer einigen Büschen und hüfthohen Felsbrocken gab es in seiner Nähe keine Deckung. Er beobachtete wieder den Hügelkamm, auf dem sich der heimtückische Schütze postiert hatte.
    Warren Elliott trat vor die Büsche und spurtete sogleich los. Haken schlagend wie ein Hase

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