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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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sein“, dehnte der Bärtige bei der Haustür. „Was willst du?“ Seine Stimme klang wie fernes Donnergrollen.
    „Ich habe seit mehreren Tagen keine anständige Mahlzeit mehr zwischen die Zähne bekommen. Bei euch sah ich aus dem Kamin Rauch steigen. Und ich dachte …“
    „Wirst du verfolgt? Woher kommst du, wohin willst du? Nenn mir deinen Namen.“
    „Ich heiße McAllister. Ich komme von Phönix herüber und möchte nach Bradford Well. Nein, ich werde nicht verfolgt. Warum fragst du?“
    Der Bärtige ging nicht auf diese letzte Frage ein. „Was treibt dich nach Bradford Well? Dort oben liegt der Hund begraben. Warum benutzt du nicht die Postkutschenstraße?“
    „Ich war noch nie in der Gegend und kenne mich nicht aus. Wo bin ich hier gelandet?“
    „Auf der Beddart Ranch. Ich bin Bud Beddart, der dort beim Stall ist Allan Beddart, und der Mann, der durch das Fenster auf dich zielt, ist unser Bruder Rich. Es ist in Ordnung, McAllister. Du kannst mit uns essen.“
    Der Gewehrlauf verschwand aus dem Fenster. Sam Higgins trieb das Pferd an, ritt bis zu dem von Hitze und Regen verkrümmten Holm und saß ab. Die Brüder waren alles andere als Vertrauen erweckend. Sie beobachteten und belauerten jeden Handgriff Higgins’. Der Bandit band das Pferd an die Querstange, zog das Gewehr aus dem Scabbard und ging sattelsteif zum Haus. Bud Beddart, an dem er vorbei musste, vollführte eine einladende Handbewegung und grinste – ein Grinsen, das seine Augen nicht erreichte. Sein Blick strafte die folgenden Worte Lügen. „Hereinspaziert, McAllister“, sagte er. „Wir legen hier in ziemlicher Abgeschiedenheit und freuen uns über jede Abwechslung. Wenn du aus Phönix kommst, dann wirst du uns sicher eine Menge Neuigkeiten erzählen können.“
    Sam Higgins betrat das Haus. In der Küche erwartete ihn Rich Beddart. Er hatte sich das Gewehr auf die Schulter gelegt und hielt es am Lauf fest. Der Bursche fixierte Sam Higgins mit einer Mischung aus Heimtücke und Neugierde. Es roch nach bratendem Fleisch. Der Raum war mit primitivem, größtenteils selbst gefertigtem Mobiliar ausgestattet. Um einen grob zusammengezimmerten Tisch standen vier Stühle.
    „Es gibt noch einen vierten Beddart“, begrüßte ihn Rich Beddart. „Unser großer Bruder ist heute Früh nach Gillespie gefahren, um ein paar Dinge zu holen, die wir hier notwendig benötigen.“
    „Aha“, erwiderte Sam Higgins. „Ich gehe sicherlich recht in der Annahme, dass ihr hier am Fluss Rinder züchtet.“
    Rich Beddart schoss seinem Bruder Bud, der hinter Sam Higgins die Küche betrat, einen schnellen Blick zu, dann nickte er und antwortete: „Ja, wir züchten Rinder. Setz dich an den Tisch, McAllister. Das Essen ist gleich fertig.“
    Higgins ließ sich nieder. Bud Beddart setzte sich zu ihm an den Tisch. Jetzt kam auch Allan Beddart herein, und auch er nahm am Tisch Platz. Rich Beddart brachte vier hölzerne Löffel, dann stellte er die große Pfanne in die Tischmitte, in der ein Pampf aus roten Bohnen, Kartoffeln und Fleischbrocken dampfte.
    Immer wieder streiften die Brüder das Gesicht mit unverhohlenen, einschätzenden Blicken. Der Bandit aß mit gesundem Appetit. Nach dem Essen stellte Rich Beddart eine Flasche Whisky und vier verbeulte Zinnbecher auf den Tisch. Sie drehten sich Zigaretten und rauchten. Bud Beddart musterte Sam Higgins unter halb gesenkten Lider hervor, zog an der Zigarette, stieß den Rauch durch die Nase aus und sagte: „Nun erzähl mal, was sich in letzter Zeit in Phönix zugetragen hat.“
    In dem Moment sickerte das Rumpeln eines Fuhrwerks heran. Rich Beddart knurrte: „Das wird Set sein, der aus Gillespie zurückkehrt.“ Der Bursche erhob sich und stampfte nach draußen.
    „Es gibt nicht viel Neues“, erklärte Sam Higgins. „Geronimo führt mit seiner Chiricahuabande die Armee nach wie vor an der Nase herum. Südlich von Gila Bend wurde eine Ranch überfallen. Der Rancher und seine Frau wurden ermordet, den dreijährigen Jungen haben die Banditen entführt.“
    „Waren es Apachen?“, fragte Bud Beddart.
    Higgins zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Es ist allerdings nicht auszuschließen.“
    „Kaum“, mischte sich Allan Beddart in das Gespräch ein. „Geronimo und seine Jungs treiben sich südlich und südwestlich von Tucson herum, oder sie machen die Sierra Madre im Nordosten der mexikanischen Provinz Sonora unsicher.“
    Das Rumpeln des Fuhrwerks war jetzt ganz deutlich zu vernehmen. Das Quietschen der

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