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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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den U.S. Marshal zu informieren. Das Recht des Stärkeren ist passé.“
    „Ich werde Big Charles bezüglich des Standpunkts in Kenntnis setzen, den du plötzlich vertrittst, Boyd.“
    „Ja, tu das. Und bestelle ihm von mir, dass die Gesetze auch für ihn gelten.“
    Will Boyd schwang herum und verließ das Ranch Office. Er band sein Pferd vom Holm los und schwang sich in den Sattel. Jesse Willard stand jetzt am Fenster seines Büros und beobachtete ihn. Seine Mundwinkel waren spöttisch nach unten gezogen.
    Nachdem der Deputy vom Ranchhof geritten war, ging Willard in die Mannschaftsunterkunft. An einem runden Tisch im Vorraum saßen zwei Männer, einer von ihnen war Sam Higgins. Bei dem anderen handelte es sich um Jim Strother, der vor zwei Stunden auf der C.W. eingetroffen war. Die beiden würfelten.
    Jesse Willard sagte: „Ich habe Arbeit für euch.“
    Higgins und Strother starrten ihn an. Strother war ein hagerer Bursche mit eingefallenem Gesicht. Es war dreiunddreißig Jahre alt. Dichte, braune Haare verdeckten seine Ohren und fielen ihm in den Nacken. Die Niedertracht stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Will Boyd ist auf dem Weg zum Coyote Peak, um drei Reiter der Ranch zu verhaften. Er darf nicht bei dem Berg ankommen.“
    „Wer ist Will Boyd?“, erkundigte sich Jim Strother.
    „Der Deputy Sheriff“, antwortete Sam Higgins. „Wo finden wir den Coyote Peak?“
    „Ihr braucht gar nicht bis zu dem Berg reiten“, versetzte Willard. „Folgt Boyd einfach. Er wird den kürzesten Weg nehmen, und der führt am Fluss entlang. Und wenn ihr ihn einholt …“ Willard hob die Rechte und schnippte mit Daumen und Zeigefinger, dass es knallte.
    Higgins und Strother erhoben sich. Zehn Minuten später galoppierten sie von der Ranch. Hart trieben sie die Pferde an. Und schon nach drei Meilen sahen sie den Reiter, als er über eine Anhöhe zog.
    „Das ist er!“, schrie Sam Higgins und der Reitwind riss ihm die Worte von den Lippen. „Wir überholen ihn in einem weiten Bogen und lauern ihm auf.“
    Jim Strother hob zum Zeichen dafür, dass er verstanden hatte, die linke Hand. Sie zerrten die Pferde nach links und verließen den Fluss, ritten zwischen die Hügel und schlugen wieder die alte Richtung ein. Zehn Minuten lang stoben sie im gestreckten Galopp dahin, dann kehrten sie zum Bouse Wash zurück. Das Ufergebüsch eignete sich hervorragend für einen Hinterhalt. Die beiden Banditen warteten im Schutz des dicht ineinander verflochtenen Gestrüpps. Die Pferde standen hinter dem Buschgürtel auf dem Ufersaum.
    Es dauerte nicht lange, dann erschien der Deputy. Er ließ das Pferd im Schritt gehen. Die Winchester hielt er mit der linken Hand am Kolbenhals fest, sie stand mit der Kolbenplatte auf seinem Oberschenkel.
    Will Boyd hatte sich entschieden. Er wollte nicht länger eine Marionette Charles Woodwards sein. In den vergangenen Monaten und Jahren hatte er sich blind und taub gestellt. Nie lieferte er Beweise, die ausgereicht hätten, um den despotischen, unduldsamen Ranchboss anzuklagen. Den Menschen in Bradford Well hatte er die ganze Zeit über etwas vorgespielt. Damit sollte Schluss sein. Der Mord an Rock Warner hatte ihn wachgerüttelt.
    Der Deputy war nicht dumm. Die jähe Bereitschaft des Vormanns, ihm zu verraten, wo die drei Cowboys als Herdenwache eingesetzt waren, hatte ihn misstrauisch gemacht. Immer wieder schaute er sich um, des Öfteren zügelte er das Pferd, um zu lauschen. Die Furcht vor Jesse Willard, die ihn immer wieder beschlich, versuchte er zu verdrängen. Es gelang ihm nicht. Es war eine nüchterne, logische Angst, die aus dem Wissen geboren war, dass Big Charles niemand in seinem Umfeld duldete, der sich seinen Machenschaften widersetzte.
    Will Boyd hatte keine Ahnung, dass ihn bereits ein kaltes Auge über Kimme und Korn einer Winchester anstarrte. Plötzlich erhielt er einen knallharten Schlag gegen die Brust, sie drohte in einem Feuersturm zu zerplatzen, jäh riss sein Denken und er stürzte rücklings vom Pferd. Das Tier machte noch einige Schritte, als es stand warf es den Kopf in den Nacken und wieherte.
    Die Detonation war verhallt. Higgins senkte das Gewehr und schaute seinen Kumpan an. „Prächtiger Schuss, wie?“
    „Kann man wohl sagen“, versetzte Jim Strother grinsend.
    Sie gingen zu ihren Pferden, Higgins rammte das Gewehr in den Scabbard, sie banden die Tiere los und saßen auf. Bei der reglosen Gestalt zügelten sie. Ohne die Spur einer Gemütsregung starrten sie auf

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