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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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zuerst zu mir gekommen.“
    „Vielleicht war er zu stolz dazu. Wer weiß es denn? Möglichweise solltest du nicht erfahren, dass ihm das Wasser bis zum Hals stand.“
    „Sollte Barry tot sein, bin ich Erbe der Ranch“, murmelte Warren Elliott. „Unabhängig davon, Irving: Ich werde das Darlehen ablösen. Und somit wird kein Grund mehr bestehen, die Ranch zu versteigern. Noch heute gehe ich zur Bank und spreche mit Rich Butler, dem Bankier. Vielleicht ist eine vorzeitige Ablösung der Schuld möglich. Wenn nicht, bezahle ich die anfallenden Zinsen, und wenn die Hypothek fällig wird, blättere ich Butler die dreitausend Dollar auf den Tisch.“
    Warren Elliott erhob sich.
    „Natürlich gebe ich die Suche nach Barry nicht auf. Und wenn es mir gelingt, ihn nach Gila Bend zurückzubringen, werde ich alles tun, um für ihn die Ranch zu erhalten.“
    „Du bist kein Rancher, schon gar kein Pferdezüchter!“, bemerkte Irving Langdon.
    „Es gibt Leute, die sich darauf verstehen“, versetzte Warren Elliott. „Du reitest ja auch nicht selbst hinter deinen Kuhschwänzen her. – Wenn du Pferde brauchst, dann verkaufe ich dir Tiere meines Bruders. Du hast sozusagen das Vorkaufsrecht. Ansonsten beauftrage ich Dermitt, den Viehhändler, mit dem Verkauf.“
    „Tu das, Warren.“ Das Gesicht Langdons hatte sich verschlossen. Von ihm ging nicht mehr die Spur von Freundlichkeit aus. Es war schon fast Feindschaft, die er verströmte. Warren Elliott verspürte es ganz deutlich. „Ich brauche keine Pferde. Allerdings werde ich dir den Einsatz meiner drei Reiter auf der Ranch deines Bruders in Rechnung stellen müssen. Ich habe nämlich nichts zu verschenken.“
    „Das ist in Ordnung, Irving. Du weißt jetzt Bescheid. Darum bin ich zu dir gekommen. Ich wollte dir nur klar machen, dass du die Elliott-Ranch vergessen kannst, solange ich nicht weiß, was aus Barry geworden ist.“
    Warren Elliott tippte mit dem Zeigefinger seiner Rechten an die Hutkrempe, dann verließ er die Halle.
    Irving Langdon stürzte den Bourbon, den er sich eingeschenkt hatte, in sich hinein, ruckte hoch und ging zum Fenster. Draußen schwang sich gerade Warren Elliott in den Sattel. Langdon beobachtete ihn mit einem gehässigen Ausdruck in den Augen. Als Elliott vom Ranchhof ritt, machte Langdon kehrt, nahm das Glas, dass Warren Elliott nicht angerührt hatte, und trank es ebenfalls mit einem Zug leer. Die scharfe Flüssigkeit brannte in seiner Speiseröhre. Der Rancher hüstelte. Gedankenvoll starrte er auf einen unbestimmten Punkt im Raum. Es waren unheilvolle Gedanken, die er wälzte …

    *

    Rich Butler war ein Mann Mitte vierzig, der eindeutig zu schwer war. Er war mittelgroß, wog aber gut und gerne zweihundert Pfund. Der Bankier war nervös, sein Gesicht glänzte schweißig.
    Zwischen ihm und Warren Elliott befand sich der protzige Schreibtisch Butlers. Vor Warren Elliott lag ein Darlehensvertrag. Er trug die Unterschrift seines Bruders und war ein knappes halbes Jahr alt.
    „Wofür benötigte mein Bruder das Geld?“, fragte Warren Elliott.
    „Ich habe ihn nicht gefragt?“, antwortete der dicke Bankier und tupfte sich mit einem weißen Taschentuch den Schweiß aus den Augenhöhlen. „Diese Hitze bringt mich um“, murmelte er, als wollte er ablenken. „Seit Wochen warten wir auf Regen …“
    Warren Elliott starrte auf die Unterschrift, und er fragte sich, ob dieser Vertrag echt war. Es wollte ihm einfach nicht einleuchten, dass sich sein Bruder an die Bank gewandt hatte, um ein Darlehen aufzunehmen. Sicher, die Ranch warf noch zu wenig ab, um damit reich werden zu können. Aber Nelson hatte ihm, Warren Elliott, gegenüber immer versichert, dass die Erträge ausreichten, um sich und seine Familie über Wasser zu halten.
    „Kann ich das Darlehen vorzeitig zurückzahlen?“, fragte Warren Elliott.
    Der Bankier wich seinem forschenden Blick aus. „Die vertragliche Laufzeit beträgt ein Jahr.“
    „Das heißt, eine vorzeitige Tilgung ist nicht möglich. Auch gut. Ich werde also die Zinszahlungen leisten und die Schuld in einem halben Jahr begleichen. Mein Bruder müsste doch eine Abschrift des Darlehensvertrages besitzen.“
    „Natürlich.“
    „Gut. Ich werde danach suchen.“ Warren Elliott erhob sich. „Vielen Dank, Mr. Butler.“
    Warren Elliott begab sich zum Viehhändler und beauftragte ihn mit dem Verkauf der Pferde seines Bruders. Dann nahm er noch einmal den Weg zur Ranch seines Bruders unter die Hufe seines Pferdes.
    Als er in

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