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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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gerissen zwischen Gegenwart und Vergangenheit packte er seine Satteltaschen, stülpte sich den Hut auf den Kopf, nahm das Gewehr und verließ das Zimmer. An der Rezeption beglich er seine Rechnung, dann holte er sein Pferd und ritt zum Haus Will Boyds, in dem Alice Warner mit ihren Kindern und auch die anderen Siedler vorübergehend Unterschlupf gefunden hatten.
    Er stand Alice Warner gegenüber. Ihr Blick war unergründlich, sie sagte: „Hal hat es mir schon gesagt, Warren. Sie wollen nach Gila Bend zurückkehren.“
    Warren Elliott nickte. „Mir bleibt nichts anderes übrig, denn ich weiß nicht, wohin sich Dave Lewis gewandt hat. Es ist schlimm, allerdings nicht zu ändern. Ich hoffe, dass Lewis irgendwann wieder in Erscheinung tritt. Und dann habe ich vielleicht wieder an Anfang einer Fährte.“
    „Ich werde die Farm nicht aufgeben“, erklärte die Frau. „Taylor, Howard und Swanson wollen mir zur Hand gehen. Sollten Sie wieder einmal in die Gegend kommen, Warren, dann besuchen sie uns. Sie sind immer willkommen. Ich …“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Warren Elliott ahnte den Grund. Der Abschied war für Alice hart. Er legte ihr beide Hände auf die Schultern. „Das Leben geht weiter, Alice, und die Zeit heilt Wunden. Sie schaffen es, denn Sie sind eine starke Frau. Ihre Kinder werden eines Tages stolz auf ihre Mutter sein. Was mich anbetrifft – nun, ich denke, dass ich irgendwann ganz sicher wieder zum Bouse Wash komme. Und dann klopfe ich an Ihre Tür.“
    „Ist das ein Versprechen?“, fragte Alice leise und schaute ihm geradezu flehend in die Augen.
    Warren Elliott nickte. Dann wandte er sich schnell ab, stieg auf den Rotfuchs und ritt davon.

    *

    Drei Tage später, es war Abend und schon dunkel, traf Warren Elliott in Gila Bend ein. Er brachte den Rotfuchs in den Stall, versorgte ihn, und wenig später betrat er seine Wohnung. Abgestandene Luft empfing ihn und er öffnete ein Fenster. Er warf in der Küche die Satteltaschen auf den Tisch, legte das Gewehr daneben, dann zog er sich die verschwitzten und verstaubten Klamotten aus, und eine Viertelstunde später verließ er sauber gekleidet sein Haus, um im Saloon etwas zu essen.
    Im Schankraum saßen einige Bekannte. Dale Roberts, der Deputy Sheriff, stand am Tresen und hielt einen Krug Bier in der linken Hand.
    Warren Elliott wurde angestarrt. Überraschung prägte die Gesichter. Einer stieß hervor: „Warren, du bist zurück! Konntest du Barry finden? Wo ist der Junge?“
    Warren Elliott stellte sich neben Dale Roberts an den Schanktisch, bestellte beim Keeper ein Bier und drehte sich dann herum. „Ich weiß nichts über meinen Neffen. Drei der Banditen, die ihn entführt haben, starben, ehe sie sprechen konnten. Der vierte, der Schlimmste von ihnen, ist mir entkommen.“
    Sekundenlang herrschte betroffenes Schweigen.
    „Hast du die Kerle getötet?“, fragte nach einiger Zeit der Deputy.
    „Einen von ihnen.“ Warren Elliott zuckte mit den Schultern. „Ich war am Bouse Wash, in der Nähe von Bradford Well. Dort herrschte Krieg zwischen einer Großranch und den Siedlern. Sam Higgins und Jim Strother fielen diesem Krieg zum Opfer. Dave Lewis entkam.“
    „Und du hast gar nichts über das Schicksal des Jungen erfahren?“, vergewisserte sich Dale Roberts noch einmal.
    „Die Banditen haben bestritten, meinen Bruder und Joan ermordet sowie Barry entführt zu haben. Aber wer gibt schon ein solches Verbrechen zu?“
    Dale Roberts nagte an seiner Unterlippe. „Einen schlüssigen Beweis, dass sie es waren, gibt es nicht“, murmelte der Deputy dann.
    Warren Elliott runzelte die Stirn. „Was willst du damit zum Ausdruck bringen?“
    „Außer ein paar Hufspuren gibt es nichts, was die Vermutung, dass Lewis und seine Bande die Mörder und Kidnapper sind, untermauert.“
    „Ich habe einen Mann namens Brewster gesprochen. Er ritt mit dem Aufgebot aus Hickiwan, wo die Bande die Bank überfallen und den Kassier niedergeschossen hat. Das Aufgebot war auf der Ranch meines Bruders. Nelson erzählte dem Deputy Sheriff, der die Posse führte, von den Banditen und davon, dass er sie von der Ranch gejagt hat. Die Schufte sind umgekehrt, um sich dafür zu rächen. Wer sonst sollte das Verbrechen begangen haben?“
    „Wahrscheinlich hast du recht“, murmelte Dale Roberts, dann wechselte er das Thema und sagte: „Irving Langdon war bei mir und beim Friedensrichter. Er möchte, dass die Ranch deines Bruders versteigert wird. Bei der Bank besteht

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