Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
hatte. Er war und blieb verschwunden.“
„Wer hat die Ranch meines Bruders angezündet?“
„Wir wissen es nicht.“
Warren Elliott überlegte, ob es seinerseits noch Fragen gab, ihm fiel aber nichts mehr ein, was ihm die drei Weidereiter eventuell beantworten hätten können. „Na schön. Ich weiß nicht, ob ihr die Wahrheit sprecht. Verschwindet! Ein kleiner Fußmarsch zu eurem Weidecamp wird euch sicher nicht schaden und kühlt vielleicht eure überhitzten Gemüter ein wenig ab. Vorwärts, Leute, schwingt die Hufe! Ihr habt mich sowieso schon viel zu lange aufgehalten.“
„Du kannst uns doch nicht die Pferde …“
Ein Schuss dröhnte. Ty Dooleys Worte gingen in dem peitschenden Knall unter, der heranstieß. Warren Elliott erhielt einen fürchterlichen Schlag gegen den Rücken, sein letzter Gedanke war, dass er nun Barry wohl niemals mehr finden würde, dann brach er zusammen, eine schwarze Wolke schlug über ihm zusammen und die Welt versank in absoluter Finsternis.
Ty Dooley spuckte aus, sein Gesicht zeigte nicht die Spur einer Gemütsregung, als er hervorstieß: „Jetzt schmort er in der Hölle, der Narr. Es ist niemals gut, sich mit Irving Langdon anzulegen.“
Auf einem Hügelrücken erschien ein Reiter. Ohne sein Pferd zu parieren trieb er es den Abhang hinunter und näherte sich den drei Cowboys und der reglosen Gestalt am Boden. Dooley, Benson und Hagare holten ihre Waffen.
Zwei Minuten später war der Reiter heran. Es war ein etwa vierzigjähriger Mann mit dunklen Haaren und einem eingefallenen Gesicht. Seine dunklen Augen lagen in tiefen Höhlen. In seinen Mundwinkeln hatte sich ein brutaler Zug festgesetzt. Er nickte den drei Cowboys zu, ließ sich aus dem Sattel gleiten und beugte sich über Warren Elliott. Im nächsten Moment richtete er sich wieder auf, zog den Revolver und knurrte: „Er lebt noch, und ich bin überzeugt davon, dass er an meiner Kugel zugrunde gehen würde. Aber ich gehe lieber auf Nummer sicher.“
Er richtete die Waffe auf Warren Elliotts Kopf und spannte den Hahn.
In dem Moment jagte aus einer Hügellücke auf der anderen Seite der Senke ein Reiter. Im vollen Galopp eröffnete er das Feuer auf die vier Kerle, die um Warren Elliott herumstanden. Walt Benson knirschte: „Das ist der Deputy. Zur Hölle mit ihm! Wir sollten verduften.“
Als wären die letzten Worte ein Kommando gewesen, rannten die Weidereiter zu ihren Pferden, warfen sich in die Sättel und spornten die Tiere an. Der düstere Bursche, der den Revolver auf Warren Elliott gerichtet hielt, zögerte noch etwas, als aber der Deputy erneut einige Kugeln über seinen Kopf hinweg jagte, holsterte er den Sechsschüsser, schwang sich auf sein Pferd und zwang das Tier mit den scharfen Sporen und schrillen Schreien in einen raumgreifenden Galopp.
Der Tod, der schon mit gebieterischer Hand nach Warren Elliott gegriffen hatte, zog die knöcherne Klaue noch einmal zurück.
Bei Warren Elliott sprang Dale Roberts vom Pferd, ging bei dem wie tot Daliegenden auf das linke Knie nieder, untersuchte ihn kurz und murmelte: „Das sieht ganz und gar nicht gut aus. Ob du den Transport in die Stadt überstehst ist fraglich. Aber ich kann dich nicht liegen lassen, um Hilfe zu holen. Sicher würden die Kerle zurückkehren, um dir den Rest zu geben.“
Der Deputy schaute in die Richtung, in der die vier Reiter über eine Anhöhe aus seinem Blickfeld verschwunden waren. Die Hufschläge wurden schnell leiser. Schließlich machte er sich daran, Warren Elliott notdürftig zu versorgen. Wichtig war es ihm vor allem, die Blutung zu stillen. Danach baute er eine Schleppbahre, die er am Sattel des Rotfuchses befestigte.
Dale Roberts konnte nicht schnell reiten, denn das Gelände war unwegsam und die harten Erschütterungen hätten Warren Elliott sicherlich umgebracht, ehe sie auch nur in die Nähe der Stadt gekommen wären.
Die Sonne stand senkrecht über ihnen, die Hitze war mörderisch. Einmal stieg der Deputy ab und flößte dem Besinnungslosen etwas Wasser zwischen die trockenen, rissigen Lippen. Bei dieser Gelegenheit konnte er sich davon überzeugen, dass Warren Elliott noch lebte.
Nach zwei Stunden erreichte der Deputy die Stadt. Menschen folgten ihm. Er ritt sofort zum Haus von Doc Bellows. Immer mehr Neugierige rotteten sich auf der Straße zusammen. Gemurmel erhob sich. Warren Elliott wurde ins Haus getragen.
„Willst du uns nicht endlich aufklären, was geschehen ist, Deputy?“, schrie eine Frau schrill.
„Ja,
Weitere Kostenlose Bücher