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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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die Elliott-Ranch grenzte direkt an sein Gebiet, außerdem würde seinen Rindern ein weiterer wichtiger Zugang zum Creek eröffnet.
    Der Großrancher wollte die Ranch unter allen Umständen, nachdem Nelson Elliott und seine Frau tot waren und der Junge spurlos verschwunden war.
    Ty Dooley, Walt Benson und James Hagare hatte er für alle Fälle in der Nähe der Ranch postiert, denn er machte nicht den Fehler, Warren Elliott zu unterschätzen.
    Der Vormann setzte sich in Bewegung und näherte sich dem Haus des Arztes von der Rückseite. In einem kleinen, flachen Anbau hatte Doc Bellows zwei Krankenzimmer eingerichtet, für Patienten, die er wegen ihrer Erkrankung in seine Obhut nehmen musste.
    Lee Garnett flankte über einen nicht ganz hüfthohen Staketenzaun und landete in einem Gemüsebeet. Geduckt pirschte er auf den Anbau zu, dessen rückwärtige Wand zwei Fenster aufwies. Beide waren einige Zoll in die Höhe geschoben, um frische Luft in die dahinterliegenden Räume zu lassen.
    Der Vormann sicherte um sich. Seine Rechte umklammerte den Knauf des Revolvers. Leise klirrten die Radsporen an seinen Stiefeln. Manchmal knarrte das Stiefelleder.
    Garnett erreichte eines der Fenster, spähte ins Innere des Raumes und sah, dass beide Betten, die neben einem Schrank und zwei Nachttischen das Mobiliar bildeten, leer waren. Er glitt zum anderen Fenster. Zufrieden registrierte er, dass in einem der Betten Warren Elliott lag. Er hatte die Augen geschlossen. Sein Gesicht war bleich, wie das Gesicht eines Toten. Lee Garnett schob das Fenster etwas nach oben. Das Holz des Rahmens knirschte kaum vernehmbar in der Führung. Garnett zog den Revolver, spannte ihn und …
    „Ich habe es mir doch fast gedacht!“, ertönte eine Stimme, die die Härte von Stahl aufwies. Es knackte metallisch, als der Hahn eines Revolvers in die Feuerrast gezogen wurde.
    Lee Garnett erschrak bis in seinen Kern, erstarrte für die Spanne zweier Lidschläge, dann aber verzerrte sich sein Mund, in seinen Augen erschien eine böse Flamme, er wirbelte geduckt herum, sah Deputy Sheriff Dale Roberts bei einem mannshohen Busch stehen, ließ sich auf die Knie fallen und feuerte.
    Im selben Moment schoss auch der Deputy. Die Detonationen verschmolzen zu einem donnernden Knall, der wie eine Botschaft von Untergang und Tod durch die Stadt stieß und die Menschen veranlasste, in ihrer Arbeit innezuhalten und zu lauschen.
    Garnetts Kugel streifte den Deputy am Oberarm und zog eine brennende Spur über die Haut. Der Vormann aber bekam das Geschoss aus der Waffe Dale Roberts’ in die Schulter. Die Wucht des Treffers riss ihn halb herum, der Schmerz ließ ihn aufschreien, und zugleich kam das Begreifen, dass er nur verlieren konnte, wenn er den Kampf fortsetzte.
    Die Erkenntnis fuhr ihm wie ein Blitz in den Verstand und riss ihn trotz der vehementen Schmerzen in der Schulter hoch. Er warf sich herum und rannte, Haken schlagend wie ein Hase, zu dem Zaun, trampelte dabei Salat und anderes Gemüse nieder, stieß sich ab und hechtete über den Zaun hinweg.
    Der Deputy, der auf ihn gezielt hatte, brachte es nicht über sich, Lee Garnett in den Rücken zu schießen.
    Bei dem Vormann eskalierte der Schmerz, als er am Boden landete. Schwindelgefühl erfasste ihn, vor seinen Augen drehte sich alles. Der Schrei, der sich in seiner Brust hochkämpfte, erstickte in der Kehle und kam nur als gequältes Ächzen über seine Lippen. Er hatte den Revolver verloren. Seine Finger verkrallten sich im Boden. Seine Augen füllten sich mit Tränen des Schmerzes, und sekundenlang war er nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen und sich zu bewegen. Sein Atem ging stoßweise, und wie ein Schwall eiskaltes Wasser kam die Furcht vor Dale Roberts.
    Sie trieb ihn hoch, er taumelte zu seinem Pferd, band es los, stellte den linken Fuß in den Steigbügel, griff mit beiden Händen nach dem Sattelhorn und zog sich stöhnend und gurgelnd in den Sattel.
    Jenseits des Zaunes tauchte Dale Roberts auf. Sein Hemd war am Oberarm, wo ihn das Projektil gestreift hatte, blutgetränkt. „Gib auf, Garnett!“ Der Deputy zielte über den Zaun hinweg auf den Vormann.
    Lee Garnett griff nach dem Gewehr. Die Waffe flirrte aus dem Scabbard, Garnett repetierte. Dale Roberts zögerte nicht länger. Die Waffe in seiner Faust brüllte auf. Als hätte ihn die Faust des Satans getroffen stürzte der Vormann vom Pferd und blieb bäuchlings liegen. Das Tier tänzelte nervös zur Seite, warf den Kopf in die Höhe und

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