Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
entgegen. »Alicia DeVries«, setzte sie hinzu.
    »Tannis Cateau«, erwiderte ihr Gegenüber. Sie ergriff die Hand, die Alicia ihr reichte, und drückte sie, doch dabei ließ sie erkennbar ein wenig Vorsicht walten. Damit bestätigte sie zugleich Alicias Verdacht, ihr Gegenüber sei auf einer Welt aufgewachsen, auf der deutlich höhere Schwerkraft herrschte - und besitze auch entsprechend leistungsfähige Muskeln.
    »Angesichts der Tatsache, dass Sie und ich die einzigen Personen auf diesem ganzen Platz sind, die die Uniform des Kaders tragen, führt mich mein immenser Intellekt zu der Mutmaßung, jemand habe Sie hierhergeschickt, um mich abzuholen.«
    »Ihre Fähigkeit, Schlussfolgerungen zu ziehen, versetzt mich in Ehrfurcht«, stimmte Cateau ihr zu und grinste breit. »Kommen Sie, wir holen Ihre Ausrüstung.«
    »So weise mir den Weg, o ortskundiger Führer«, forderte Alicia sie auf.
    »Es freut mich, Sie zu sehen, DeVries«, sagte Captain Madison Alwyn, als Alicia von First Sergeant Pamela Yussuf in sein Büro begleitet wurde.
    Der Befehlshaber der Charlie-Kompanie im Dritten Bataillon des Zweiten Regiments aus der fünften Brigade des Imperialen Kaders war mindestens fünfzehn Zentimeter größer als Alicia, sodass er fast zwei Meter maß. Zudem war er sehr, sehr schwarz. Seinen Akzent konnte Alicia nicht einordnen, doch die Menschheit hatte in den vergangenen sieben oder acht Jahrhunderten eine fast unüberschaubare Anzahl an Planeten kolonisiert, und auf fast allen hatte sich ein eigener Akzent oder gar Dialekt entwickelt.
    Die gleiche Vielzahl planetarer Lebensräume hatte auch die der menschlichen Spezies eigenen Variationen der Hautpigmentierung und andere von den vorherrschenden Umweltbedingungen abhängigen Differenzierungen aufrechterhalten, teilweise sogar noch deutlich intensiviert. Zudem hatten sich natürlich auch grundlegend neue Aspekte ergeben, wie sich an Corporal Cateaus beeindruckendem Körperbau deutlich erkennen ließ. An Captain Alwyns Hautfarbe konnte man beispielsweise sofort erkennen, dass sich seine Vorfahren nicht irgendwo mitten in einer vereisten Tundra niedergelassen hatten.
    »Ich danke Ihnen, Sir«, erwiderte Alicia, als er sich hinter einem Schreibtisch erhob und ihr zur Begrüßung die Hand entgegenstreckte.
    »Ich weiß, dass Sie eine lange und durchaus anstrengende Reise von Alterde hierher hinter sich haben«, sprach Alwyn weiter, »und ich weiß auch, dass Sie gerade Ihre KFS hinter sich haben. Deswegen würde ich Ihnen wirklich gerne ein paar ruhige, friedliche Wochen gönnen, in denen Sie sich hier erst einmal einleben könnten.«
    Er stockte. Mit seiner rechten Hand hielt er immer noch Alicia fest, und sein Gegenüber hob fragend eine Augenbraue.
    »Aber ...?«, fragte sie nach kurzem Schweigen nach.
    »Aber ich fürchte, so wird das nicht laufen«, erwiderte er, und sein Lächeln wirkte sehr angespannt. Er lockerte den Griff und nahm wieder hinter seinem Schreibtisch Platz. Dann blickte er mehrmals zwischen Alicia und Yussuf hin und her.
    »Am Anfang gibt es immer ein paar Schwierigkeiten, wenn man einen Neuzugang in den Kader einordnen will«, sprach er dann weiter. »Manchmal wird es sogar noch etwas komplizierter, schließlich behalten alle Neuzugänge bei der Versetzung hierher ihren aktuellen Dienstgrad. Wenn man bedenkt, aus welchem Personenkreis wir diese Neuzugänge meist anwerben, bedeutet das, dass wir hier reichlich Unteroffiziere haben. Das rangniedrigste Kadermitglied, mit dem Sie hier irgendetwas zu tun haben werden, ist ein Corporal - Unteroffiziere jedweder Couleur gibt es hier wirklich wie Sand am Meer. Statt also Corporals das Kommando über unsere Schützengruppen zu übertragen, übernehmen das hier meist Sergeants, und Staff Sergeants haben dann den Befehl über die zugehörigen Trupps inne. Manchmal sind sogar Staff Sergeants für die Schützengruppen verantwortlich, den Befehl des Trupps übernimmt dann ein Sergeant First Class.«
    Alicia nickte. Ihr war schon aufgefallen, dass die Dienstgrade hier etwas anders verteilt waren - was sich vielleicht auch gar nicht vermeiden ließ. Und Alicia hatte auch das Gefühl, die ranghöchsten Offiziere des Kaders könnten das sogar für recht positiv halten. Der Kader musste sich mit allen möglichen sonderbaren Aufträgen herumschlagen - und gelegentlich gehörte auch dazu, einheimische Militäreinheiten aufzustellen, auszubilden und anzuführen. In einer derartigen Situation konnte es nie schaden, einige

Weitere Kostenlose Bücher