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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ungefähr drei Wochen.«
    »Hat er darin erwähnt, dass er in den Ruhestand gehen will?«
    »In den Ruhestand? Grandpa? Ich bezweifle, dass die ihn je gehen lassen! Er ist doch praktisch eine Institution im Corps!«
    »Und er wird langsam doch ein wenig alt«, merkte ihr Vater an. »Allmählich deuten sie hin und wieder an, wie viel er doch für das Corps getan hat und dass es an der Zeit wird, jemand anderem diese Last aufzubürden.«
    »Na, das hat er bestimmt gerne gehört.«
    »Ich glaube, die eine oder andere beißende Bemerkung dazu vernommen zu haben«, gestand Collum ein und grinste. »Andererseits haben sie ja auch nicht ganz unrecht. Nicht, dass er wirklich schon zu alt würde, aber er hat wirklich viel für das Corps getan - mehr als so mancher andere, würde ich sagen wollen. Ich denke, es wird allmählich Zeit für ihn, zur Ruhe zu kommen und den Frieden zu genießen, den er sich selbst so lange nicht gegönnt hat.«
    »Wenn Grandpa nur Mah-Jongg oder Shuffleboard spielt, hält er doch keine sechs Monate durch!«
    »Wenn man sich deinen Großvater beim Mischen von Mah-Jongg-Steinen vorstellt, rebelliert einem wirklich der ganze Verstand.« Collum erschauerte. »Und es wäre nicht er, der innerhalb dieser sechs Monate aufgeben würde, sondern jeder in seiner unmittelbaren Umgebung. Deswegen wird er das gewiss auch nicht tun.«
    »Na, das erleichtert mich aber! Und was hältst du davon, mir jetzt einfach zu erzählen, was genau er denn nun vorhat?«
    »Eigentlich haben wir das alle zusammen mit ihm vor.«
    »Was denn?«
    »Sag mal«, entgegnete ihr Vater, »hast du schon einmal von Mathisons Welt gehört?«
    »Nein«, gab Alicia zurück und blickte ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Das wundert mich nicht.« Er zuckte mit den Schultern. »Ist aber ein wirklich hübscher Planet. Ganz nah am Grenzland, noch hinter Franconia. Das Klima ist ein wenig kühl, vor allem im Winter, aber die Landschaft ist einfach atemberaubend. Und dazu kommt noch etwas anderes: Zufälligerweise weiß ich, dass das Ministerium für Außenweltbelange dort draußen einen neuen Sektor der Krone etablieren will. Das wird natürlich nicht einfach so über Nacht geschehen, aber in fünf oder sechs Jahren wird man Mathisons zur allgemeinen Kolonisierung freigeben und auch finanzielle Anreize anbieten, um Siedler dorthin zu locken.«
    »Aber ist Franconia nicht entsetzlich weit von allen irgendwie wichtigen Planeten entfernt?«, fragte Alicia und legte die Stirn in Falten, als sie versuchte, sich die entsprechenden Astrographiedaten ins Gedächtnis zurückzurufen.
    »Oh doch, das schon ... zumindest im Augenblick!« Collum lachte leise. »Andererseits bin ich ja auf einer Welt aufgewachsen, die Mathisons sehr ähnlich ist, und dein Großvater fühlt sich ohnehin nicht sonderlich wohl, wenn er von allen Seiten von städtischer Bebauung umgeben ist. Und das System selbst befindet sich an einer strategisch äußerst wichtigen Position. Da gibt es nicht nur einen, sondern gleich zwei Asteroidengürtel, und das wird dieses System langfristig ganz natürlich zu einem Zentrum der Schwerindustrie machen. Und es wird auch zu einem wichtigen Warenumschlagplatz werden, sobald die Grenzgebiete dieser Region erst einmal weiter erkundet werden. Aus dem Blickwinkel des Außenministeriums bin ich regelrecht erstaunt, dass das nicht längst passiert ist. Ich verstehe zwar die offiziellen Begründungen dafür, aber wir hätten schon vor Jahren damit anfangen sollen, dort einen neuen Sektor der Krone zu etablieren. Wenn das aber erst einmal geschehen ist, wird die Krone reichlich Energie in dieses Projekt hineinstecken, und dann geht dort alles ziemlich schnell - zumindest im Vergleich zu den meisten anderen Kolonisierungsunternehmungen. Lass mal noch fünfzehn oder zwanzig Jahre ins Land gehen, dann wird Mathisons zu den Kolonien gehören, die sich fast mit Gewalt gegen neue Siedler werden wehren müssen. Und deswegen haben deine Mutter und ich uns auch dafür entschieden, unsere Namen auf die Vorverhandlungslisten setzen zu lassen.«
    Erstaunt blinzelte Alicia ihn an. Sie hatte zwar gewusst, dass ihr Vater auf einer Farmwelt aufgewachsen war, doch irgendwie konnte sie ihn sich nirgends anders als genau hier vorstellen, auf Alterde - oder eben kreuz und quer in der Galaxis unterwegs, um Aufträge des Außenministeriums zu erfüllen. Das Wort, mit dem sie ihren Vater schon immer beschrieben hätte, lautete Kosmopolit, und es fiel ihr doch schwer, ihn

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